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0653 - Stirb, wenn du kannst!

0653 - Stirb, wenn du kannst!

Titel: 0653 - Stirb, wenn du kannst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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fehlte es ihnen allen momentan noch an Erfahrung.
    Aber sie brauchte diese Manipulation nicht in Erwägung zu ziehen. Fooly versicherte ihr nochmals, daß es für ihn kein Problem sei, sie sicher nach Llewellyn-Castle zu fliegen. »Setz dich einfach auf meinen Rücken. Aber so, daß du meine Flügel nicht behinderst. Und versuche, nicht herumzuruckeln«, bat er. »Diese Gleichgewichtsveränderungen können mich durcheinanderbringen.«
    »Ich werde nichts dergleichen tun«, versprach Nicole.
    Sie zwängte sich zwischen die dreieckigen Hornplatten, die Foolys Rückenkamm darstellten, vom Kopf bis zur Schwanzspitze. Es saß sich da sehr ungemütlich. Vorn und hinten drückten die Hornplatten; Nicole hoffte, daß der Drache die paar Kilometer Luftlinie möglichst schnell hinter sich brachte.
    Und dann, als sie in der Luft waren, hoffte sie, daß er gar nicht ganz so schnell flog.
    Sein Tempo ließ nämlich Übelkeit in ihr aufsteigen.
    Eigentlich war sie alles andere als anfällig gegen Schwindel und Seekrankheit. In diesem Fall aber bekam sie von beiden Symptomen die verschärfte Fassung mit.
    Ein Ruderboot im Taifun war nichts dagegen…
    ***
    »Ein Meegh?« echote Lady Patricia. »Aber die Meeghs gibt es doch gar nicht mehr!«
    Das stimmte. Dieses recht mörderisch veranlagte Hilfsvolk der MÄCHTIGEN, das mit seinen wahnsinnverbreitenden Schattenraumschiffen das Universum unsicher gemacht hatte, war schon vor langer Zeit ausgelöscht worden.
    Aber in einer Art Parallelwelt, durch ein von dem Zauberer Merlin verursachtes Zeitparadoxon, hatten einige Meeghs überlebt. Als Zamorra sie fand, war ihre »Welt« allerdings auch schon längst dem Untergang geweiht. [8]
    Einen der Meeghs, Ghaagch, hatte Zamorra mit zur Erde bringen können. Um ihn am Leben zu erhalten, um ihn zu stabilisieren, hatte er ihm einen Dhyarra-Kristall 11. Ordnung gegeben, einen der mächtigsten Sternensteine überhaupt. Ghaagch besaß genug magisches Potential, um diesen Kristall nutzen zu können.
    Und dann war Ghaagch eines Tages verschwunden.
    Spurlos.
    Er hatte sich der Betreuung durch die Xenomediziner der Tendyke Industries entzogen. Niemand hatte ihn mehr finden können, und irgendwann dachte auch niemand mehr an ihn. Vielleicht war genau das seine Absicht gewesen. Annähernd zwei Jahre waren inzwischen vergangen, und er geriet mit der Zeit in Vergessenheit.
    Und jetzt…
    War er wieder aufgetaucht?
    War der Meegh Ghaagch, der eigentlich gar nicht existieren durfte, sondern dessen Existenz längst nur noch durch den Dhyarra-Kristall gesichert wurde, aus dem Nichts zurückgekehrt?
    Was wollte er dann hier?
    Ausgerechnet in Llewellyn-Castle?
    Nicht, daß Zamorra über Ghaagchs Erscheinen böse gewesen wäre. Immerhin hatte der Spinnenmann offenbar William gerettet. Dennoch blieb sein Auftauchen ein Rätsel.
    Ein paar Dinge paßten zusammen, ein paar andere nicht.
    Die Meeghs waren immer mörderische Geschöpfe gewesen, die menschliches Leben auszulöschen als ihre Lebensaufgabe ansahen, stets im Auftrag der MÄCHTIGEN, ihrer heimlichen Herren. Und auch ein Wesen wie Ghaagch, durch den Aufenthalt in der sterbenden Parallelwelt Talos innerlich wie äußerlich verändert, war immer noch den alten Traditionen verhaftet. Er kämpfte zwar dagegen an und beherrschte sich, akzeptierte die Menschen als gleichberechtigte Wesen neben sich, aber sicher hätte er aus eigener Initiative niemals versucht, einen Menschen zu retten. Allenfalls hätte er anschließend versucht, ihn zu rächen und den Mörder zu töten.
    Andererseits erklärte Ghaagchs Anwesenheit den Schatten, den Zamorra gesehen zu haben glaubte. Meeghs hüllten sich für gewöhnlich in Kraftfelder, die anderen das Bild eines dreidimensionalen, aufrechtgehenden Schattens vortäuschten. Und Zamorra hatte Meeghs erlebt, die an glatten Wänden auf und ab gelaufen waren. Wie es Spinnen nun mal konnten. Dabei waren sie nicht einmal wirklich Spinnen, sondern eine künstlich mutierte Mischform aus humanoiden und arachnoiden Lebensformen.
    Zamorra nickte Patricia beruhigend zu.
    »Einen Meegh gibt es noch, aber der ist unser Freund. Was er wohl gerade eben bewiesen hat.« Dabei deutete er auf William.
    »Aber dann gibt es immer noch das Problem, daß wir meinen Mörder finden müssen. Und wir müssen feststellen, weshalb die M-Abwehr nicht mehr richtig funktioniert«, sagte William, der plötzlich ganz normal sprechen konnte. »Vielleicht kann uns der Meegh dabei helfen.«
    »Optimist«, murmelte

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