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0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden

0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden

Titel: 0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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früher.«
    »Das weiß ich selbst, Mädchen.« Bill nahm seine Frau noch einmal in die Arme. Er wusste ja, dass Sheila Recht hatte. Mit Nadines Verwandlung in einen Vampir war vieles anders geworden. Als Wölfin war sie ein guter Beschützer gewesen, danach war die Umwandlung erfolgt. Als Mensch hatte sie wieder so leben können wie früher, doch dann war Mallmann alias Dracula II erschienen und hatte brutal zugeschlagen.
    An das dachte Bill, als er zu seinem Porsche ging. Er musste in eine der Redaktionen, für die er als freier Journalist tätig war. Der Bericht war schon überfällig, aber die letzten Ereignisse hatten in seinen Texten noch berücksichtigt werden müssen. Zudem ging es um ein brisantes Thema. Umweltschutz in London, insbesondere um die Behandlung von Altlasten. Da war in der Vergangenheit schwer gesündigt worden.
    Aus der Garage holte Bill seinen Porsche. Von der Tür her winkte ihm Sheila zu. Er grüßte zurück und ließ den Flitzer langsam den Weg in Richtung Tor rollen. Vom Haus her hatte Sheila es durch einen Kontakt geöffnet. Bill konnte hindurchfahren und bog nach rechts in die schmale Straße ein, die von großen Grundstücken gesäumt wurde. Wer hier wohnte, gehörte nicht zu den ärmsten Menschen im Lande. Viele Bewohner versteckten ihre Häuser hinter hohen Bäumen und auf weitläufigen Grundstücken. Das der Conollys gehörte noch zu den Kleinsten.
    Man musste hier langsam fahren, was dem Reporter nichts ausmachte. Er gehörte nicht zu den Rasern. An der nächsten Kreuzung stoppte er. Die Sonne hatte sich etwas versteckt. Die heißen Tage waren glücklicherweise vorbei. Es hatte auch wieder geregnet und den Blätterschmuck der Bäume noch einmal kräftig ergrünen lassen. Ihr Bild spiegelte sich hin und wieder in den Scheiben des Sportwagens, wenn Bill nahe der Bäume entlangrollte.
    Der Porsche bog nach links ab. Die breiten Reifen schmatzten über den glatten Asphalt. Gedanklich beschäftigte sich der Reporter bereits mit dem Besuch in der Redaktion, achtete jedoch auf die Straße und sah etwa fünfzig Yards vor sich einen Vorgang, den er nicht begreifen konnte, weil er so furchtbar war.
    Dort war ein Mann mitten auf der Fahrbahn zusammengebrochen. In seinem Kopf steckte ein Gegenstand, den Bill erst identifizierte, als er näher gekommen war.
    Er gab noch einmal Gas, bekam mit, wie sich der Gegenstand aus dem Kopf des Mannes löste und wie ein Blitz durch die Luft raste und auf einem Grundstück an der rechten Straßenseite verschwand.
    Es war ein Beil gewesen, eine Axt!
    Bill begriff das nur langsam. Er kam sich vor wie jemand, der aus der Realität herausgerissen und in einen fürchterlichen Albtraum geschleudert worden war.
    Die Reifen griffen zu, als Bill dicht neben dem Mann stoppte. Schon vor dem Aussteigen hatte er die große Blutlache gesehen, die den Kopf des Mannes umgab.
    Bill war klar, dass er dem Menschen nicht mehr helfen konnte. Trotzdem kniete er neben ihm nieder und untersuchte ihn hastig.
    Der Mann war tot!
    Als Bill sich aufrichtete, lag ein Schauer auf seiner Haut. Er hatte Respekt vor dem Tod, aber nicht nur die Leiche hatte den Schauer hinterlassen, es war etwas anderes. Er war Zeuge eines unwahrscheinlichen Mordes geworden. Ein Beil, eine Axt hatte sich selbstständig gemacht und den Mann vor ihm getötet.
    Wie ferngelenkt…
    »Mein Gott!«, flüsterte Bill mit enger Kehle, als er darüber nachdachte. »Wie ist das möglich?«
    Marionettenhaft drehte er sich um und schaute gegen das Grundstück, auf dem das Killerbeil verschwunden war. Es war über den Zaun gehuscht, der eine Unterbrechung durch das offene Tor aufwies. Dem Mann auf der Straße hatte diese Öffnung nichts mehr gebracht, aber Bill wollte der Sache auf den Grund gehen. Schon jetzt war ihm klar, dass andere Mächte ihre Hand im grausamen Spiel hatten, und dafür fühlte er sich irgendwie zuständig.
    Friedlich lag der Garten vor ihm. Eine kleine parkähnliche Anlage. An ihrem Ende sah Bill Conolly das Haus. Es war schon älter. An der grauen Fassade wuchs Efeu. Irgendwo in den Ulmen zwitscherten Vögel. Auch die Sonne war hinter den Wolkenmassen hervorgekommen und schickte ihre wärmenden Strahlen auf den gepflegt wirkenden Rasen.
    Bill dachte an den fürchterlichen Vorgang und betrat den fremden Garten mit zögernden Schritten.
    Er wusste nicht, ob er sich richtig verhielt und nicht zum Wagen zurückgehen sollte, um die Polizei anzurufen. Doch wie ferngelenkt ging er dem Haus entgegen, mit

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