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0656 - Der Blutpriester

0656 - Der Blutpriester

Titel: 0656 - Der Blutpriester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wiederzusehen,« sagte er, und nichts an ihm verriet, ob er noch sauer auf sie war, weil sie damals mit seiner Freundin ins Bett gegangen war.
    Er wies auf das aufgeklappte Etui auf dem Schreibtisch. »Dafür habe ich vor ein paar Minuten eigenfäustig unterschreiben dürfen… und dabei brauche ich so was doch überhaupt nicht…«
    »So wenig wie Zamorra seinen Sonderausweis des britischen Innenministeriums, der ihn im United Kingdom mit polizeiähnlichen Vollmachten ausstattet«, erwiderte Nicole ironisch. »Nett, daß du dir über so was Sorgen machst. Wenn du keine größeren hast… Andere Leute würden sich die Finger nach einem Diplomatenpaß lecken! Welchen Gefallen hast du dem Minister dafür getan? Zamorra hat damals ja nur die Tochter des Ministers aus schwarzmagischer Geiselhaft befreit…«
    »Da wirkt wohl noch die Sache mit den Sauroiden nach - diese Dimensionsüberlappung, als die Echsenwelt über den Deister ging«, brummte Ted. »Was mich nur wundert, ist, daß dieser Minister damals noch gar nicht im Amt war und daß er mehr über mich weiß, als er eigentlich wissen darf. Ich bin ihm als ehemaliges Regierungsoberhaupt bekannt…«
    »Dynastie?« stieß Zamorra überrascht hervor. »Wieso ist er darüber informiert? Von den Ewigen weiß doch wirklich nur eine ganz kleine Handvoll Leute auf diesem Planeten!«
    »Offenbar nicht«, sagte Ted schulterzuckend. »Aber ich habe tatsächlich noch andere Sorgen, die ich auch zu euren machen will. Die eine heißt Caruso, ist mein Inspektor und schleicht gerade um die Villa, nur bin ich nicht interessiert, mich jetzt mit diesem Fiesling zu unterhalten, mit dem ich leider Zusammenarbeiten muß.«
    »Und die andere?«
    »Carlotta wurde entführt. Von einem MIB. In der Nacht, als ich von euch zurückkehrte.«
    »Merde«, stöhnte Zamorra auf. »Also hängen die Ewigen doch mit drin?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand Ted. »Aber vielleicht könnt ihr mit der Zeitschau herausfinden, wohin der Cyborg Carlotta verschleppt hat.«
    »Laß mich raten«, schmunzelte Nicole. »Jemand soll diesen Heldentenor vor deiner Haustür ablenken, damit wir anderen möglichst schnell agieren können?«
    Ted nickte. »Ist eine gute Idee.«
    »Ich mache das«, bot Nicole sich an.
    »Und wir versuchen dem Man in Black mit der Zeitschau zu folgen. Steck vorsichtshalber deinen Diplomatenpaß ein und sag mir, wo wir ansetzen sollen.« Zamorra legte Ted die Hand auf die Schulter.
    »Und was ist mit mir?« wollte Eva wissen. »Wenn Carlotta entführt wurde, entfällt die Sightseeing-Tour ja wohl erstmal. Kann ich euch helfen?«
    »Danke für das Angebot. Vielleicht kommen wir später darauf zurück«, sagte Zamorra.
    Ein wenig wunderte er sich; es war gar nicht Evas Art, sich so anzubieten, speziell weil sie doch wissen mußte, daß sie es wieder mit Magie zu tun bekam. Aber vielleicht hatte sich ihr Verhalten in diesem Punkt ebenso geändert, wie ihr äußeres Erscheinungsbild nicht mehr dem von einst glich…
    »Worauf warten wir eigentlich noch?« fragte Nicole und verließ das Büro.
    Sie ging nach unten und aus dem Haus. Direkt auf Caruso zu, der sie überrascht ansah. Entschlossen nahm sie ihn bei der Hand und zog ihn nach hinten. »Sie sind doch Polizist, habe ich gehört.«
    »Ja…«
    Sie blieb vor dem Swimming-Pool stehen. »Ist das nicht herrlich klares Wasser? Lädt es nicht ein, sich hineinzustürzen und ein paar Runden zu schwimmen?«
    »Ja, aber…« Caruso begriff überhaupt nicht, woran er war.
    Nicole schlüpfte aus der Bluse, unter der sie nur Haut trug, kickte die Schuhe beiseite und begann die Jeans ebenfalls abzustreifen.
    Caruso wich unwillkürlich zurück. »Was zum Teufel soll das?«
    »Das ist das Problem, Signor Polizeipräsident«, erklärte sie. »Im ganzen Haus ist kein einziger Badeanzug zu finden, und Nacktbaden ist doch in Italien eigentlich verboten, oder? Aber Sie können doch sicher losfahren und mir einen Bikini besorgen? Oder einen Streifenwagen zur nächsten Boutique beordern? Mein lieber Inspektor, ein netter Mann wie Sie kann das doch bestimmt«, und nur noch mit einem knappen String-Tanga bekleidet bemühte sie sich, Caruso zu umarmen. Derweil bemühte der sich, Nicoles Annäherungsversuchen auszuweichen, aber sie gab so schnell nicht auf.
    Vom Bürofenster im Obergeschoß aus verfolgte Eva kopfschüttelnd die Szene.
    »Diese Frau ist doch komplett irre«, murmelte sie.
    ***
    Zamorra und Ted hatten keine Ahnung, auf welche Weise Nicole den

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