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0658 - Flug in die Dunkelwolke

Titel: 0658 - Flug in die Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufmerksam zu, aber je weiter Rhodan in seiner Geschichte vordrang, desto bedenklicher wurde seine Miene. Schließlich sagte er: „Irgend etwas an dieser Sache gefällt mir nicht. Das klingt nicht typisch larisch. Wenn Hotrenor-Taak einen Mann der Besatzung hypnotisieren läßt, um von ihm Dinge zu erfahren, die der Hypnotisierte ihm freiwillig nicht mitteilen würde, dann kannst du dich darauf verlassen, daß der Mann unter dem Einfluß des hypnotischen Blocks sich so geschickt anstellt wie möglich. Nicht so, wie dieser Temvaughn anscheinend zu Werke gegangen ist.
    Da stimmt etwas nicht. Ich weiß nicht..."
    „Ich muß Roctin-Par unterstützen", meldete sich Atlan zu Wort.
    „Ich fürchte fast, mit Ling Temvaughn haben wir den Falschen gefaßt."
    Perry Rhodan sah überrascht auf.
    „Den Falschen...?"
    „Der Bericht des Chefarztes liegt inzwischen vor", antwortete der Arkonide. „Ich nahm ihn in Empfang und las ihn, weil du keine Zeit hattest, dich darum zu kümmern."
    „Und...?"
    „Es besteht berechtigter Verdacht, daß Ling Temvaughn erst nach dem Abflug von Terrania-City hypnotisiert wurde."
    Auffahrend wollte Rhodan diesen Verdacht beiseite wischen.
    Aber bevor ihm das erste Wort über die Lippen kam, besann er sich eines Besseren.
    „Du meinst also", fragte er gedehnt, „Temvaughn war nur Kanonenfutter? Vorgeschoben, um uns zu täuschen?"
    „Das ist die erste Erklärung, die einem in den Sinn kommt", bekannte Atlan.
    In diesem Augenblick summte der Interkom. Rhodan nahm auf.
    „Ein Mann namens Peppoing wünscht Sie dringend zu sprechen, Sir", erklärte die Ordonnanz. „Es tut mir leid, Sir, aber ich konnte ihn nicht abwimmeln..."
    Perry Rhodan sprang auf.
    „Lassen Sie ihn „rein!" rief er. „Das ist womöglich genau der Mann, den wir brauchen!"
     
    *
     
    „Etwas an Temvaughns Verhalten war nicht richtig und paßte nicht zu ihm", sagte Kell Peppoing, nachdem er sich dafür, daß er den Großadministrator so hartnäckig hatte sehen wollen, entschuldigt hatte. „Die ganze Sache war künstlich und zurechtgemacht. Sie hatte keinen Sinn. Ich fing an nachzudenken."
    „Auch wir haben inzwischen nachgedacht", bremste Atlan seinen Redefluß. „Wir sind zu der Ansicht gekommen, daß Temvaughn nur vorgeschoben wurde, und zwar gegen seinen Willen, um einen anderen zu decken. Weist Ihre Hypothese in dieselbe Richtung?"
    „Hypothese?" fragte Peppoing erstaunt. „Ich habe keine Hypothese. Ich brauche sie nicht. Ich habe Beweise!"
    „Beweise wofür?" wollte Perry Rhodan wissen.
    „Daß es an Bord einen echten Spion gibt, der Temvaughn nur vorgeschoben hat - wahrscheinlich, weil er sich ausgerechnet hatte, daß man an Bord einen Spion zu finden erwartete."
    „Um welche Art von Beweisen handelt es sich?"
    „Mein Fund ist ziemlich umfangreich", antwortete Peppoing. „Ich kenne die Funktion nur einiger Geräte. Sie sind allesamt fremden Ursprungs, larisch, nehme ich an. Ich erkannte ein Akzelerometer und einen mehrfachen Integrator, der die Beschleunigung zu Geschwindigkeiten und Wegen aufrechnet. Damit war der Spion nicht mehr auf die geheimen Speicherdaten angewiesen, die Ling Temvaughn so mühselig und so auffällig zu erlangen versuchte.
    Anhand der Anzeigen seiner Instrumente wußte er zu jedem Zeitpunkt, wo genau die MARCO POLO sich befand."
    „Weiter...!" drängte Rhodan.
    „Der Rest ist mir ziemlich unklar. Ich glaube, ich habe das Gerät identifiziert, mit dem Temvaughn unter hypnotischen Zwang genommen wurde. Aber sicher bin ich meiner Sache nicht."
    „Wo fanden Sie die Instrumente?"
    „Ja, das war auch so eine Sache", lächelte Peppoing.
    „Wir untergeordneten Systemanalytiker verbringen unsere Freizeit gewöhnlich in einer Unterkunft, die drei oder vier Leuten gemeinsam gehört. Dort konnte das Zeug nicht versteckt sein, denn der Spion muß sich der Geräte ja bedienen können.
    Er muß jederzeit Zugriff zu ihnen haben, ohne daß ihn jemand dabei beobachtet. Ich strengte also mein bißchen Grips an und kam schließlich auf die Lösung."
    Es war deutlich, daß Kell Peppoing sein Licht in hellstem Glanz erstrahlen lassen wollte. Niemand nahm ihm das übel. Er war ein junger Mann, der erst vor kurzem in die Mannschaft der MARCO POLO übernommen worden war. Es war verständlich, daß ihm daran lag, sich auszuzeichnen - und auch daran, daß die verantwortlichen Leute seine Leistung gebührend zur Kenntnis nahmen.
    „Die Geräte mußten irgendwo verstaut worden sein, wo der Spion sie sowohl

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