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0657 - Angst vor dem roten Phantom

0657 - Angst vor dem roten Phantom

Titel: 0657 - Angst vor dem roten Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Welt, John Sinclair. Man hat uns zu Heimatlosen gemacht, wir müssen die Folgen tragen.«
    Jane stieß mich an. »Willst du tatsächlich in das Lager?«
    »Ja, ich kann nicht zurück.«
    »Hm…«
    »Aber du kannst gehen. Fahre zurück, wenn möglich. Sieh zu, dass du Suko alarmierst.«
    »Werde ich auch machen.«
    Der Alte winkte uns zu, aber nur einer von uns ging vor. Jane zog sich zurück.
    Da sich Kirtu nicht umdrehte, öffnete sie behutsam die Fahrertür, stieg ein und wartete so lange, bis ich in dem quer stehenden Wagen verschwunden war. Um auf die andere Seite zu gelangen, musste ich dem Alten durch das Fahrerhaus folgen.
    Ein letztes Mal drehte ich mich um, winkte Jane zu und sie grüßte mit einem Heben der Hand.
    Dann schlug ich die Tür zu und hatte den Eindruck, dass auch die Verbindung zu Jane gekappt war…
    ***
    Auch Jane Collins fühlte sich sehr unwohl, als ihr Freund John verschwunden war.
    Sie hatte es eilig, wieder zurückzufahren, trotzdem blieb sie für eine Weile sitzen und starrte auf den quer gestellten Wagen. Rechts und links davon wuchs das Buschwerk einfach zu dicht, um es mit Blicken durchdringen zu können.
    Sie hatte von Kirtu erfahren, wie konsequent die Sippe vorgehen wollte. Da gab es nichts, was sie zurückhielt. Sie lebten nach sehr alten Regeln und Überlieferungen. Auch wenn die Zeit noch so modern war, was tief in den Seelen steckte, ließ sich nicht vertreiben.
    Sie fühlte den Zündschlüssel zwischen ihren feuchten Fingerkuppen und drehte ihn herum.
    Der Golf war ein zuverlässiger Wagen. Sofort sprang er an und der Motor lief, als wäre er es gewohnt, immer nur zuverlässig zu sein. Wenden konnte Jane Collins auf dem Weg nicht. Sie musste rückwärts fahren, was ihr nichts ausmachte, denn Jane gehörte zu den guten Autofahrerinnen. Doch der Weg war nicht nur eng und feucht. Einige Male drehten die Räder durch, dann hatte sie das Gefühl, dass sich die Reifen irgendwo festhakten, aber sie bekam den Golf immer wieder frei.
    So gut wie bei der normalen Vorwärtsfahrt konnte sie den Wagen nicht in der Spur halten. Diesmal schlugen die Zweige heftiger gegen die Scheiben und die Karosserie.
    Sie achtetèsehr auf die Umgebung, doch alles sah sie nicht. Verborgen hinter dichtem Buschwerk und versteckt im Unterholz schob sich die Gestalt langsam in die Höhe. Noch befand sich der rückwärts fahrende Wagen zu weit entfernt. Der Mann wollte erst eingreifen, wenn er sich auf gleicher Höhe befand.
    Es war ein wilder Typ. Sein Oberkörper war nackt. Die Beine bedeckten eine enge Hose aus imitiertem Tigerfell. Das schwarze Haar wurde von einem Stirnband gehalten. Sein angespanntes Gesicht umgab ein lauernder Zug, die Augen blickten kalt wie Steine.
    Die Lippen waren zu einem bösen Lächeln verzogen. Keiner würde ihm entwischen.
    Er schlich näher. Geschmeidig wie ein Indianer bewegte er sich durch die Büsche.
    Jane merkte davon nichts. Sie rollte noch immer rückwärts, verrenkte sich den Hals, weil sie unbedingt im Spiegel erkennen wollte, wann der Weg aufhörte.
    Noch war die Asphaltdecke der normalen Fahrbahn nicht zu sehen. Sehr tief hängende Zweige verdeckten einen großen Teil des Sichtfeldes.
    Der Mann lauerte noch.
    Er ließ einige Sekunden vergehen. Danach erreichte er mit zwei Sprüngen den Wegrand und hatte eine für ihn günstige Stellung eingenommen.
    Dort duckte er sich. Er befand sich an der rechten, an der Fahrerseite, für ihn ungemein günstig.
    Noch war der Mann mit dem Stirnband waffenlos, was sich aber änderte, als er hinter seinen Rücken griff und dort hinfasste, wo sich der Rand seiner Tigerfellhose spannte.
    Dort steckte ein Messer. Sehr lang, fast schon ein Schwert und mit einer Klinge, die hell wie ein Spiegel glänzte. Sie gab das verzerrte Gesicht des Mannes wider, als er nach unten schaute und in die Klinge grinste.
    Noch wenige Yards musste Jane fahren, bis sie sich mit dem Mann auf gleicher Höhe befand.
    Dann war es so weit!
    Er schnellte vor, jagte halbhoch über den Boden, genau in die richtige Position. Mit der freien Hand erwischte er den Griff der Tür, die Jane nicht verriegelt hatte.
    Die Attacke traf sie völlig überraschend. Sie merkte noch, wie die Tür aufgerissen wurde, und starrte plötzlich gegen das fremde und verzerrte Gesicht des Stirnbandträgers und auch gegen die Spitze der langen Messerklinge.
    Sie drückte sich nach links, der Fuß rutschte vom Gaspedal. Das Holpern des Golfs war die Folge, als der Motor abgewürgt

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