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0653 - Stirb, wenn du kannst!

0653 - Stirb, wenn du kannst!

Titel: 0653 - Stirb, wenn du kannst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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als…«
    »Nicht schwafeln. Erklären«, unterbrach Zamorra drängend.
    »Verzeihung, aber ich bin gerade dabei. Wenn ich mit meiner Erklärung nun fortfahren darf… als ich eben im freien Fall den Einflüssen…«
    »William!« fuhr ihn jetzt auch Patricia an. »Kurz, knapp, prägnant, bitte!«
    »Die Spinne fing mich auf. Und dann fand ich mich hier wieder. Zwischendurch muß ich betäubt gewesen sein. Darf ich meiner bescheidenen Frage Ausdruck verleihen, ob diese Fassung kurz, knapp und prägnant genug ist?«
    »Himmel, der Junge hat's mal wieder drauf«, seufzte Zamorra. »William, es gibt doch Momente, wo Sie durchaus normal reden.«
    »Ich bitte dringlichst, mir solche lapsi nachzusehen.«
    »Die Spinne hat Sie also aufgefangen. Und das hat Sie nicht schockiert?« Zamorra ging nicht weiter auf Williams Geschwafel ein.
    »In der Tat, Monsieur. Es hat mich schockiert. Aber ich sehe mich erst jetzt in der Lage, meinem Entsetzen Ausdruck zu verleihen, da, wie ich bereits beiläufig in kurzer, knapper und prägnanter Form erwähnen durfte, zwischenzeitlich betäubt gewesen sein muß. Wenn man mir allerdings gestattet, meiner Verwunderung Ausdruck zu verleihen, eine Spinne dieser abnormen körperlichen Größe erlebt zu haben, tue ich dies hiermit. Das achtbeinige Getier war annähernd zwei Meter groß, vielleicht eine Kleinigkeit weniger, und in seiner Silhouette doch recht absonderlich.«
    »Wie bitte? Wenn Sie nicht bald Klartext reden, drehe ich Ihnen den Hals um!« drohte Zamorra.
    »Das wäre ein profaner Gewaltakt, den der Gesetzgeber volkstümlich als Mord bezeichnet. Ein solch unethisches Verhalten mag ich bei einer dermaßen integren Persönlichkeit wie der Ihren allerdings nicht voraussetzen wollen. Das Absonderliche der äußeren Erscheinung dieser arachnoiden Kreatur indessen besteht meiner unmaßgeblichen Beobachtung zufolge in einer scheinbar vorwiegend aufrechten Körperhaltung, gestützt auf die beiden letzten Extremitäten.«
    »Eine aufrecht gehende Spinne?« stieß Zamorra hervor.
    »Dieser Eindruck zwang sich mir trotz der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit der Beobachtung förmlich auf, Monsieur«, erklärte William. »Darf ich mir erlauben, auch wenn das Resultat unwahrscheinlich klingt, die erwähnte Kreatur mit einem Meegh zu vergleichen?«
    ***
    Der Tod hatte lange genug gewartet.
    Er wollte sich nicht mehr die Zeit nehmen, das Phänomen im Detail zu ergründen, auf das er gestoßen war. Er stellte fest, daß drei Opfer an einem Platz versammelt waren, und schlug zu.
    Um das andere Wesen konnte er sich später immer noch kümmern.
    ***
    Fooly war - im wahrsten Sinne des Wortes - Feuer und Flamme. Er versicherte, daß es für ihn kein Problem sei, Nicole durch die Luft zu tragen.
    Nicole glaubte ihm.
    Gar so schlecht flog Fooly tatsächlich nicht. Meist zog er nur eine Show ab. Immerhin benutzte er zum Fliegen seine Drachenmagie; die Flügel selbst waren viel zu kurz, um seinen alles andere als aerodynamischen Körper auch nur ein paar Zentimeter hoch zu liften.
    Und wenn es darum ging, den Chef zu retten, wollte er alles drachenmögliche tun.
    So erreichten sie Spooky-Castle. Traten ins Freie, sahen in die Richtung, in der sich Llewellyn-Castle erhob.
    »Noch kannst du zurück«, sagte Nicole. »Ich schaffe es notfalls auch zu Fuß.«
    Ein verwegener Gedanke kam ihr. Noch einmal zurück ins Château Montagne und beim zweiten Versuch eine kurze Zeitreise in die Vergangenheit unternehmen… nur für ein paar Stunden! Praktisch ein paar Minuten vor oder nach den anderen hier eintreffen und dann sich unbemerkt irgendwie am Auto festhalten und huckepack mitfahren, um vor Ort entsprechend eingreifen zu können.
    Aber so verlockend diese Möglichkeit auch war, sie war einfach zu riskant. Das Geschehene nachträglich abzuändern, konnte das RaumZeitgefüge zu stark erschüttern und eine Katastrophe herbeiführen.
    Nach allem, was sie während ihrer unfreiwilligen Regenbogenblumen-Zeitreise erlebt hatten, war die Wahrscheinlichkeit für eine solche Erschütterung zwar erfreulich gering, angeblich sogar bei Null, aber noch war alles nicht schlimm genug, es darauf ankommen zu lassen. Außerdem hielt Nicole diese Art des Transports für recht unsicher. Es war schon kompliziert genug, in der Gegenwart ein bestimmtes Ziel zu erreichen; die geistige Konzentration auf ein Abbild des Ziels erforderte doch mehr als einen bloßen Gedanken. Aber auch noch eine ganz bestimmte Zeit anzusteuern - dazu

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