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0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden

0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden

Titel: 0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geklebt worden. Auch ihren Kopf bedeckte eine Haube, nur war sie schmaler geschnitten und ließ das Gesicht länger erscheinen. Möglicherweise trugen zudem die Ohrringe dazu bei, die aus schmalen Platten und runden Kreisen bestanden, wobei sie mit ihren Enden auf den nackten Schultern der jungen Frau auflagen.
    Wie immer trug sie das hellbraune Kleid mit dem sehr breiten und auch tiefen Ausschnitt, aus dem die Brüste förmlich hervorquollen. Die Farbe der Haut unterschied sich in nichts von der ihres Gesichts. Sie wirkte bleich, versehen mit einem schwachen grünlichen Schimmer.
    Die Frau sprach kein Wort. Sie blieb hinter Alfred stehen wie eine Wächterin.
    Manchmal konnte man den Eindruck bekommen, in das Gesicht einer altägyptischen Prinzessin zu schauen, die unbewegt in ihrem Sarg lag. Nicht einmal die langen dunklen Wimpern zitterten, und die Augen bewegten sich ebenfalls nicht.
    Durch die halb geöffneten Lippen drang kein Atemzug. Diese Frau schien kein Mensch zu sein, dafür möglicherweise ein Wunder der alten Handwerkskunst.
    Nur ein Geräusch durchdrang die Stille des Büros. Es entstand immer dann, wenn Alfred eine Seite umblätterte.
    Er schaute sie sich an, nickte hin und wieder oder bewegte seine dunklen Augenbrauen. Manchmal blätterte er auch schnell weiter, dann wiederum stockte er und las den einen oder anderen Text.
    Da das Buch sehr dick war, benötigte er Stunden, um es durchblättern zu können. In dieser Zeit betrat kein Kunde sein Geschäft vorn im Haus. Es war auch nicht möglich, da er die Eingangstür verschlossen hatte.
    Das Buch hatte er ungefähr zur Hälfte durchgeblättert, als er es zuklappte und aus seinem Mund ein schweres Seufzen drang, verursacht durch eine Last, die auf ihm lag.
    Alfred schloss die Augen, legte den Kopf zurück, damit er die waagerechte Kante der Lehne berührte, und dachte nach. Ungefähr eine Viertelstunde blieb er in dieser Position sitzen, bevor er sich aus ihr befreite und zunächst die Augen öffnete.
    Mehr tat er nicht.
    Wieder verstrichen Minuten. Eine Zeitspanne, in der sich die Frau hinter ihm nicht bewegte. Aber genau sie war es, die von Alfred angesprochen wurde.
    »Olympia…?«
    Er hatte ihren Namen nur leise ausgesprochen, aber die Antwort erfolgte auf der Stelle.
    »Was befiehlst du, Meister?«
    Über die dicken Lippen des Mannes zuckte ein Lächeln. »Ich werde dir gar nichts befehlen, Olympia, ich werde dir etwas mitteilen, denn die Zeit ist reif.«
    »Ich höre.«
    Alfred lauschte dem Klang der Stimme nach. Man konnte ihn als weich und auch glockenhaft rein bezeichnen, als gehöre sie keinem Menschen, sondern einem künstlichen Gegenstand, bei dem der Erbauer besonders Wert auf die Stimme gelegt hatte.
    »Wir beide haben lange gewartet und vieles in die Wege geleitet. Die Zeit der Vorbereitungen ist vorbei. Ich denke, dass die Ereignisse heute eintreten werden.«
    »Ja, Meister.«
    Alfred nickte. »Du weißt, Olympia, was ich tun werde? Hast du dich daran erinnert?«
    »Du wirst sie jetzt zurückholen, Meister.«
    »Das muss ich, denn alles andere hat bereits den Weg zu uns gefunden. Es ist alles wieder da.«
    »Dann gib ihnen das Zeichen!«
    Alfred nickte schwerfällig. »Es kommt mir etwas plötzlich, möchte ich sagen, aber ich habe gespürt, dass wir nicht mehr so sicher sind wie sonst. Man hat uns entdeckt.«
    »Wer war es, Meister?«
    »Menschen.«
    Olympia gab ein leises Lachen von sich. »Seit wann haben wir uns je vor Menschen gefürchtet?«
    »Da gebe ich dir Recht, meine Freundin. Doch es gibt auch unter den Menschen Unterschiede. Diejenigen, die ich meine, sind etwas Besonderes. Sie kennen sich aus.«
    »Sind sie stark?«
    »Das will ich wohl meinen. Stark und auch zielsicher. Sie werden sich nicht von ihrem einmal eingeschlagenen Weg abbringen lassen. Davon bin ich überzeugt.«
    »Du wirst schon das Richtige tun, Meister.«
    »Das hoffe ich sehr. Nur wird es nicht einfach sein. Ich will auch nicht, dass die Menschen unser Geheimnis entdecken, verstehst du? Sie sollen einfach…«
    »Entschuldige, wenn ich dich unterbreche, Meister. Aber sind wir nicht stark genug, sie zurückzuweisen?«
    »Ja, wie auch immer. Dennoch müssen wir sehr vorsichtig sein. Und vieles hängt von dir ab, Olympia.«
    Die Person zeigte ein schmales, etwas verzerrt wirkendes Lächeln. »Du weißt genau, Meister, dass ich alles für dich tun werde. Alles. Denn du bist mein Herr, du bist mein Gebieter. Ich habe allein dir zu gehorchen.«
    Die Worte taten

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