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0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden

0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden

Titel: 0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Erkennungszeichen. Wenn irgendetwas ist, pfeifen.«
    »Einverstanden.«
    Sekunden später war Suko verschwunden. Bill schien es, als wäre er eins geworden mit dem Unterholz, das sich auch in dieser Umgebung ausbreitete. Hin und wieder bewegten sich noch ein paar Zweige, dann zitterten auch die nicht mehr.
    Bill wusste ungefähr, wo er sich befand, obwohl er das Haus wegen des dichten Bewuchses noch nicht gesehen hatte. Er brauchte nur geradeaus zu laufen, um an die Rückseite zu gelangen.
    Sein Blick glitt zum Himmel hoch. Die Sonne war noch da, stand aber schon sehr tief und hatte sich gleichzeitig hinter den ersten dunkelgrauen Abendwolken verkrochen, die vom Westen her über das gewaltige Firmament glitten.
    Kühler war es nicht geworden. Die Luft bewegte sich kaum. Sie lag wie Blei inmitten dieser natürlichen Landschaft, durch die Bill Conolly schlich.
    Zudem zog vom nahen Fluss her der erste leichte Dunst über die Flussauen und sorgte für eine entsprechende Feuchtigkeit, die ein Luftholen noch mehr erschwerte.
    Überall summte und zirpte es. Die Insekten schienen an diesem Abend Ausgang zu haben. Bill Conolly ließ sich davon nicht beirren, als er seinen Weg einschlug und sich duckte, weil er nicht mit dem Kopf über die Buschgrenzen hinausragen wollte.
    Von Suko vernahm er nichts mehr. Bill konnte sich voll und ganz auf seinen eigenen Job konzentrieren. Ihm blieb das leise Rascheln ebenso wenig verborgen, wenn die Füße durch das Gras schleiften, wie das Quaken irgendwelcher Frösche weiter vor auf den feuchten Uferwiesen der Themse.
    Er kam dem Haus näher. Hin und wieder sah er das Braungrau der Rückseite. Noch hatte sich die Sonne nicht schlafen gelegt. Die Konturen traten so scharf vor seinen Augen hervor, als wären sie nachgezeichnet worden. Nur am Fluss nahmen die leichten Schleier an Größe und Dichte zu.
    Eine Sirene erklang. Sie musste zu einem der Ausflugsdampfer gehören, die auch am frühen Abend noch ihre Bahnen zogen. Eine friedliche Flusslandschaft, schon eine Idylle, aber der Reporter war vorsichtig. Er ließ sich nicht täuschen. Er hatte ähnliche Situationen erlebt, wo sich die Ruhe dann als trügerisch erwies.
    In der Nähe des Hauses verdichtete sich die Vegetation noch mehr, denn hier wuchsen Bambussträucher. Sehr dünne Zweige, von denen stromlinienförmige und schlanke Blätter nach oben zeigten. Dieses Gewächs war unwahrscheinlich geschmeidig, es hielt selbst dem stärksten Orkan stand.
    Ein breiter Bambusstrauch stand rechts von ihm. Hinter ihm hörte Bill ein Geräusch.
    Es passte einfach nicht in die Umgebung, weil es unnatürlich war. Wenn ihn nicht alles täuschte, waren es Schritte, ebenso vorsichtig gesetzt wie die seinen.
    Suko konnte es nicht sein, John befand sich im Haus, wer also schlich hier durch die Gegend?
    Für Bill eine fremde Person, aber auch eine feindliche, davon ging er aus, und dementsprechend verhielt er sich auch. Unwillkürlich hatte er seine Hand auf den Griff der Goldenen Pistole gelegt.
    Bill setzte die Waffe nicht gern ein. Sie war wahnsinnig gefährlich, denn ihre Ladung bestand aus dem Todesnebel. Wer davon getroffen wurde, hatte keine Chance, weil der Nebel, der sich nach dem Treffer zu einer Blase aufblähte, alles vernichtete.
    Menschen, Dämonen, einfach alles.
    Nur wenige kamen gegen diesen Nebel an. Dazu gehörten John Sinclair und natürlich Bill Conolly.
    John schaffte es durch die Kraft seines Kreuzes, die dünnen Wände zu zerstören, Bills Pistole hatte noch einen zweiten Abzug, der Spezialbolzen verschoss, die eine entstandene Blase wieder vernichteten.
    Der Reporter ließ die Waffe vorerst stecken. Wenn er sich in Lebensgefahr befand, war es noch immer früh genug, sie zu ziehen. Stattdessen schlich er geduckt weiter vor, denn er wollte den Bambusstrauch an seiner Vorderseite umrunden.
    So dicht die Blätter auch wuchsen, er fand trotzdem noch Lücken, um auf die andere Seite des Busches zu schauen. Genau dort bewegte sich die Gestalt.
    War es ein Mann?
    Es war schwer für den Reporter, das festzustellen. Er beeilte sich, umrundete den Busch. Ein knappes Lächeln umspielte seine Lippen, als er die Person sah.
    Es war eine Frau!
    Sie stand unter den Zweigen eines Kirschbaums und wirkte so, als würde sie auf ihren Liebhaber warten, der sie an diesem Ort zum Rendezvous bestellt hatte.
    Wer war sie? Wo kam sie her? Bill wunderte sich, denn auf ihn wirkte die Person, als wäre sie einem alten Gemälde entstiegen, das so recht keiner

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