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0656 - Der Blutpriester

0656 - Der Blutpriester

Titel: 0656 - Der Blutpriester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ausgebrannten Wrack Menschen gestorben wären, könnte nichts auf der Welt Ihren Hals mehr retten!«
    »Meinen Hals? Die Todesstrafe gibt's in bella italia nicht mehr…«
    »Zumindest wird sie nicht mehr vollstreckt!« knurrte Caruso in einem Tonfall, als täte ihm das außerordentlich leid. Ted mochte ihn immer weniger, je mehr er mit ihm zu tun hatte. Caruso gehörte zu der Sorte Polizisten, die mit ihrem Auftreten den ganzen Berufstand in Verruf brachten.
    Daß sie absolute Ausnahmen waren, sah natürlich niemand, der nur mit Leuten wie Caruso zu tun bekam und gar nicht merkte, daß Hilfsbereitschaft, Höflichkeit und Einsatzfreude die vornehmlichen Eigenschaften der Freunde und Helfer waren. Aber die angenehmen Polizisten fielen eben nicht besonders auf.
    Wie überall - benimm dich anständig, und jeder nimmt es als alltäglich. Pöbele herum, und jeder sieht es und bildet sich sein Vorurteil…
    Bei Caruso zu Vorurteilen zu kommen, fiel nicht schwer.
    Aufmerksam beobachtete Ted den Inspektor. Von einer ausgebrannten Villa redete er nicht.
    Ted fragte nicht danach. Er wollte Caruso nicht noch mißtrauischer machen. Statt dessen erkundigte er sich, was überhaupt gefunden worden sei.
    Nichts und niemand… nur das brennénde Wrack, und auf dem Kiesweg in einem Rolls-Royce mit laufendem Motor der reglose Teodore Eternale. »Und dafür hat man mich aus dem Schlaf gerissen«, beschwerte Caruso sich.
    »Dann kann ich jetzt ja gehen«, sagte Ted, der sich immer besser fühlte.
    »Können Sie nicht! Nicht, bevor Sie mir erzählt haben, was bei Ihrer Villa wirklich passiert ist! Ein Auto fliegt doch nicht von allein in die Luft!«
    »Dann bin ich also doch festgenommen, und das hier ist ein Verhör?« hakte Ted nach.
    »Festgenommen sind Sie nicht, sagte ich doch schon! Hören Sie jetzt auch schon so schlecht wie der Chefarzt?«
    Ted grinste ihn an.
    »Trotzdem lasse ich Sie hier nicht ‘raus, bevor Sie mir nicht alles gesagt haben!« fuhr Caruso fort. Ihm gefiel Teds Grinsen nicht.
    »Wessen Auto war das eigentlich, das da heiß verschrottet wurde?« wollte der Reporter wissen. »Haben Sie schon Nachforschungen angestellt?«
    »Der Wagen besaß keine Zulassung«, sagte Caruso finster. »Die Kennzeichen waren falsch, die Fahrgestellnummer ist nirgends registriert, und an der Windschutzscheibe befand sich nicht mal die Versicherungskarte.«
    »Die für euch Bürokratenseelen ja das allerwichtigste ist«, brummte Ted, der die Nützlichkeit dieser Sichtkarten durchaus respektierte und sie sich auch für andere Länder wünschte -in Italien zugelassene Autos hatten einen Versicherungsnachweis offen zu präsentieren, während man anderswo bei einem Crash sich darauf verlassen mußte, daß der Unfallbeteiligte freiwillig Angaben zu seiner Assekuranz machte. Und dort sah man einem Auto auch nicht gleich von außen an, ob es überhaupt bei einer Versicherung gemeldet war oder nicht…
    Caruso griff in seine Jackentasche und holte eine Klarsichttüte hervor, in der sich der E-Blaster befand. »Das haben wir in Ihrem Auto gefunden! Was ist das für eine Waffe?«
    »Meine«, erklärte Ted lapidar. Der Blaster sah allein durch die leicht trichterförmige Mündung mit dem Projektionsdorn und die Kühlrippen um den Lauf eher aus wie ein Kinderspielzeug als wie eine Pistole, welcher Eindruck durch die LED-Anzeige für die Batterieladekontrolle noch verstärkt wurde, nur er war er für ein Spielzeug zu schwer.
    Ted schnappte nach dem Beutel, öffnete ihn und nahm den Blaster heraus, ehe der verblüffte Caruso es verhindern konnte.
    »Sehen Sie, das ist eine Spezialanfertigung, die in unbefugten Händen eine Menge Unheil anrichten kann«, sagte er beiläufig, stellte fest, daß der Blaster immer noch auf Laser geschaltet war und bemühte sich, sein Erschrecken darüber nicht zu zeigen, weil auch niemand die Waffe gesichert hatte. Wie auch, weil der Sicherungsknopf sich nicht da befand, wo man ihn bei normalen Pistolen suchte.
    »Wer sich damit auskennt«, fuhr Ted fort und stellte den Blaster mit leichtem Daumendruck auf »Betäubung« um, »benutzt sie so.« Er richtete die Mündung auf Caruso und paralysierte ihn.
    Gelassen steckte er den Blaster ein und verließ das Zimmer.
    Auf dem Gang marschierten gerade der Arzt und zwei stämmige Pfleger auf, deren Statur eher an Möbelpacker erinnerte.
    »Wenn Sie kommen, um Caruso 'rauszuschmeißen - packen Sie ihn lieber gleich in die Quarantänestation«, empfahl Ted. »Der ist einfach so

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