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0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden

0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden

Titel: 0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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soll die Antwort? Sie war bei dir und lief blutend auf die Straße. Was ist hier passiert?«
    Er klemmte die Tasche unter seinen Arm. »Nichts ist geschehen, Mum, überhaupt nichts.«
    »Ach ja?«
    »Sicher. Und jetzt gib bitte den Weg frei! Ich muss heute noch weg.«
    Sie ließ sich nicht beirren. »Hier soll nichts geschehen sein?«, fragte sie. »Dann möchte ich gern wissen, woher die dunklen Flecken stammen, die ich hier auf dem Boden sehe. Sie sind nicht nur dunkel, auch rot. So rot wie Blut.«
    Teddy gab sich lässig. Vor seiner Antwort winkte er noch ab. »Ach so, die.« Er wiegte den Kopf und verzog dabei die Lippen. »Weißt du, ich habe mich geschnitten.«
    »Lüg mich nicht an!«
    »Wieso, ich…«
    »Verdammt noch mal, du sollst mich nicht anlügen!«
    Teddy kannte seine Mutter. Wenn bei ihr ein bestimmter Punkt erreicht war, kannte sie kein Pardon.
    Dann biss sie sich irgendwo fest. Dann ließ sie nicht eher locker, bis sie eine Antwort gefunden hatte. In diesem Fall war sie ebenso dickköpfig wie ihr Sohn.
    Der aber wollte weg und ging so hastig auf seine Mutter zu, dass diese sich erschreckte. »He, bist du verrückt? Was willst du von mir? Was - was habe ich dir getan?«
    »Nichts, mein Lieber. Ich möchte nur die Wahrheit von dir wissen. Das ist alles.«
    Teddy wusste genau, dass es Zeit für ihn wurde. Er wollte sich durch seine Mutter nicht aufhalten lassen. Er hatte es noch nie zuvor getan, jetzt führte kein Weg daran vorbei.
    Mit einer Hand packte er zu, zerrte seine Mutter zu sich heran, dann schleuderte er sie herum und gab ihr einen derartig heftigen Stoß, dass sie bis auf das Bett fiel.
    Der Schreck über diese Handlung ihres Sohnes verschlug ihr die Sprache. Sie lag da und sah von Teddy nur noch den Rücken. Schließlich knallte die Tür zu, dann war Teddy verschwunden.
    Er hütete sich, die Straße vorn zu betreten. Nein, für ihn, den Kenner der örtlichen Gegebenheiten, gab es andere Fluchtwege. Durch den Hinterhof und auch durch die Einfahrten, die wie schmale Tunnels die Häuser trennten.
    Er tauchte dort wieder auf, wo sich ein Spielplatz befand. Auf seinen fahrenden Untersatz hatte er verzichten müssen, aber es gab U-Bahnen, die ihm sogar ziemlich dicht an sein Ziel heranbrachten, auch wenn sie nicht bis Eton fuhren. Den Rest der Strecke würde er mit einem Taxi zurücklegen.
    Die Stimme hatte ihn erreicht. Dem Befehl musste er gehorchen. Tat er es nicht, hätte er die Regeln verletzt. So etwas konnte unter Umständen tödlich sein…
    ***
    Wir waren mit zwei Fahrzeugen gefahren, weil Bill Conolly auf seinen Porsche nicht verzichten wollte.
    Der Weg nach Eton führte über den Motorway, der nach der Abfahrt Heathrow Airport freier wurde, sodass wir schneller fahren konnten.
    Bill fuhr natürlich vor. Er bog auch als Erster ab und wartete auf uns am Ortseingang von Eton.
    Der Tag war wieder sehr schön geworden. Sommerlich warm, aber nicht zu heiß.
    Wir standen neben unseren Fahrzeugen und hielten eine kurze Lagebesprechung ab.
    Von einem Bekannten hatte sich Bill den Weg zum Ziel beschreiben lassen und sich auch alles notiert. Den Zettel hielt er in der Hand und lächelte dabei.
    »Was freut dich so?«, fragte ich.
    »Wir sind bald da. Wir müssen eigentlich nur in Richtung Themse, dann hat sich die Sache.«
    »Zeig mal her.«
    Er gab mir den Zettel. Suko schaute mir von der Seite her zu. Mit einem roten Stift hatte Bill das Ziel eingezeichnet. Auch aus dieser primitiven Karte war zu erkennen, dass keine Straße zum Haus hinführte, wenigstens keine offizielle.
    »Müssen wir uns durchschlagen?«, fragte ich.
    Bill nickte. »Sieht so aus, John. Mein Informant teilte mir mit, dass wenigstens ein Feldweg existiert.«
    Suko meinte: »Wir werden die Fahrzeuge sowieso stehen lassen und uns dann wie besprochen trennen.«
    »Okay.«
    Bei unseren Planungen waren wir davon ausgegangen, diesen Alfred als einen gefährlichen Mann einzuschätzen. Wir kannten ihn nicht, wir hatten nichts von ihm gesehen, aber über fliegende Killeräxte herrschte schließlich nicht jeder.
    Vom Uni-Betrieb war nicht viel zu spüren. Eton lag unter dem Schleier einer allmählich sinkenden Frühabend-Sonne, deren Kreis bereits einen rötlichen Schein bekommen hatte.
    Es war eine sehr ruhige, ländliche Gegend. Ideal für ein Picknick im Grünen. Die Nähe des Flusses, sein geheimnisvolles Rauschen, die weiß gestrichenen Ausflugsboote, das Schloss Windsor in der Ferne, viel Grün und in der Stadt selbst die

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