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0656 - Labyrinth der 1000 Tode

0656 - Labyrinth der 1000 Tode

Titel: 0656 - Labyrinth der 1000 Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tische leer. Kein Wächter stand ihm im Weg, das Wasser schimmerte dunkel, obwohl sich auf der Oberfläche ein Teil des Himmels widerspiegelte und auch die Sterne zusehen waren.
    Suko ging weiter. Er sah eine kleine Treppe, die ebenfalls mit dem Haus verbunden war.
    Aus der Höhe fiel Licht auf die Stufen. Vor dem Schein blieb er stehen.
    Mücken umtanzten ihn. Die Nacht steckte voller Geräusche. Vom Meer her drang das Brausen der Brandung zu ihm hoch. Die sechs Stufen der Treppe mündeten ebenfalls auf einer Plattform. Geschützt war sie durch Mauern, auf denen Wein wuchs. Rechts davon entdeckte der Inspektor tatsächlich eine Tür.
    War das der offizielle Eingang?
    Es gab keine andere Möglichkeit. Suko musste durch den Lichtschein, um die Tür zu erreichen. Wenn sich keine andere Möglichkeit bot, würde er sogar offiziell klingeln.
    Es passierte noch immer nichts und Suko blieb vor der Tür stehen. Sie bestand aus Holz, über das gehämmertes Kupferblech geschlagen worden war.
    »Sie können ruhig reinkommen, es ist offen!«
    Der Inspektor hatte sich so gut in der Gewalt, dass er nicht einmal zusammenschrak, als die Stimme aus den Rillen des Lautsprechers tönte, den er erst jetzt entdeckte. Er verschwand rechts neben dem Eingang unter den Blättern des Weinlaubs.
    Mit dem rechten Fuß drückte Suko gegen die Tür. Sie schwang tatsächlich nach innen.
    Dahinter lag eine kleine Halle. Eingerichtet mit alten, stilvollen Möbeln, die auf einem hellen Teppich standen. Den Sprecher allerdings konnte er nicht sehen.
    Hinter ihm fiel die Tür automatisch wieder zu. Suko kam sich jetzt wie in einer Falle steckend vor.
    »Und wie geht es weiter?«, rief er in den Raum hinein.
    »Keine Sorge, wir kümmern uns um Sie.«
    »Das ist nett.«
    Das Versprechen wurde auf eine andere Art und Weise gehalten, als Suko es sich vorgestellt hatte. Er hatte wohl bemerkt, dass die Wände mit hellen Holzpaneelen bedeckt waren, aber nicht weiter darauf geachtet. Erst als er das Geräusch neben sich hörte, drehte er sich um.
    Ein Paneel-Viereck war aufgeklappt. Und aus dem Quadrat schaute die Mündung einer Waffe.
    Suko duckte sich und sprang zur Seite. Dabei sah er, dass es vier Löcher gab.
    Er stand im Kreuzfeuer!
    »Eine Kugel trifft immer!«, hörte er die Stimme. »Sie haben wirklich keine Chance!«
    »Das sehe ich schon. Und wie geht es weiter?«
    Er wusste nicht, ob Nando Morcote sprach. Die Antwort jedenfalls war nicht eben ermutigend. »Ganz einfach. Ihnen wird es so ergehen wie Ihrem Freund Sinclair. Sie werden dieses Haus nicht mehr lebend verlassen. Das geschieht mit allen Menschen, die uneingeladen erscheinen.«
    »Ist klar. Darf ich fragen, wer Sie sind?«
    »Ich heiße Tecco und bin nur ein unbedeutender Assistent, mehr nicht.«
    »Und wo steckt der Hausherr?«
    »Er schaut sich an, wie ihr Freund ins Reich der Toten fährt, und das meine ich wörtlich.«
    »Dann klären Sie mich bitte auf.«
    »Ja, gern. Es liegt am System, wenn Sie verstehen. Wissen Sie, wir haben Sie beobachtet, als Sie kamen. Unsere Kameras sind sehr gut, das darf ich behaupten. Sie hätten sich die Mühe also sparen können. Aus eigener Erfahrung wissen Sie jetzt, dass dieses Haus auf einem gewaltigen Felsen steht. Der ist allerdings nicht massiv. Nando Morcote hat ihn aushöhlen und sprengen lassen. In ihm befindet sich ein Labyrinth, zu erreichen durch Fahrstühle. Es ist gewissermaßen Nandos Spielwiese. Durch den Glasboden seines Arbeitszimmers kann er hinein in diese Grotte schauen und genau mitbekommen, was sich in dem Labyrinth tut. Für Gefangene ist es tödlich, wenn sie dort einmal eingesperrt sind.«
    »Und John Sinclair befindet sich dort?«
    »Ja.«
    »Kann ich ihn sehen?«
    »Nein, nicht mehr. Ihr Weg endet hier. Fast schon bedauerlich, wie? Aber das Leben ist hart, besonders kurz vor dem Tode, wie Sie sich denken können.«
    Sein Zynismus war grenzenlos, trotzdem fragte Suko weiter, denn es ging auch um Joanna.
    Tecco lachte. »Ja, sie ist ebenfalls hier. Nando hatte sie zu sich genommen. Die Frau gefällt ihm. Wenn sie sich nicht wehrt, kann sie am Leben bleiben.«
    Suko lachte scharf auf. »Mit einer derartigen Missgestalt zusammensein? Nein, da ist es schon besser, wenn man stirbt. Denn das Leben wäre nichts anderes als ein langsames Sterben.«
    »Nicht jeder kann von der Natur begünstigt sein«, erwiderte Tecco. »Dafür hat Nando andere Qualitäten.«
    »Die spreche ich ihm nicht einmal ab.« Suko merkte natürlich, dass sich der

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