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0658 - Flug in die Dunkelwolke

Titel: 0658 - Flug in die Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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folgten ihm.
    Geräuschlos bewegten sie sich durch den engen, niedrigen Gang. Rhodan hatte einen Schokker zur Hand genommen.
    Man wußte nicht, wie der Spion auf seine Entlarvung reagieren würde. Die Stelle, die Lemmin Purkher sich für sein Vorhaben ausgesucht hatte, war ein Verteiler, also ein Ort, an dem sich zwei Kabelstollen kreuzten. Durch die Kreuzung entstand ein kleiner, quadratischer Platz, auf dem man sich freier bewegen konnte als in dem engen Gang. Die Helligkeit kam von einer Handlampe, die Purkher an ein unter der Decke verlaufendes Kabel geklemmt hatte. In ihrem Schein konnte man den schmächtigen Mann fieberhaft arbeiten sehen. Er war so beschäftigt, daß er nicht ein einziges Mal daran dachte, sich umzusehen.
    Perry Rhodan stand mehr als eine Minute lang unmittelbar am Rand der Kabelstollenkreuzung und verfolgte mit großer Aufmerksamkeit Purkhers Handgriffe. Er verstand genug von der Bordelektronik, um zu erkennen, daß der Spion in der Tat im Begriff war, eine Zapfstelle herzurichten, mit deren Hilfe er von seiner Konsole im Kontrollraum aus den Kommunikationssprozessor abgreifen konnte.
    „Ich glaube, Sie haben jetzt genug gearbeitet", sagte Perry Rhodan mit ruhiger Stimme, als er seiner Sache sicher war.
    Lemmin Purkher schien mitten in der Bewegung zu erstarren.
    Seine Hände verloren die Kraft, die Werkzeuge zu halten, und ließen sie polternd zu Boden stürzen. Er machte keinerlei Anstalten, sich umzudrehen, als besäße er nicht den Mut, dem, der ihn entlarvt hatte, ins Gesicht zu sehen.
    „Wenden Sie sich um!" herrschte Rhodan ihn an.
    Purkher gehorchte mit mechanischen Bewegungen. Sein Gesicht war vor Furcht zu einer häßlichen Grimasse verzerrt, und die Haut war von grünlich grauer Färbung. Die Augen hatten einen irren Glanz. Unvermittelt brach es ihm über die Lippen: „Sie werden es nicht wagen, sich an einem Hetos-Inspektor zu vergreifen!"
    Er schrie es mit schriller Stimme.
    „Niemand denkt daran, sich an Ihnen zu vergreifen", antwortete Perry Rhodan ernst. „Aber wir haben ein paar Fragen, die wir von Ihnen beantwortet haben wollen."
    „Ein Hetos-Inspektor beantwortet keine Fragen!" brüllte Lemmin Purkher.
    „Jedermann beantwortet Fragen", sagte Rhodan, „von dem wir haben wollen, daß er Fragen beantwortet. Wie kommen Sie dazu, sich mit den Laren zu verbünden?"
    „Das Hetos ist das Recht! Das Hetos ist die Wahrheit!" schrie Purkher. „Wie kann jemand nicht auf der Seite des Rechts und der Wahrheit stehen?"
    Perry Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Mit Schlagworten kommen wir nicht weiter, Purkher.
    Sagen Sie mir, wo auf Seiten der Terraner das Unrecht und die Lüge liegen. Vielleicht hilft uns das!"
    Lemmin Purkhers Augen wurden plötzlich unnatürlich weit.
    Er begann zu taumeln. Rhodan trat rasch einen Schritt vorwärts, um ihn zu stützen. Purkher jedoch wich der Bewegung aus. Er torkelte in das Dunkel eines der Kabelstollen.
    „Das ... das ... das ... kann ich ... nicht...", lallte er.
    Dann brach er zusammen. Perry Rhodan setzte mit einem Sprung über die Gangkreuzung hinweg und beugte sich über ihn.
    Er rüttelte ihn an den Schultern, aber Lemmin Purkher rührte sich nicht mehr. Ein furchtbarer Verdacht stieg in Rhodan auf.
    „Er ist bewußtlos!" stieß er hervor. „Schnell ins Lazarett mit ihm!"
    Der Transport war mühselig. Rhodan selbst hatte Purkher unter den Armen gepackt, Kell Peppoing schleppte ihn bei den Füßen.
    Der Gang war viel zu eng, als daß man sich so rasch hätte bewegen können, wie Rhodan es wünschte. Der Bewußtlose wurde aus dem Kabelstollen hinausgehoben, und von da an ging es schneller. Insgesamt dauerte es elf Minuten, bis der seltsame Krankentransport den Haupteingang des Bordlazaretts passierte.
    Perry Rhodan ließ den Chefarzt wissen, daß ihm an der Gesundheit des Bewußtlosen liege. Der Arzt traf die entsprechenden Anweisungen. Rhodan bestand darauf, an Ort und Stelle zu warten, bis die ersten Untersuchungsergebnisse bekannt waren. Mitsamt seinen Begleitern nahm er in einem Warteraum Platz.
    Eine halbe Stunde verging, dann kehrte der Chefarzt zurück.
    Seine Miene drückte Niedergeschlagenheit aus.
    „Es tut mir leid, Sir", sagte er mit dumpfer Stimme, „aber da war nichts zu machen. Nach unserer Ansicht war im Bewußtsein des Mannes ein Mechanismus verankert, der zu arbeiten begann, sobald eine bestimmte Bedingung erfüllt war. Diese Bedingung scheinen Sie erfüllt zu haben. Der Mechanismus wurde..."
    „Was soll das

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