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066 - Die Saat des Parasiten

066 - Die Saat des Parasiten

Titel: 066 - Die Saat des Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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diesem Punkt verharrte er eine Weile. Danach stieß der Wissenschaftler einen furchtbaren Laut aus und drehte seinen Kopf weiter nach hinten.
    Coco hatte den Eindruck, die Zeit sei stehengeblieben. Doch dies war ohne ihr Zutun geschehen. Sie hatte keinerlei Einfluß auf das, was sich in dem seltsamen Labor abspielte.
    Der Kopf rückte weiter vor, bis das Gesicht des Forschers auf dessen Rücken war. Sein Haar, vormals kastanienbraun, jetzt innerhalb von Sekunden schlohweiß geworden, war Coco zugewandt. Es teilte sich, und zum Vorschein kam ein zweites Antlitz!
    „Der Januskopf', erkannte Coco flüsternd. „Du bist - Olivaro!"
    Er lachte diabolisch. Sein Haarschopf klaffte auf und gab sein Geheimnis preis, das wahre Gesicht, die Inkarnation des Bösen. Die Miene des ernsthaften Wissenschaftlers, die er ihr zuvor präsentiert hatte, war lediglich eine Larve gewesen. Coco erinnerte sich an die Schwarze Messe, die Olivaro als Magus VII. in einem Raum der griechischen Klosterrepublik Athos zelebriert hatte.
    Coco blickte in das Antlitz der Hölle. Es war grünlich und knochig, wie die beschönigende Darstellung eines Totenschädels. Es wirkte auch nicht furchterregend, sondern nur streng und majestätisch. Es hatte fast etwas Erhabenes an sich. Doch zugleich war es eisig kalt, von einer grausamen Strenge. Leere Augenhöhlen, in deren Tiefen etwas Unergründliches hauste, waren auf Coco gerichtet. Über ihnen erhob sich eine hohe Stirn. Darauf prangte ein knöchernes V-Zeichen.
    Sie traf Anstalten, ihn doch noch zu hypnotisieren, aber das mißlang kläglich. Er lachte wieder.
    „Du hast mich verschmäht, Coco. Aber irgendwann mußten wir uns wiedersehen. Habe ich dich nicht in eine herrliche Falle gelockt?" Es war nicht das zweite Gesicht, dessen Mund sich bewegte, sondern das vordere, von ihr abgekehrte.
    „Du willst mich bestrafen, weil ich den Dämonenkiller dir vorzog?"
    „Nein." Sein Januskopf zuckte. „Wir werden zusammenarbeiten."
    „Wie stellst du dir das vor?"
    Er richtete sich auf und zeigte sich wieder als Dr. Ilford, der Cytologe. Mit verschlossener Miene setzte er den hermetischen Behälter auf einem der vielen Labortische ab. Er murmelte Beschwörungsformeln und öffnete ihn.
    Schnell quoll der Schleim daraus hervor. Er schien jedoch nicht zu wissen, wohin er sich wenden sollte. Olivaro vollführte eine herrische Geste, und auf einer weißen Arbeitsplatte entzündete sich ein magisches Feuer. Lila und grün züngelten die Flammen.
    „Packe dich! Vergehe!" tönte Olivaros Stimme. Von gemurmelten Formeln angetrieben, kroch der dämonische Brei auf die zuckende Glut zu und stürzte sich hinein. Es zischte, und das Feuer erlosch. Eine Schwefelwolke stieg auf. Mit den Flammen war auch die Parasitenkultur verschwunden.
    „Das ist der Parasit, den ich ins Vakuum des Weltraums verbannte", erklärte Olivaro. Er gewahrte Cocos erstaunten Blick und lächelte geheimnisvoll. „Es ist schon einige Jahrhunderte her, daß ich ihn aussetzte. Er ist eine von den Kreaturen, die ich heranzüchtete, um sie eines Tages auf die Menschheit loszulassen."
    „Wie Tangaroa, der dir zu mächtig wurde und den du deshalb töten mußtest?"
    Olivaro verzog das Gesicht des Dr. Ilford zu einer Grimasse.
    „Genauso. Vor Jahrhunderten schickte ich den Parasiten gegen die Menschheit aus, um sie zu geißeln. Aber er machte keine Unterschiede zwischen gewöhnlichen sterblichen und Dämonen - und außerdem entwickelte er eine beängstigende Intelligenz. Ich überlistete ihn also und schickte ihn in den Weltraum, wo ich ihn für alle Zeiten gut aufgehoben wähnte."
    „Aber die Menschen machten große Fortschritte in der Erforschung des Alls und sandten Raketen und Raumschiffe aus", fuhr Coco fort. „Hast du denn nie befürchtet, der Parasit könne eines Tages mit einem Kosmonauten auf die Erde zurückkehren?"
    „Schon, aber ich war machtlos gegen den Zufall", gestand Olivaro ein. „Der Parasit bemächtigte sich eines Mannes namens Dorochow und nutzte ihn als Wirtskörper aus. Dorochow floh aus Rußland und suchte England auf. Er befindet sich zur Zeit in Maynard's Castle, wo Trevor Sullivan und ein Rudel Secret-Service-Leute ihn wie einen Schatz bewachen."
    „So ist das also", sagte Coco. „Der Parasit wird sich an dir rächen wollen für das, was du ihm zugefügt hast."
    „Wir müssen ihn vernichten, Coco Zamis! Hilf mir dabei!"
    „Du willst - einen Pakt mir eingehen? Und Dorian?"
    „Der braucht nichts davon zu erfahren. Ich

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