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0656 - Labyrinth der 1000 Tode

0656 - Labyrinth der 1000 Tode

Titel: 0656 - Labyrinth der 1000 Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hindernis stießen.
    Suko hatte das Haus bereits entdeckt. Es thronte auf einem breiten Felskamm. Die Mauern schimmerten hell, weil sie von verschiedenen Seiten von Scheinwerfern angestrahlt wurden. Aber es gab genügend Schatten, die Suko Deckung geben würden, besonders auf dem direkten Weg zu seinem Ziel.
    »Haben Sie noch Tipps, Madam?«
    »Kaum, Inspektor. Ab jetzt müssen Sie sich allein durchschlagen. Ich werde hier warten.«
    »Okay, tun Sie das.«
    Beim Wegdrehen erkannte Suko in den Augen der Frau den feuchten Schimmer. So unbeteiligt, wie sie sich gab, war sie nicht. Das ging ihr schon alles nah. Als sie ein Taschentuch hervorgeholt hatte und den Kopf wieder hob, war Suko bereits verschwunden.
    Dass ein Haus wie dieses überwacht wurde, war ihm klar. Er hoffte nur, dass keine Infrarot-Kameras die Umgebung absuchten, dann wäre die Dunkelheit kein Schutz gewesen.
    Die Hitze des Tages lastete noch zwischen dem Gestein, das die Wärme jetzt abgab. In diese Lücke drang kaum der vom Meer her wehende frische Wind.
    Vom Parkplatz aus hatte das Ziel näher ausgesehen. Der schmale Felspfad führte nicht direkt hin, er schlug zahlreiche Bögen und Kehren, bis er dort auslief, wo die mächtigen Mauern wie eine Insel in der Finsternis schwebten.
    Suko suchte nach Aufpassern, nach Wächtern. Manchmal hörte er das Meer als akustische Kulisse. Dann rauschte es über ihn hinweg, denn die Brandung hämmerte mit harten Schlägen gegen den Fels.
    Die Küste hatte hier keinen Strand. Sehr steil fielen die Felsen zum Meer hin ab.
    Irgendwann traf Suko auf einen zweiten, viel breiteren Weg. Er war auch befahrbar. Da kamen sogar Lastwagen hoch.
    Den ließ Suko außer Acht. Er konnte sich vorstellen, dass er durch elektronische Augen überwacht wurde.
    Suko nahm sich die hohen Mauern vor. Zum Greifen nahe lagen sie schon vor ihm. Fenster schimmerten bleiern. Er musste noch über einige Felsen hinwegklettern und hielt am unteren Rand dieser Feste an. Sein Blick glitt an der Wand hoch.
    Von hier aus schaffte er den Einstieg nicht. Das nächste Fenster lag einfach zu hoch und eine Tür entdeckte er ebenfalls nicht. Er musste es woanders versuchen.
    Die Chance bot sich ihm dort, wo dunkler, karstiger Fels an der Mauer hochkroch.
    Suko fand genügend Trittstellen. In greifbarer Nähe sah Suko ein Gitter vor einem Fenster.
    Er fasste zwei Stäbe an, benutzte sie als Stütze, zog sich hoch und schaffte es, einen schmalen Vorsprung zu erreichen, von dem aus er durch einen Sprung eine Mauerkante umfassen konnte. Jetzt ging er ein volles Risiko ein, denn jenseits der Mauer war er dem eigentlichen Wohn- und Lebensbereich sehr nahe gekommen.
    Die Breite der Mauer reichte aus, dass Suko auf ihr liegen konnte.
    Gespannt wartete er ab. Erst als einige Sekunden vergangen waren und sich nichts getan hatte, schaute er über den Rand hinweg. Er konnte auf eine Terrasse springen, die zur Hälfte im Dunkeln lag. Die andere Hälfte wurde von einem Lichtschein beleuchtet, der aus einem großen Glasfenster fiel. Dahinter lag ein großer Raum. Er war menschenleer, wie Suko erkennen konnte.
    Eine verrückte Konstruktion. Von außen sah das Haus tatsächlich aus wie eine Festung.
    Hier oben aber hatte Nando Morcote eine moderne Konstruktion in die Felsen bauen lassen. Viel Glas, auch Holz und Beton, der erdfarben angestrichen worden war.
    Kein Wachtposten patrouillierte über die Terrasse. Morcote musste sich ungemein sicher fühlen oder hatte andere Tricks eingesetzt, um sein Haus zu schützen.
    Suko huschte über die Terrasse, hielt sich im Schatten und umrundete die mächtige Scheibe. An der Seite fand er genügend Platz und Schutz hinter Blumenkübeln. Schräg vor ihm glitzerte etwas und bewegte sich nach bestimmten Regeln.
    Es war das Wasser eines dreieckig angelegten Pools und er war leer bis auf einige Blätter, die auf der Oberfläche schaukelten.
    Kein Mensch war zu sehen.
    Suko verstand das nicht. Ein Typ wie Nando Morcote musste sich einfach schützen. Suko erinnerte sich noch gut an die Szene im Hotelzimmer. Da hatte ein künstlicher Morcote vor ihm gesessen. Dieser Mensch konnte nur ein Technik-Freak sein.
    Bisher hatte er davon nichts gespürt.
    Er ließ gut zwei Minuten vergehen, bevor er sich wieder in Bewegung setzte. Diesmal lenkte er seine Schritte auf den Pool zu. Das Haus hatte an dieser Seite keine Fenster, irgendwo musste sich der Eingang befinden und den suchte Suko.
    Die Ränder des Pools waren bis auf einige Stühle und zwei

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