0655 - Der Fund
das entsprechende Ziel zu bringen.
Ich schoss mit der Beutewaffe hinter dem Wagen her. Nur, wer schaffte es schon, in der Dunkelheit den Reifen eines abfahrenden Autos zu treffen? Ich nicht.
Was blieb mir?
Der Rückweg und den ging ich mit dem Bewusstsein, eine Niederlage erlitten zu haben.
Ich dachte über die Gründe nach. Wahrscheinlich hatten wir den Fall zu locker genommen. Drehund Angelpunkt war das Wesen, nach dem ich eine Großfahndung einleiten wollte. Deshalb lief ich zurück in das Haus, kletterte abermals durch das Fenster und rief beim Yard an.
Die Kollegen von der Fahndung würden Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um den Lieferwagen zu finden. Viele Chancen gab ich ihnen nicht, denn ich hatte einfach das Gefühl, dass dieser Rückzug ebenfalls perfekt organisiert worden war. Die Mordkommission rief ich ebenfalls an, danach deckte ich die Leiche im Flur ab und rückte sie so zur Seite, dass man die Haustür öffnen konnte.
Darauf hatte Suko schon gewartet.
Kalkweiß im Gesicht fiel er mir fast in die Arme.
»Weißt du was, John?«
»Nein. Oder ja - wir haben verloren.«
»Richtig. Ich meinte etwas anderes. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du noch immer nach Benzin riechst.«
»Tja, das habe ich nun mal so an mir. Außerdem will ich mich nicht von dir abheben.«
Suko setzte sich auf einen Küchenstuhl und presste beide Hände gegen seinen Kopf. Er sprach mich an, richtete seine Worte aber gegen den mit Scherben bedeckten Boden. »Weißt du denn, wie es weitergehen soll? Das hier war eine Blamage.«
»Richtig, aber doch nur der erste Akt.«
Er schaute auf. Seine Augen meldeten Interesse. »Gibt es noch einen zweiten?«
»Ich denke schon.«
»Wo denn?«
»Etwas weiter südlich, Partner, in Portugal.«
Nach dieser Antwort sagte Suko nichts mehr. Wahrscheinlich hielt er mich für übergeschnappt.
Ich aber dachte an Lecontes Informationen.
Nando Morcote. Den Namen hatte ich. Und es musste doch mit dem Teufel zugehen, wenn wir den Kerl nicht fanden…
ENDE
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