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0656 - Der Blutpriester

0656 - Der Blutpriester

Titel: 0656 - Der Blutpriester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wurde sie von außen geöffnet. Ohne anzuklopfen traten eine Krankenschwester, ein Mann, der auf zehn Meilen gegen den Wind nach Chefarzt roch, und Inspektor Lamberto Caruso ein.
    »Signore, Sie dürfen noch nicht…«, begann die Schwester.
    »Danke, mir geht es blendend, und die Rechnung bitte an diesen Herrn«, wollte Ted sich an den drei Personen vorbeischieben, während er auf Caruso deutete, nur schob dieser ihn gleich ins Zimmer zurück und in Richtung Bett, und Teds Kopfschmerzen waren noch zu stark, als daß er sich ernsthaft dagegen hätte wehren können. Nur hinzusetzen weigerte er sich - wer erst mal auf dem Krankenbett sitzt, der liegt auch gleich, und daran war Ted keinesfalls interessiert. Er hatte zu tun - es ging um Carlotta, und das war noch wichtiger als die Angelegenheit mit der Feuer-Sekte und ihrem Priester, der Menschenblut trank.
    »Wie fühlen Sie sich?« wollte der Arzt wissen.
    Ted sah ihn nur stirnrunzelnd an.
    Der Arzt machte einen Schritt auf ihn zu. Ted stoppte ihn mit einer Handbewegung. »Mein Erinnerungsvermögen ist jedenfalls besser als Ihres, dottore, denn Sie haben wohl schon wieder vergessen, was ich sagte, als Sie überfallartig dieses Zimmer erstürmten und nicht mal die Höflichkeit hatten, vorher anzuklopfen…«
    »Prego!«
    »Mir geht's immer noch blendend«, erinnerte Ted ihn. »Mir ist nur nicht klar, warum ich hier bin, aber da ich gegen meinen Willen und ohne meine Einwilligung hier einquartiert und mit einem obskuren Medikament vergiftet worden bin«, er deutete auf die Tropf-Flasche, die auf seinem Kopfkissen lag, »werde ich mir juristische Schritte gegen Sie und Ihre Zwangsbehandlung überlegen.«
    »Vergiftet? Signore!« empörte sich der Arzt. »Das ist ein Aufbaupräparat, mit dem wir Ihren Kreislauf stabilisieren mußten, da Sie sich im scheintoten Zustand…«
    »Und weil ich nicht darum gebeten habe, werde ich jetzt dieses Krankenhaus verlassen«, fuhr Ted unbeirrt fort. Er wußte, daß er starkes Geschütz auffuhr, aber er hatte keine Lust, sich in endlose Diskussionen um seinen Gesundheitszustand und endlose Bürokratie verwickeln zu lassen. Es ging um Carlotta, noch dazu hatte er in ein paar Stunden eine Verabredung mit Zamorra.
    »Sie verlassen dieses Krankenhaus jetzt nicht«, sagte Caruso kalt. »Aber Sie beide«, damit sah er nacheinander den Arzt und die Schwester an, die es noch nicht für nötig gehalten hatten, sich namentlich vorzustellen, »verlassen jetzt dieses Zimmer, weil ich mit Signor Eternale unter vier Augen zu reden habe!«
    »Darf ich mich also als verhaftet betrachten, Caruso?«
    »Nein…«
    »Dann dürfen Sie sich allein in diesem Zimmer vergnügen«, stellte Ted fest und schritt in Richtung Tür. Erleichtert registrierte er, daß die Kopfschmerzen jetzt rapide nachließen. Wenn's in diesem Tempo weiterging, war er vielleicht in ein paar Minuten schon wieder völlig fit.
    Caruso war schneller als er.
    Er holte Ted ein und zog ihn zurück. Ted hatte Mühe, ein Aufstöhnen zu unterdrücken; ganz so fit war er momentan doch noch nicht wieder.
    »Sie bleiben hier, und die beiden gehen«, befahl Caruso.
    Der Arzt widersprach.
    »Das ist hier nicht Ihre Folterkammer, Inspektor, sondern ein Krankenhaus! Hier geben Sie keine Befehle…«
    »Wetten, daß?« fragte Caruso spöttisch. »Möchten Sie, daß ich Sie am Kragen packe und aus dem Zimmer werfe? Raus jetzt! Oder ich nehme Sie fest wegen Behinderung polizeilicher Ermittlungen!«
    Der Arzt ging und zog die Schwester mit sich.
    »… beschweren«, hörte Ted, ehe die Tür von außen geschlossen wurde. »Wenn der glaubt, er wäre Gott und könnte sich aufführen wie…«
    »Sie kriegen Ärger, Caruso«, prophezeite Ted. »Und wenn Sie es riskieren, hier einen Ihrer Glimmstengel in Brand zu setzen, kriegen Sie auch noch Ärger mit mir! Weshalb bin ich hier?«
    »Weshalb ist vor Ihrer Villa ein Auto explodiert?« konterte der Inspektor. »Weshalb hat man Sie scheintot hinter dem Lenkrad Ihres Wagens gefunden?«
    »Nur bewußtlos! Kein Grund, mich in ein Krankenhaus einzuliefern! Wer hat mich gefunden?« wich Ted der Frage aus.
    »Ich warte auf Ihre Antwort, Eternale!«
    »Und ich auf Ihre, Caruso…«
    »Jemand, der zufällig vorbeifuhr, sah die Explosion und alarmierte über sein Handy Feuerwehr und Polizei! Man fand Sie, aber sonst niemanden. Was ist passiert? Ist Ihre Tarnung aufgeflogen?«
    »Weiß ich noch nicht. Niemand sonst wurde gefunden?«
    »Ihr Glück, Eternale! Wenn in dem

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