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0656 - Labyrinth der 1000 Tode

0656 - Labyrinth der 1000 Tode

Titel: 0656 - Labyrinth der 1000 Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Er sieht, er weiß alles und ist in gewisser Hinsicht ein Feudalherrscher. Damit müssen Sie sich abfinden.«
    »Das habe ich schon befürchtet.« Suko nickte, obwohl der andere es nicht sah. »Wissen Sie was, Ricardo? Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Mein Kollege und ich warten noch bis zum nächsten Morgen ab. Hat sich dann nichts ergeben, werden wir Ihrem Supermann Nando gemeinsam einen Besuch ohne Voranmeldung abstatten. Das verspreche ich Ihnen.«
    Ricardo sagte nichts. Wahrscheinlich war er perplex, dass jemand einen derartigen Plan überhaupt ins Auge fasste.
    »Sind Sie noch dran?«
    »Ja, wirklich, aber…«
    »Kein aber. Die Zeit der Könige ist vorbei, auch hier in Portugal, einem Land, das sogar zur EG gehört.«
    »Sie müssen es wissen!«, antwortete der Mann barsch und legte sofort danach auf.
    Suko schaute den Hörer kopfschüttelnd an. Er fragte sich, ob er zu forsch gewesen war, doch er wollte es einfach nicht hinnehmen, dass ihn dieser Kerl länger hinhielt. Wenn John Sinclair das erfuhr, würde er ähnlich reagieren.
    Der Inspektor beschloss, seinen Freund anzurufen. Aktionen wie diese mussten einfach abgesprochen werden. Aber John war nicht im Zimmer.
    Er rief noch an der Rezeption an und erkundigte sich, ob er das Hotel verlassen hatte.
    »Nein, davon ist uns nichts bekannt, Sir«, lautete die Antwort.
    »Danke.«
    »Sollen wir ihn ausrufen lassen?«
    »Nicht nötig.«
    Suko schwang sich vom Bett hoch und schlüpfte in seine Schuhe. Er sah nachdenklich aus, obwohl Johns Verschwinden nichts zu bedeuten haben musste. Das Hotel war groß, hatte verschiedene Innen- und Außenbars sowie Restaurants und Terrassen, wo die Gäste speisen und trinken konnten.
    Ein Gong ertönte. Der Klingelknopf befand sich außen. Wenn jemand Einlass begehrte, musste er schellen.
    Suko ging zur Tür und öffnete vorsichtig. Ein elegant gekleideter Mann stand vor ihm.
    Das Haar glänzte wie lackiert. Er hatte es nach hinten gekämmt und dort zu einem kleinen Zopf zusammengebunden. Sein Gesicht war schmal und auch das Lächeln auf den schmalen Lippen konnte den harten Ausdruck nicht vertreiben.
    Suko hatte den Mann noch nie zuvor gesehen. »Sie wünschen?«, fragte er leise.
    »Nicht ich wünsche etwas, sondern Sie.«
    »Was denn?«
    »Eine Unterredung mit Senhor Nando Morcote.«
    In Sukos Hirn klingelten die Alarmsirenen. Er wurde vorsichtig. »Woher wissen Sie das?«
    »Es spricht sich herum.«
    »Und was wollen Sie?«
    »Ich möchte Sie zu ihm führen. Der Senhor erwartet Sie, Inspektor. Er hat mich geschickt, um Sie zu ihm zu führen. Das ist alles.«
    »So plötzlich?«
    Der Mann hob die Schultern seines schwarz glänzenden Jacketts mit den weichen Schulterbögen. »Die Entscheidungen trifft er, nicht ich, Inspektor.«
    »Und Sie wollen mich jetzt zu ihm bringen, wenn ich Sie richtig verstanden habe?«
    »Ja.«
    »Sehr schön. Wann fahren wir?«
    Der Mann lächelte. »Pardon, ich hatte mich nicht richtig ausgedrückt. Sie brauchen nicht zu fahren. Wir bleiben hier im Hotel. Senhor Morcote hat eine Suite permanent gemietet. Sie sehen, es wird Ihnen keine Umstände bereiten.«
    Das war die Überraschung des Abends, denn damit hätte Suko nicht gerechnet. Er räusperte sich, schaute dem Boten ins Gesicht, wo sich nichts rührte, und nickte schließlich.
    »Wenn das so ist, werde ich Sie natürlich begleiten.«
    »Das denke ich auch. Kommen Sie bitte.«
    »Einen Moment noch.« Suko schloss die Tür, ging zurück ins Zimmer, nahm seine Jacke und telefonierte, als er sie übergestreift hatte. In Johns Zimmer meldete sich niemand und Suko telefonierte ein zweites Mal. Diesmal mit einem der Portiers. Er erklärte dem Mann, wo er sich befand, und bat, für Mr. Sinclair eine entsprechende Nachricht zu hinterlassen.
    »Das werden wir erledigen, Sir.« Die Stimme des Mannes klang etwas verändert, als würde ein Apfel in seiner Kehle stecken.
    »Haben Sie etwas?« fragte Suko.
    »Nein, Sir, es ist alles in bester Ordnung.«
    »Okay.«
    Suko war schon nachdenklich geworden. Der Name Nando Morcote musste wirklich einen gewissen Ruf haben, dass selbst Portiers vor ihm zitterten. Er war gespannt auf diesen Typ, der permanent eine Suite in diesem Hotel gemietet hatte.
    Der Bote hatte vor der Tür gewartet. Er stand dort wie festgenagelt, die Hände auf dem Rücken, und schien sich für die kleinen Lüster unter der Gangdecke zu interessieren.
    »Haben Sie alles erledigt, Sir?«
    »Ja.«
    »Dann bitte.«
    Sie blieben erst vor dem

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