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0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden

0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden

Titel: 0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren mit großer Besetzung gekommen. Das heißt, ich hatte Suko mitgenommen, der neben mir im Rover hockte. Ebenso wie ich dachte er über Bills Worte nach.
    »Ein Beil, das killt, John. Hatten wir das nicht schon?«
    »Ja, liegt aber lange zurück.«
    Ich dachte dabei an ein Henkerbeil, mit dem Jane Collins damals als Hexe hatte killen wollen. Da stand sie noch unter dem Einfluss des Teufels. Bei diesem Beil konnte ich mir auch vorstellen, dass es von fremden Mächten zielsicher geleitet wurde.
    Ich ließ den Rover dort ausrollen, wo die Kollegen eine Absperrung gebildet hatten. Eigentlich hatte ich immer gedacht, dass in dieser Gegend nicht sehr viele Menschen wohnten. Das erwies sich als Irrtum. Woher die Neugierigen kamen, die hinter den Absperrungen standen, wusste ich auch nicht.
    Wir zeigten unsere Ausweise und konnten passieren. Bill hatte uns schon gesehen, er kam uns entgegen. Wir begrüßten uns und ich erkundigte mich nach dem Leiter der Mordkommission.
    »Er ist im Haus und verhört Mrs. Hatfield.«
    »Ist sie tatsächlich ein solcher Drachen, wie du am Telefon behauptet hast?«, fragte Suko.
    »Ja, davon nehme ich kein Wort zurück, Suko.«
    Ich hatte mich neben die Leiche gestellt, über der ein Tuch ausgebreitet war. Es hatte nicht alles Blut verdecken können. Ich fröstelte, als ich die Lache sah. Sie war an einer Stelle in den Kreidestrichen hineingelaufen, der die Mordstelle markierte.
    »Das Beil steckte in seiner Stirn, John!«, hörte ich Bill flüstern. »Es stimmt alles, was ich dir am Telefon gesagt habe. Dann wischte es hervor und verschwand.«
    »Einfach so?«
    »Ja, wie ferngesteuert. Aber lass dir gesagt sein, das ist es nicht. Dahinter muss etwas anderes stecken.«
    »Ich glaube dir, Bill.«
    »Wie wäre es, wenn wir uns das Beil einmal anschauen«, schlug Suko vor. »Oder hat man es zwecks einer Untersuchung bereits mitgenommen?«
    »Nein, nein, die Mordwaffe ist noch vorhanden.«
    »Dann los!«
    Wir betraten das Grundstück, wo zwei uniformierte Kollegen einsame Wache hielten. Sie grüßten, als wir an ihnen vorbeigingen. Neben dem zerstörten Wagen blieb ich stehen. Das Beil hatte ganze Arbeit geleistet. Nicht nur die Fenster waren von ihm zerhackt worden, auch die Motorhaube.
    »Er hat noch versucht zu flüchten«, murmelte Bill. »Wäre ich ein paar Sekunden früher gekommen, hätte ich vielleicht noch etwas tun können.«
    »Oder du wärst selbst tot«, murmelte ich.
    »Kann sein.«
    »Sei froh, dass du es nicht getan hast.«
    Wir gingen weiter. Die Haustür stand weit offen. Selbst bis zu uns hallte die Stimme der Mrs. Hatfield. Ich verzog die Lippen, als ich das widerliche Organ hörte.
    Zwei Schritte ging Bill voraus. Er streckte den Arm aus, um auf das Beil zu zeigen, als er so abrupt stehen blieb, dass wir fast gegen ihn gelaufen wären.
    »Was- ist denn?«
    »John, ich werde verrückt, das Beil ist weg!«
    Suko und ich drängten uns an ihm vorbei, sahen den Hauklotz und dessen leere Fläche.
    Da steckte weder ein Messer, ein Schwert noch ein Beil. Nur die Strahlen der Sonne fielen auf die Fläche.
    Ich blieb neben dem Klotz stehen. Dass Bill nicht gelogen hatte, war uns sowieso klar. Nun entdeckten wir die Blutspuren auf dem Holz, die wie rote Flecken wirkten. Sie umgaben die Kerbe, die das Beil hinterlassen hatte.
    »Hier hat es mal gesteckt«, flüsterte Bill und nickte. »Verdammt, hier hat es mal gesteckt!«
    »Und weiter?«
    »Nichts mehr, überhaupt nichts. Nur noch die Spuren. Alles andere kannst du vergessen.«
    Ich hatte einen trockenen Hals bekommen. Auf dem Rücken lag eine zweite Haut. Schweiß bedeckte meine Stirn. Das Zwitschern der Vögel kam mir wie ein höhnischer Gesang vor, der uns verspotten wollte.
    »Kannst du mir sagen, was wir jetzt machen sollen?«, fragte mich Bill.
    Ich hob die Schultern. »Das Beil suchen.«
    »Klar, wo denn?«
    »Keine Ahnung.«
    Suko rückte mit einem anderen Vorschlag heraus. »Vielleicht sollten wir mit Mrs. Hatfield reden. Sie müsste doch Bescheid wissen und könnte uns möglicherweise mehr über die Herkunft des Beils sagen. Wenn ich an den Klang ihrer Stimme denke, habe ich den Eindruck, dass sie das Heft hier im Haus in der Hand hält.«
    »Das ist gut.«
    Bill kam mit uns. Vor der Haustür trafen wir den Leiter der Mordkommission. »Auch schon da, ihr beiden?«
    »Sicher. Wissen Sie eigentlich, dass die Mordwaffe verschwunden, ist?«
    Der Kollege bekam Falten auf die Stirn. »Wieso verschwunden? Wer hat das Ding denn da

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