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0659 - Das Bio-Programm

Titel: 0659 - Das Bio-Programm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einer Frau, um ein Kind zu zeugen", fuhr Rosenbaum fort. „Das widersprach seinem gesamten Charakter, nicht aber dem Programm. Diese Reaktion gehörte bereits zur zweiten Phase des Geschehens. Er handelte exakt nach Plan."
    „Damit schied er sozusagen aus."
    „Der Mohr hatte seine Schuldigkeit getan. Jetzt kam es nur noch auf den Sohn an."
    „Warum denn so kompliziert?" fragte Ras. „Das hätte man doch alles viel einfacher haben können."
    „Wie denn?" erkundigte sich Rosenbaum.
    „Warum hat man Izal-Ronon nicht selbst zum Agenten gemacht?"
    „Izal-Ronon war ein treuer Anhänger unserer Gruppe", entgegnete Irsac-Rar. „Also hätte man ihn geistig vollkommen umkrempeln müssen. Sie kennen unsere Prüfungen nicht, die kaum weniger raffiniert sind als der Plan der Laren. Izal-Ronon wäre sehr schnell entlarvt worden. Er wäre nie bis in die Dunkelwolke gekommen. Deshalb mußten die Laren einen indirekten Weg wählen."
    „Dann wäre Ivec-Tanhor von Anfang an ein Feind der Organisation gewesen?"
    „Durchaus nicht", erwiderte der Provconer. „Zunächst einmal mußte er sich hocharbeiten bis in die Spitze der Führung. Dieses Programm war ihm eingegeben. Erst zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt sollte er sozusagen gezündet werden. Er sollte durch ein Funksignal als Agent aktiviert werden. Durch diesen Impuls würde er sich dann hundertprozentig umkehren und zum gefährlichsten Feind werden, den der Widerstand überhaupt haben konnte.
    Er sollte die Organisation nicht nur von innen heraus zerbrechen, sondern das Versteck auch an die Laren melden, damit diese es angreifen können."
    „Gut - das alles hat man geplant", sagte Ras. „Was aber ist denn nun wirklich geschehen?"
    „Vermutlich haben die Laren schon vor sehr langer Zeit versucht, per Funksignal so etwas wie eine Erbmassenexplosion bei Ivec-Tanhor auszulösen. Es ist ihnen aber nicht gelungen.
    Wir nehmen an, daß der Impuls einfach nicht durchgekommen ist. Er ist von den besonderen kosmophysikalischen Verhältnissen der Dunkelwolke aufgehalten worden."
    Der Mutant schüttelte den Kopf.
    „Ich bin noch immer skeptisch", sagte er. „Das alles klingt so unwahrscheinlich. Wann wird Ivec-Tanhor denn nun aktiviert?
    Kann das zu jeder Stunde geschehen?"
    „Es wird überhaupt nicht mehr geschehen", erklärte Irsac-Rar.
    „Ivec-Tanhor ist ein Mann, den wir alle schätzen und verehren.
    Daß er in dieser Weise das Opfer eines teuflischgeniealen Planes geworden ist, verpflichtet uns nur dazu, ihm zu helfen."
    „Sie vertrauen ihm?"
    „Sicher. Warum nicht? Er ist zwar sozusagen eine Bombe, aber doch immer noch ein Blindgänger."
    „Wäre es nicht möglich, daß er seinen Vater ermordet hat?"
    fragte der Teleporter. „Damit könnte er versucht haben, die Spuren der Manipulation zu verwischen."
    „Dafür liegen keinerlei Beweise vor", antwortete Irsac-Rar.
    Er streckte abwehrend die Hände aus. „Ich bin vielmehr fest davon überzeugt, daß er nicht der Mörder seines Vaters ist."
    „Warum? Könnte der Mord nicht auch zum Bio-Programm gehört haben? Könnte man nicht schon bei der Veränderung der Erbmasse des Vaters festgelegt haben, wie Ivec-Tanhor zu einem bestimmten Zeitpunkt handeln muß?"
    „Nein", lehnte der Provconer ab. „Das setzte voraus, daß Ivec-Tanhor aktiviert worden ist. Gerade das aber ist nicht der Fall. Es sei denn, die Terraner hätten es getan."
    „Das sollte wohl ein Scherz sein!"
    „Ich gebe zu, daß es ein schlechter Scherz war."
    Ras Tschubai beobachtete den Provconer, während Afraim Rosenbaum und dieser noch einige Fragen besprachen. Irsac-Rar glaubte an Ivec-Tanhor. Er schien sich nicht einmal vorstellen zu können, daß dieser seinen Vater getötet hatte.
    Vielleicht war eine derartige Tat aus der Sicht der Provconer wirklich ausgeschlossen.
    Tschubai aber hielt es für durchaus möglich, daß Ivec-Tanhor doch schon aktiviert worden war. Vielleicht war das erst in diesen Tagen geschehen?
    Er überdachte noch einmal, was er gehört hatte.
    Die Laren hatten einen unerhört gefährlichen Plan entwickelt.
    Er übertraf alles, was ihm bisher begegnet war. Somit war er zugleich ein Beweis für das überragende Wissen des Gegners, mit dem sie sich gezwungenermaßen eingelassen hatten. Ras fühlte einen unangenehmen Druck im Magen.
    Vielleicht hatten sie die Laren unterschätzt. Ihre Überlegenheit erschien ihm in diesem Moment grenzenlos.
    „Wollen Sie es Ivec-Tanhor nicht wenigstens sagen?"
    unterbrach Ras das Gespräch der

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