0653 - Der Terraner und der Rebell
installiert waren.
„Verstanden!" rief Roctin-Par in ein Mikrophon. Auch er spürte inzwischen die Erregung dieser seltsamen, einmaligen Situation.
Alle spürten sie. Nicht einer war unter ihnen, der sich dem Bann dieser spannungsgeladenen Situation entziehen konnte.
Das Raumschiff hatte ein Absorberfeld aufgebaut. Es umgab diese Energieform wie eine Art von Schutzschirm. In diesem Schutz raste das Schiff auf den Planeten los, bohrte sich durch die Lufthülle und bremste ab. Die Geschwindigkeit nahm in ungewohntem Maße ab. Die Mannschaft des Rebellen hockte hinter den verschiedenen Anzeigen und lauerte förmlich auf ein Zeichen, das sie aus dem Fort der Laren erreichte.
Nichts...
„Rhodan, mein Freund...", begann Roctin-Par. „Es beginnt."
Paladin hatte von Waringer genaue Direktiven erhalten.
Er hatte dafür zu sorgen, daß der Transmittereinsatz angemessen werden konnte. Kraftveränderungen würden dazu beitragen, die Laren auf ihre Flucht aufmerksam zu machen.
„Ich weiß!" sagte Rhodan.
Der Transmitter trat in Tätigkeit. Trotz der abweichenden Formen begriffen die Terraner die Technik. Die Scheinwerfer, von denen die Plattform ausgeleuchtet wurde, schalteten sich automatisch ein. Nur noch wenige Sekunden. Nach dem Sprung würden sie sich in einer neuen, überraschenden Umwelt befinden.
„Nacheinander!" sagte Roctin-Par. „Rhodan, ich gehe mit dir!"
Das Schiff steuerte den Raumhafen des Planeten an. In den nächsten Stunden oder Tagen würden sich die Ereignisse überstürzen. Paladin, beziehungsweise das Team der Siganesen, leitete die Schaltungen ein, die den Fehler im Transmittersystem anmeßbar machen würden.
Die erste kleine Gruppe bestand aus Rhodan, Icho Tolot und Roctin-Par. Sie sahen sich an und gingen auf die Plattform zu.
„Fertig? Bereit?" fragte ein Techniker.
„In Ordnung!" brummte der Haluter. Er stand wie ein Denkmal im Hintergrund.
„Los!"
Sie gingen nebeneinander auf die Schnittlinie zu, die diesen Raum von einem weit entfernten trennte. Rhodan, der Haluter und der Rebell. Eine verrückte Konstellation, die der akuten Notwendigkeit entsprach. Sie schienen zu zögern, aber dann, gerade als Paladin die Abschirmung des Transmitters sabotierte, beschleunigten sie ihre Schritte. Sie überschritten die Linie und...
...befanden sich plötzlich in einem anderen Raum.
„Wir sind da!" sagte Roctin-Par, hob eine Hand und lächelte die Männer an, die mit schußbereiten Waffen den anderen Raum erfüllten.
„Alles klar!"
Roctin-Par lief von der Empfangsplattform hinunter, nahm einen der Männer zur Seite und begann, hastig auf ihn einzureden.
Dann drehte er sich um und deutete auf ein rundes Schott.
„Geradeaus!" schrie er. „Ich hole euch ein!"
„Wir haben verstanden!" rief Rhodan und begann zu laufen.
Tolotos, der hünenhafte Haluter, folgte ihm.
Er trug in seinen beiden Handlungsarmen eine seiner gefürchteten Waffen.
Die Verkleidung der Wände, das war relativ schnell zu sehen, verbarg nur flüchtig die Wirklichkeit. Hier befanden sie sich mehrere tausend Meter tief in der Kruste des Planeten. Die Wände der breiten, niedrigen Stollen strömten eine deutlich spürbare Hitze aus.
Rhodan, Icho Tolot und Roctin-Par liefen langsam geradeaus und schwiegen.
Die anderen Mitglieder des Teams wurden in einzelnen Gruppen abgestrahlt. Noch während das Schiff im Landeanflug begriffen war, arbeitete ununterbrochen der schwere Transmitter.
Er schleuderte die Terraner und deren Freunde in die unterirdischen Anlagen der Widerstandsbewegung.
*
Rhodan hob die Hand und bremste vor einem dicken Temperaturschott ab.
„Wo sind wir hier eigentlich?" erkundigte er sich. Icho Tolots wuchtige Gestalt versperrte nahezu den gesamten Korridor hinter ihnen.
„Du kennst die Pläne!" erwiderte Roctin-Par. „Wir sind einige tausend Meter unter der nördlichen Peripherie der Hauptstadt Ervto-Tur'Han."
„Die anderen?"
„Sie kommen nach."
Die Laren hatten auf das Schiff gewartet. Der Schock des Transmitters war mit Garantie angemessen worden. Die Jagd begann jetzt. Sicher nur auf der Oberfläche der Planetenlandschaft, aber genau an diese Oberfläche strebten Rhodan und sein Team. Die Flucht würde sehr dramatisch verlaufen. Bis zu einem bestimmten Punkt konnte der Rebell ihnen noch durch seine bloße Anwesenheit helfen, aber dann waren sie - wie geplant - auf sich selbst gestellt.
Das Schott vor ihnen schwang geräuschlos auf. Einer der engsten Vertrauten des Rebellen
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