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0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden

0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden

Titel: 0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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herausgezogen? Ich habe es doch vorhin noch gesehen. Ehrlich.«
    »Jetzt ist es jedenfalls weg«, erklärte ich. »Wahrscheinlich hat es niemand hervorgezogen.«
    Der Mann vor mir lächelte mokant. »Dann ist es von allein aus dem Hauklotz geflogen?«
    »Davon könnten wir ausgehen.«
    Er strich über seine Stirn. »Sinclair, verdammt, ich kenne Sie. Ich weiß, mit welchen Fällen Sie sich herumschlagen müssen. Einen anderen hätte ich ausgelacht, Sie nicht. Kann ich davon ausgehen, dass es Ihr Fall werden wird?«
    »Es ist bereits unser Fall.«
    »Danke.«
    »Was ist mit der Frau?«, fragte Suko. »Können wir mit ihr sprechen oder steht sie unter Schock?«
    Uns wehte sein Lachen entgegen. »Unter Schock, sagen Sie? Aber nicht dieses Weib. Pardon, dass ich den Ausdruck benutze. Aber er ist noch untertrieben.«
    »Kann man davon ausgehen, dass sie der Tod ihres Mannes nicht sonderlich berührt?«
    »Klar, Suko, das können Sie.« Er gab den Weg frei. »Wenn irgendetwas ist, wissen Sie, wo Sie mich erreichen können. Bis dann.« Er nickte und ging.
    »Der ist froh«, sagte Bill.
    »Wäre ich an seiner Stelle auch.«
    Wir betraten das Haus. Bill ging vor. Er kannte sich aus und führte uns durch den düsteren Flur, in dem ich persönlich nicht leben wollte. Aus einem Zimmer hörten wir Mrs. Hatfield sprechen. Da niemand antwortete, führte sie wohl Selbstgespräche.
    Wir sahen sie mit einem Glas Gin in der Hand. Es war ein Wasserglas und bereits zur Hälfte leer.
    Sie trug ein malvenfarbenes Kleid mit einem weißen Rüschenkragen. Ihr Gesicht wirkte wie geschnitzt. Die Augen schauten uns lauernd an.
    »Ach, Sie wieder«, sagte die Frau, als sie Bill Conolly erkannte. »Jetzt sogar mit Besuch.« Sie lachte und trank. »Was soll das eigentlich? Mein Mann lebt nicht mehr. Na und?«
    Ich stellte Suko und mich vor.
    Sie schaute mich dabei an und strich über ihre wohlfrisierten Haare, die einen bläulichen Schimmer zeigten, weil sie an der Oberfläche so eingefärbt waren.
    »Auch Bullen. Ist ja klar.«
    »Sicher.«
    Als wäre überhaupt nichts geschehen, nahm sie in einem hochlehnigen Stuhl Platz. »Jetzt wollen Sie wohl wissen, ob ich meinen Mann umgebracht habe, wie?«
    »Nein.«
    Sie lachte. »Warum nicht?«
    »Uns interessiert die Mordwaffe«, erklärte Suko.
    Bill hatte inzwischen die Glotzkiste per Fernbedienung ausgeschaltet. Mrs. Hatfield nahm es nicht zur Kenntnis.
    Sie drehte das Glas zwischen den Händen und starrte gegen die Oberfläche. »Ich habe das Beil geliebt«, rückte sie plötzlich heraus und überraschte uns alle damit.
    »Wieso?«, fragte ich.
    »Ich liebe alles, was ich in dieses Haus gestellt habe. Es sind Antiquitäten, verstehen Sie?«
    »Das Beil auch?«
    »Vor zweihundert Jahren hat es einem Henker gehört. Es stammt aus Glasgow, ich habe viel dafür bezahlt. Ist doch etwas Besonderes, wenn ein Beil in einem Hauklotz steckt, das eine gewisse Geschichte aufzuweisen hat.« Sie gab die Antwort nicht ohne Stolz.
    »Da kann man durchaus anderer Meinung sein«, hielt ich entgegen und räusperte mich. »Sie selbst haben das Beil also erworben.«
    »Klar, mein Mann hatte damit nichts zu tun. Er hasste den alten Plunder, wie er immer sagte.«
    »Wo haben Sie es gekauft?«
    »Bei einem Antiquitätenhändler.«
    »Das ist mir klar. Bei einem Metzger haben Sie es bestimmt nicht erworben. Der zerhackt sein Fleisch nicht mit Antiquitäten.«
    »Sie haben auch keine Achtung vor den alten Dingen, wie?«, fuhr sie uns an.
    »Dafür vom Leben«, sagte Suko.
    »Was soll das denn bedeuten?«
    »Kann ich Ihnen sagen, Mrs. Hatfield. Wenn meine Frau umgekommen wäre, hätte ich nicht so reagiert wie Sie.«
    »Ach, hören Sie auf, Mann. Das ist doch Unsinn. Es kommt immer auf die Ehe und den Partner an. Craig war das, was man im landläufigen Sinne als einen Versager bezeichnet, verstehen Sie? Er hat nichts geleistet. Was Sie hier sehen, ist alles auf meinem Mist gewachsen. Ich habe dafür gearbeitet. Es stammt alles von mir. So, und jetzt sind Sie wieder an der Reihe, Mister!«
    »Wo haben Sie das Beil erworben?«
    »Bei Alfred.«
    Mit diesem Namen konnten wir nichts anfangen. Auch Bill, der sich in der Szene besser auskannte, hob die Schultern.
    »Wer bitte, ist Alfred?«, fragte ich.
    »Einer der besten Antiquitätenhändler, die ich kenne«, erklärte sie mit scharfer Stimme. »Bei Insidern sehr wohl bekannt. Ein Genie, würde ich meinen.«
    »Wo finden wir seinen Laden?«, fragte ich. »Hier in London oder

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