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0656 - Der Blutpriester

0656 - Der Blutpriester

Titel: 0656 - Der Blutpriester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war!
    Carlotta!
    Der Unheimliche, der auf für Ted rätselhafte Weise ins Haus eingedrungen war, hatte sie entführt! Und er hatte es nicht verhindern können…
    Jetzt lag er in einem Bett.
    Um ihn herum: ein Krankenzimmer?
    Wieso lag er in einem Krankenhausbett, statt hinter dem Lenkrad seines Wagens zu sitzen, wo ihn der Schockstrahl aus dem E-Blaster des Unheimlichen erwischt hatte?
    Und diese Kopfschmerzen…!
    Er schlug die Decke zurück, richtete sich auf und schwang in der gleichen Bewegung die Beine aus dem Bett. Im nächsten Moment glaubte er, in seinem Kopf explodiere eine Handgranate.
    Er stöhnte auf und wäre fast von der Bettkante gerutscht. Gerade eben noch konnte er sich abfangen.
    »Verdammt, das war doch eindeutig ein E-Blaster… aber seit wann verursachen die Schockstrahlen solche teuflischen Schmerzen?«
    Der Mann in Schwarz, der ihn paralysiert hatte, mußte eine modifizierte Waffe benutzt haben. Eine, die entschieden radikaler wirkte als die bisher bekannten Modelle.
    Mann in Schwarz…?
    Plötzlich begriff Ted nicht, daß er gegen diesen Gegner überhaupt eine Chance gehabt hatte. Die MIB waren Cyborgs, organische Roboter, die äußerlich nur durch ihre extrem blasse Haut von Menschen zu unterscheiden waren, aber in ihren Reflexen waren sie hundertmal schneller, weil sie von tronischen Programmgehirnen gesteuert wurden.
    Ted versuchte seine Gedanken zu ordnen.
    Carlotta hatte Schockstrahlen abgefeuert. Das hatte Ted, als er die Treppen aus dem Keller ins Obergeschoß stürmte, gehört. Das Knacken und das folgende Knistern des elektrischen Blitzes waren unverkennbar typisch.
    War das Teds Chance gewesen?
    Carlotta hatte den MIB damit nicht ausschalten können, aber vielleicht seinen Bio-Anteil paralysiert, wodurch der Mann in Schwarz in seiner Reaktionsschnelligkeit gehandicapt war? Hatte er deshalb Ted verfehlt und statt dessen das Treppengeländer hinter ihm getroffen?
    »Und wenn darüber jetzt die ganze Villa abgefackelt ist…?«
    Vorsichtig tastete Ted nach seinem Kopf. Wollte der Schmerz denn nicht nachlassen?
    Jetzt erst merkte er, daß man ihn an einen Tropf gehängt hatte.
    »Braucht doch kein Mensch«, entschied er zähneknirschend und entfernte die Infusionsnadel, die in seinem Handrücken steckte. Mit etwas Pech kamen die Kopfschmerzen von dem ihm unbekannten Stoff, der jetzt in seinem Blutkreislauf fluktuierte!
    Er griff nach oben und hakte die Flasche los. Die lateinischen Bezeichnungen der Inhaltsstoffe sagten ihm trotz Großem Latinum nichts, weil medizinische Fachbegriffe, von Pharma-Chemikern geprägt, nicht zum Lehrstoff an seinem Gymnasium gehört hatten.
    Seine Kleidung fehlte. Man hatte ihm ein »Engelhemd« angezogen, dieses Notgewand, das im Rückenteil offen war. »Verdammt, aber ich bin doch keiner, der im Sterben liegt, und nach Intensivstation sieht das hier doch auch nicht aus!« Ruckartig erhob er sich vom Bett, stöhnte prompt schmerzerfüllt auf und registrierte dabei, daß die Kopfschmerzen schon nicht mehr ganz so teuflisch waren wie vor ein paar Minuten.
    An der Infusion konnte es also nicht liegen, sonst würde die Wirkung weiter anhalten, bis das Medikament aus seinem Kreislauf wieder abgebaut war.
    Doch ein anderes Strahlengemisch aus einer modifizierten Waffe?
    Das brachte ihn wieder auf den MIB.
    Was hatte dieser verdammte Cyborg in seinem Haus gewollt? Warum hatte er Carlotta entführt? Hing das mit der Sekte zusammen, oder war es eine Aktion, die nichts damit zu tun hatte?
    Beides war möglich.
    Und draußen war heller Tag!
    Durchs Fenster schien die Sonne herein. Eine Uhr suchte Ted im Zimmer vergeblich. Ein Telefon gab's auch nicht, aber einen Spind. Und in dem fand er seine Kleidung.
    Er nahm sich Zeit mit dem Anziehen, weil er nicht bei jeder schnellen Bewegung vom Kopfschmerz verrückt gemacht werden wollte, der ihn dann immer wieder durchflutete und nicht so schnell nachließ, wie Ted es sich gewünscht hätte.
    Bei seinen Sachen war auch sein Dhyarra-Kristall. Mit dem hatte wohl niemand etwas anzufangen gewußt. Die Uhr war auch da und zeigte 8:45 vormittags an, nur der Blaster fehlte. Aber der war ja wohl im Wagen liegengeblieben, aus dem irgend jemand Ted gezogen haben mußte.
    Was war passiert, während er paralysiert war und von seiner Umgebung nichts mitbekommen hatte?
    Wo war Carlotta? Wo dieser Cyborg?
    Und wer hatte Ted ins Krankenhaus gebracht?
    Er ging zur Tür, um sich ganz unbürokratisch selbst zu entlassen. Im gleichen Moment

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