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0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden

0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden

Titel: 0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rächt mich! Macht sie fertig! Sie ist böse, hört ihr? Sie ist böse!«
    Kate hörte die hechelnde Stimme des jungen Mannes, die sich fast überschlug. Er wollte sie unterkriegen, er wollte sie fertig machen, er wollte seinen Triumph.
    Kate versuchte, eine Scheibe zu fangen. Zu spät schnellten ihre Hände nach unten, das Ding war schneller und schlitzte sogar ihre Hose auf. Jetzt blutete ihr rechter Oberschenkel. Noch in der gebückten Haltung erwischte sie die dritte Scheibe.
    Diesmal zirkelte sie durch ihr braunes Haar und ließ auch die Kopfhaut nicht aus.
    Der scharfe Schmerz war zu ertragen, weil er von einem anderen überdeckt wurde.
    Schattenhaft erschien die Scheibe vor ihrem Gesicht. Dann rasierte sie gegen ihre Wange.
    Wieder hinterließ sie einen Schnitt.
    Kate riss den Mund auf. Über ihre Lippen strömte ein Wehlaut, bevor sie in den Knien einsackte, endlich beide Arme hochriss und ihr Gesicht vor den unheimlichen Angreifern schützte.
    Wenn sie die Platten noch einige Male erwischten, konnte es sein, dass sie verblutete und starb.
    Dieser Ted war wahnsinnig geworden, denn zwischen den Geräuschen der heransausenden Singles hörte sie sein hechelndes Kichern.
    Ich muss hier raus!, dachte sie. Ich muss hier raus, bevor dich die verfluchten Dinger aufschlitzen.
    Eine Platte rollte hochkant über die Anrichte, gewann an Tempo, als sie beinahe deren Ende erreicht hatte, und fiel dann nach unten. Das Mädchen hatte sich geduckt. Senkrecht fiel die Scheibe nach unten, erwischte Kate am Nacken, wo sie die nächste Wunde hinterließ.
    Dieser letzte Treffer hatte sie gleichzeitig nach vorn gedrückt. Mit beiden Händen stützte sich das Mädchen am Fußboden ab. Kate brauchte nur den Kopf nach rechts zu drehen, um die Tür zu erkennen.
    Jetzt oder nie!
    Und sie schnellte hoch. Dabei geriet sie mit dem Körper in die Flugbahn zweier Scheiben.
    Eine spaltete Haare ab, die andere hinterließ einen Schnitt an ihrem linken Handgelenk. Das rechte war noch nicht verletzt. Sie rammte ihren Arm vor, ein Sprung brachte sie bis an die Tür, wo sie die Klinke fand und beinahe in ihrer Panik abgerissen hätte.
    Kate schrie nicht einmal, sie keuchte nur, als sie die Tür aufriss und sich über die Schwelle in den schmalen Gang warf. Es war ihr Glück, dass dieses Zimmer in einem Anbau lag. So brauchte sie nicht durch die gesamte Wohnung zu laufen, bis sie die Haustür erreichte, denn es gab noch eine Zweite, die am Anbau lag. Wenn Teddy kam, benutzte er stets diesen Eingang.
    Aus ihm stürmte das Mädchen in den Hof. Aus zahlreichen Wunden blutend, getrieben von Angst und Panik, jetzt erst laut schreiend, denn jeder sollte sehen und wissen, was mit ihr geschehen war.
    Erst auf der Straße fiel sie einem älteren Mann in die Arme, der sie festhielt, den Kopf schüttelte und Fragen stellte, die sie nicht verstand, und nach einem Krankenwagen schrie.
    Das letzte Wort bekam Kate noch mit. Dann sank sie bewusstlos in den Armen des Mannes zusammen.
    Das alles interessierte Teddy Arden nicht. Er war in seinem Zimmer zurückgeblieben und sammelte die Scheiben ein. Diejenigen, an denen das Blut des Mädchens klebte, reinigte er mit einem Tuch.
    Er ließ sich Zeit dabei, Hektik kannte er nicht.
    Er würde sowieso nicht lange bleiben und verschwinden, denn ihn hatte ein Ruf erreicht.
    Lockruf und Befehl zugleich. Abgegeben von einer weich klingenden Mädchenstimme. Augenblicklich sah er in seiner Erinnerung das Bild der Frau vor sich, die er bei Alfred kennen gelernt hatte.
    Bisher war sie sein Traum geblieben. Er hatte sich nicht von ihrem fein geschnittenen Gesicht lösen können, das immer wieder in der Erinnerung vor ihm stand.
    Er wollte zurück zu seinem Traum.
    Die schmale Tasche hatte er unter dem Bett hervorgezogen. Scheibe für Scheibe verschwand darin.
    Er hielt die letzte in der Hand, als jemand wuchtig die Tür aufstieß.
    Erschreckt zuckte er herum.
    Teddys Mutter stand auf der Schwelle, Furcht und Unverständnis in den Augen.
    »Ist was, Mum?«
    »Und ob etwas ist. In der Straße ist der Krankenwagen vorgefahren.«
    Ted hob die Schultern. »Sorry, Mum, aber was kann ich dafür? Das ist nicht meine Sache.«
    »Ist sie doch, mein Junge. Weißt du, wenn sie abgeholt haben? Wer da blutend am Boden lag?«
    »Nein.«
    »Kate. Deine Freundin Kate.«
    Teddy Arden drückte gelassen das Schloss seiner Tasche zu. »Sie ist nicht meine Freundin, Mum.«
    »Gut, aber sie war bei dir.«
    »Na und?«
    Mrs. Arden wurde wütend. »Was

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