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066 - Zerberus, der dreiköpfige Tod

066 - Zerberus, der dreiköpfige Tod

Titel: 066 - Zerberus, der dreiköpfige Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Befehle aus. Irgendwann werden sie mich finden. Aber ich gehe nicht zu Cantacca zurück. Lieber sterbe ich.«
    »Du brauchst nicht zu sterben«, sagte Cruv sanft. »Wir werden dafür sorgen, daß dir Cantaccas Sklaven nichts anhaben können.«
    Zum ersten Mal zeigte Jubilee Schwäche. Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    »Ich wußte schon nicht mehr, wohin ich fliehen sollte. Überall auf dieser Welt lauern schreckliche Gefahren. Ich weiß, daß ich bisher großes Glück hatte, und daß ich diese Flucht wohl kaum überlebt hätte.«
    Mir tat das Mädchen leid. Sie war blutjung und hatte schon so entsetzliche Dinge hinter sich. Die Eltern verloren… Herausgerissen aus dem Schoß einer Familie… Entführt von einem Dämon, der sie aufzog, um sie zu seiner Gefährtin zu machen… Die Strapazen der Flucht… Das Erlebnis mit den Säbelzahnkatzen.
    Starker Tabak für ein Mädchen mit siebzehn Jahren.
    Ich musterte sie.
    Sie hatte eine ansehnliche Figur, wohlgeformte Beine, kleine, feste Brüste. Wenn sie gewaschen war, sah sie bestimmt sehr hübsch aus, doch Wasser schien sie nicht sonderlich zu schätzen, das verriet mir ihr Geruch.
    Vielleicht lief sie deshalb so schmutzig herum, um so wenig attraktiv wie möglich zu sein. Doch sie hatte damit bei Cantacca nichts erreicht. Er wollte sie trotzdem heiraten.
    Fast noch ein Kind… Und sie sollte die Gefährtin eines schrecklichen Dämons werden. Mir stellten sich die Nackenhaare auf. Nein, das wollte ich nicht zulassen.
    Cantaccas Sklaven sollten kommen. Meine Freunde und ich würden ihnen einen heißen Empfang bereiten.
    Jubilee blickte vor sich auf den Boden. Sie lehnte an einem Felsen und hatte die Beine ausgestreckt.
    »Ich habe sehr oft darüber nachgedacht, woher ich komme«, sagte sie leise. »Immer wieder versuche ich mir vorzustellen, wie meine Eltern aussehen, wie mein Zuhause aussieht… Manchmal erscheinen mir in meinen Träumen ein Mann und eine Frau. Er sieht gut aus, sie scheint die Güte in Person zu sein. Aber ich kann ihr Bild nie behalten. Wenn ich aufwache, verschwimmt es. Ich kann keine Einzelheiten mehr erkennen… Da ist manchmal auch ein Haus… Groß und weiß… Es steht in einem herrlichen großen Park… Ein Kind schwingt auf einer Schaukel hin und her, lacht, ist fröhlich und glücklich. Vielleicht ist es Jubilee. Vielleicht bin ich es…«
    »Das ist durchaus möglich«, sagte ich. »Du möchtest auf die Erde zurück, nicht wahr?«
    »Ja. Hier kann ich nicht bleiben. Auf Coor würde ich sterben. Bisher stand ich unter Cantaccas Schutz. Doch seit meiner Flucht bin ich auf mich allein gestellt.«
    »Das ist vorbei«, sagte ich. »Nun stehst du unter unserem Schutz.«
    »Du bist so nett zu mir, Tony. Und ich war so scheußlich zu dir. Aber ich war so sehr in Panik. Zuerst wegen dieser Säbelzahnkatzen, und dann wegen euch…«
    »Wofür hast du uns gehalten?«
    »Ich… ich weiß nicht. Vielleicht für Mord-Magier. Ach, ich dachte eigentlich überhaupt nicht, hatte einfach nur Angst vor euch. Deshalb lief ich weg und versteckte mich.«
    »Du brauchst dich deswegen nicht zu entschuldigen«, sagte ich. »Ich kann deine Haltung verstehen, Jubilee.«
    Das Mädchen legte die Hände in den Schoß. Ihr Kampfstock lag in Reichweite neben ihr.
    »Jetzt bin ich froh, euch begegnet zu sein«, gestand sie verlegen.
    Mr. Silver grinste. »Wenn du artig bist, wird Tony dich adoptieren. Würde er dir als Vater gefallen?«
    »Silver!« fuhr ich dazwischen.
    »Ich würde gern zu meinen richtigen Eltern zurückkehren«, sagte Jubilee. »Ich weiß, daß sie noch leben. Cantacca hat es mir gesagt. Er hat mich damit gequält.«
    »Wir werden dich mitnehmen, wenn wir Coor verlassen«, versprach ich dem Mädchen. »Aber zuerst haben wir hier noch etwas sehr Wichtiges zu erledigen.«
    »Weshalb seid ihr nach Coor gekommen?« wollte Jubilee wissen.
    Ich holte weit aus, erzählte, welchen Job ich hatte und sprach von Atax und Cuca, die Mr. Silvers Freundin Roxane entführt hatten.
    Ich erwähnte, daß Roxane schon einmal entführt worden war und zwar von dem Silberdämon Metal. Er gab ihr den Höllennektar zu trinken und erreichte damit, daß Roxane sich veränderte.
    Wir hatten Metals Freundin, die Zauberin Arma, vernichtet, und mit Hilfe des Höllennektars wollte Metal daraufhin Roxane zu Arma machen.
    Es war ihm zur Hälfte gelungen. Dann holten wir uns Roxane/Arma wieder. Nun war zu befürchten, daß Atax ähnlich mit Roxane verfuhr. Wenn es ihm gelang, aus der

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