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0656 - Labyrinth der 1000 Tode

0656 - Labyrinth der 1000 Tode

Titel: 0656 - Labyrinth der 1000 Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich sein Adamsapfel bewegte. Noch einmal schaute er mich an, dann drehte er sich abrupt um und stolperte davon. Zweimal warf er einen Blick zurück. Wahrscheinlich rechnete er damit, dass ich auf ihn schießen würde, was bestimmt nicht in meiner Absicht lag.
    Auf dem normalen Weg blieb er nicht, er schlug sich in die Büsche des Hotelparks. Wahrscheinlich würde er seinem Boss Bericht erstatten. Zu ihm persönlich hätte er mich sicherlich nicht hingebracht.
    In einem Hotel wie diesem muss man auch entsprechend gekleidet sein. Ich trug ein Jackett, das natürlich einige unschöne Flecken bekommen hatte. Die rieb ich so gut wie möglich heraus und dachte daran, dass ich Suko Bescheid geben musste.
    In der Lobby übersah man geflissentlich die Flecken.
    Suko war nicht in seinem Zimmer.
    Das erweckte mein Misstrauen nicht. Vielleicht trieb er sich in einer der Bars herum oder saß auf der Terrasse, um eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen.
    Sicherheitshalber erkundigte ich mich an der Rezeption, ob eine Nachricht für mich hinterlassen worden war.
    »Nein, Sir, leider nicht.«
    »Sind Sie sicher?«
    Der Portier blinzelte hinter den Gläsern seiner Brille. »Wenn es Sie beruhigt, schaue ich noch einmal nach.«
    »Tun Sie das.« Er kam mir vor wie ein Schauspieler, der seine Rolle nur mittelprächtig spielte. Ich jedenfalls fand das Bedauern auf seinem Gesicht zu übertrieben.
    »Da kann man nichts machen.« Ich drehte mich um - und wurde im nächsten Augenblick angesprochen.
    »Da sind Sie ja, Mr. Sinclair.«
    »Oh, Mrs. Lancaster, welch eine Überraschung.«
    Sie winkte ab und lachte dabei. »Eine so große Überraschung ist es für mich nicht. Ich habe Sie nämlich gesucht.«
    »Aha. Und warum?«
    »Weil, ich möchte Sie zu einem Drink einladen und Ihnen gleichzeitig jemanden vorstellen.«
    »Wer bitte ist es?«
    »Mein Patenkind, mein Mündel, wie immer Sie wollen. Mein Mann und ich hatten keine Kinder, wir haben Joanna adoptiert. Es ist schon achtundzwanzig Jahre her.«
    Ich schaute auf die Uhr, was Lydia Lancaster nicht passte, denn sie legte eine Hand auf meinen Arm. »Nein, Mr. Sinclair, wir sind hier in Lissabon.«
    »Na und?«
    »Da lebt man nicht nach der Uhr.«
    »Stimmt.«
    »Dann kommen Sie.«
    Ohne meine Antwort abzuwarten, hakte sie sich bei mir unter und führte mich quer durch die luxuriöse Hotelhalle dem Terrassen-Restaurant entgegen.
    Es war etwas Besonderes. Nicht allein wegen der hohen Qualität der Speisen, nein, allein das Interieur faszinierte, denn die Gäste umgab ein tropischer Garten. Was außen wuchs, wurde innen praktisch fortgesetzt. Da mischte sich das leise Plätschern der Springbrunnen mit dem sanften Klappern der Bestecke auf dem kostbaren Geschirr, und wer hier sprach, der murmelte nur.
    »Gefällt es Ihnen?«, fragte Lady Lydia mit Blick auf die elegant gekleideten Gäste.
    »Nicht so recht.«
    »Zu steif?«
    »So ähnlich.«
    Sie lachte leise. »Meine ich auch, aber ich habe mich im Laufe der Jahre daran gewöhnt.«
    Sie führte mich zu einem kleinen runden Tisch dicht an der Front zum Freien hin, wo dünne Netze die Insekten stoppten.
    Für die Umgebung hatte ich kein Auge, ich schaute fasziniert auf die junge Frau am Tisch, die uns beiden entgegenlächelte.
    Sie war eine Schönheit aus Südeuropa. Das dunkle Haar war bestimmt nicht gefärbt. Das Glitzern in den Strähnen entstand deshalb, weil sie die dunkle Pracht mit goldenen Spangen zusammenhielt, die zudem mit kleinen Perlenketten verbunden waren, welche wiederum durch das Haar liefen wie kostbare Wassertropfen.
    »Mein Patenkind Joanna«, stellte uns Lady Lydia vor.
    Ich reichte ihr die Hand. Sie trug einen Ring. Der Rubin in der goldenen Fassung leuchtete wie ein Tropfen Blut.
    Dunkle Augen schauten mich an. In den Pupillen spiegelten sich die Lichter der Kerzenflammen und warfen auch Schatten über die weichen Lippen. An den Ohren hatte Joanna das Haar zurückgekämmt, so dass ich die an den Läppchen blinkenden Platinplättchen sah.
    Das Unterteil konnte ich nicht sehen, aber Joanna trug eine hochgeschlossene Bluse aus Goldlamee, deren Stoff bei jeder Bewegung schimmerte.
    Ich sagte meinen Namen mit kratziger Stimme, denn ich konnte mich noch immer nicht von ihrem Anblick losreißen. Möglicherweise auch deshalb nicht, weil der Übergang von der einen in die andere Welt für mich zu abrupt geschehen war.
    Vor knapp einer Viertelstunde noch hatte ich um mein Leben kämpfen müssen, jetzt umgab mich der Luxus, auch was das

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