0659 - Das Bio-Programm
habe ich jede Menge Zeit. Wo wollen wir miteinander reden?"
„Im Büro von Isaac."
„Gut, wir nehmen einen Gleiter und fliegen sofort los."
„Wir sollten wirklich keine Zeit verlieren", mahnte der Psychologe. „Schon in einer Stunde kommt Roctin-Par auf die MARCO POLO. Er hat eine Besprechung mit Rhodan, an der auch ich teilnehmen soll."
„Aha, der Herr möchte teleportieren!" rief der Mutant. „Das haben Sie wohl noch nicht gemacht, wie?"
Afraim Rosenbaum streckte ihm schweigend die Hand entgegen und hielt mit der anderen die Brille fest, als fürchte er, sie könne bei dieser Art der Fortbewegung herunterfliegen.
Sie materialisierten vor dem Arbeitstisch von Irsac-Rar, der erschreckt zusammenzuckte, als sie ohne Vorankündigung in seinem Büro erschienen. Er fluchte leise.
„Na?" fragte Ras voller Spannung und blickte Rosenbaum an.
„Nichts, na", entgegnete dieser. „Wir haben zu arbeiten."
Der Teleporter lächelte versteckt. Er wußte, daß Rosenbaum erst einmal mit dem Effekt der Teleportation fertig werden mußte.
Wie alle Menschen, die so etwas zum erstenmal erlebten, war er ein wenig enttäuscht darüber, wie reibungslos alles gegangen war.
Ras Tschubai setzte sich in einen Sessel. Zu Irsac-Rar gewandt, sagte er: „Ich vermute, Sie haben neues und wichtiges Informationsmaterial ausgegraben?"
„Wir sind ganz entscheidende Schritte vorangekommen", entgegnete der Provconer. „Dennoch haben wir bis jetzt keine eindeutigen Beweise."
„Worum geht es?"
„Ein Team von Psychologen, Geheimagenten, Verhörspezialisten und Kriminalisten ist das ganze Material durchgegangen, das über den ermordeten Izal-Ronon vorhanden ist", erklärte Afraim Rosenbaum. „Dabei sind wir von der Voraussetzung ausgegangen, daß Izal-Ronon während seiner Gefangenschaft bei den Laren nicht verhört worden ist, wie wir bisher angenommen haben, sondern daß man ihn verändert hat. Wir haben dabei zugrunde gelegt, daß das Ziel dieser Manipulation war, das Versteck der Widerstandsorganisation aufzuspüren und den Widerstand zu zerschlagen."
„Und?" fragte Ras. „Diesen Gedanken haben wir schon früher verfolgt."
„Das ist richtig", erklärte Irsac-Rar, „aber wir haben die Unterlagen nicht ausschließlich nach diesem Gesichtspunkt durchleuchtet."
„Wie ist das Ergebnis?" fragte Ras ungeduldig.
„Das Ergebnis ist eine Sensation", antwortete Rosenbaum erregt. Er hielt es nicht im Sessel aus und sprang auf. „Izal-Ronon ist tatsächlich manipuliert worden. Die Verhöre, die Foltern und die mehrfachen Änderungen der Haftanstalten, sowie der gesamte Psychoterror, dem man ihn ausgesetzt hatte, waren lediglich ein Bluff. Ein Ablenkungsmanöver."
„Was soll das heißen?" fragte der Mutant.
„Die Laren haben nur so getan, als ob sie ihn verhören wollten.
Tatsächlich nahmen sie Veränderungen an ihm vor." Auch Irsac-Rar ließ sich von Rosenbaums Erregung mitreißen.
„Erklären Sie mir, wie Izal-Ronon verändert wurde", bat der Mutant. „Ich kann mir nichts unter dem vorstellen, was Sie mir da sagen."
„Die Gene von Izal-Ronon sind programmiert worden", erläuterte der Provconer.
„Wie bitte?" fragte Ras verblüfft. „Von derartigen Dingen habe ich noch nie gehört."
„Das, was hier geschehen ist, geht auch weit über das hinaus, was unserer Technik bisher möglich war", warf Afraim Rosenbaum ein. „Wir haben uns noch nicht einmal mit dem Gedanken an derartige Dinge befaßt.
Die Laren haben die Erbmasse von Izal-Ronon nach ihren Wünschen manipuliert."
„Das würde bedeuten", sagte Ras nachdenklich, nachdem er überdacht hatte, was ihm offenbart worden war, „daß die Laren es gar nicht auf Izal-Ronon abgesehen hatten, sondern auf seine Kinder - in diesem Fall also auf Ivec-Tanhor."
Er schüttelte den Kopf.
„Da stimmt doch etwas nicht."
„Doch, Ras", sagte Rosenbaum. „Es paßt alles ganz genau.
Verlassen Sie sich darauf. Die Wissenschaftler unserer Freunde haben alles genau überprüft. Sie wären sogar in der Lage, etwas Ähnliches zu tun. Sie lehnen derartige Manipulationen jedoch aus moralischen Gründen ab."
„In der ersten Phase des gegnerischen Planens hat man Izal-Ronon fliehen lassen", berichtete Irsac-Rar. „Programmgemäß entwickelte er höchste Aktivität mit dem Ziel, in das immer noch geheime Versteck des Widerstandes versetzt zu werden.
Das ist ihm gelungen. Er wurde in diese Galaxis gebracht und in die Dunkelwolke eingeschleust."
„Hier verband er sich sofort mit
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