0660 - Operation Bumerang
geholt; danach fliegen wir zurück."
„Nein, wir bleiben, Oberst!" entschied Roi. „Die Posbis haben einen schweren Fehler begangen, aber sie sind unsere Freunde, und Freunde läßt man nicht im Stich."
6.
Die Schlacht hatte ihren Höhepunkt erreicht, und die Entscheidung war gefallen.
Roi Danton verfolgte in der Kommandozentrale der ROKANOR, wie die Fragmentraumschiffe trotz erbitterter Gegenwehr zuerst zu Hunderten, dann zu Tausenden vernichtet wurden.
Major aHainu versuchte unterdessen, Hyperfunkkontakt mit der BOX-40009 oder, falls das Flaggschiff nicht mehr existierte, mit dem Vertreterschiff zu bekommen.
Sie hatte die Hoffnung, schon fast aufgegeben, als sich endlich doch die BOX-40009 meldete. Auf dem Bildschirm flimmerte das elektronische Symbol der acht Plasmakuppeln.
„BOX-40009 an Superschlachtschiff ROKANOR", sagte das kommandierende Plasma. „Wir wünschen Roi Danton zu sprechen."
Roi war bei den ersten Worten des Plasmas zum Hyperkom geeilt.
„Hier spricht Roi Danton!" sagte er. „Sie haben..."- „Bitte, warten Sie noch, Sir!" wurde er vom Plasma unterbrochen. „Im Auftrag des Zentralplasmas der Hundertsonnenwelt bitten wir Sie, unser Verhalten Ihnen gegenüber zu entschuldigen.
Sie werden gebeten, wieder an Bord der BOX-40009 zu kommen. Anschließend werden wir uns zurückziehen."
„Einverstanden", erwiderte Roi Danton erleichtert. „Ich komme vorerst allein. Mein Schiff wird uns aber zur Hundertsonnenwelt folgen. Schalten Sie Ihren Transmitter auf Empfang."
„Transmitter ist auf Empfang geschaltet, Sir", antwortete das Plasma.
Roi wandte sich an seine Begleiter. Rorvic war inzwischen aus seiner Ohnmacht erwacht, starrte aus glasigen Augen auf Vryla aHainu und schwitzte bereits wieder.
„Wir treffen uns auf der Hundertsonnenwelt", erklärte Rhodans Sohn ernst. „Hoffentlich kann das Zentralplasma eine Vernichtung seiner Hauptwelt durch die Laren verhindern. Wir müssen ihm jedenfalls dabei helfen, so gut wir können."
Er lächelte betont optimistisch, als er die Kommandozentrale verließ. Dabei war er alles andere als optimistisch.
Die vernichtende Niederlage der Posbiflotte hatte wieder einmal bewiesen, daß die Laren alle Völker der Milchstraße an Intelligenz und technischen Machtmitteln weit übertrafen.
Seine Gedanken kreisten noch immer um das Problem, wie den Posbis zu helfen sei, ohne daß dabei der Untergang der Menschheit riskiert wurde, als er durch den Transmitter auf die BOX-40009 abgestrahlt wurde.
Als er diesmal die Kommandozentrale des Fragmentraumschiffs betrat, herrschte eine freundlichere Atmosphäre als bei seinem ersten Besuch.
„Willkommen an Bord, Sir", sagte das kommandierende Plasma. „Unsere Flotte nimmt in diesem Moment Fahrt auf und wird in wenigen Minuten in den Linearraum gehen. Das Zentralplasma hat befohlen, unverzüglich zur Hundertsonnenwelt zurückzukehren und Verteidigungspositionen zu beziehen."
„Das hätten Sie billiger haben können", erwiderte Danton.
„Wenn Sie auf mich gehört hätten, wären nicht Tausende Ihrer Schiffe vernichtet worden."
„Es ist noch nicht zu spät!" rief eine bekannte Stimme.
Roi glaubte, seinen Augen nicht zu trauen, als er Professor Hoschtra in freudiger Erregung auf sich zueilen sah.
„Was wollen Sie noch, Professor?" fuhr er den Wissenschaftler an. „Ich dachte, Sie hätten genug Unheil angerichtet."
„Niemand konnte wissen, daß die Laren so schnell eine Abwehr gegen das Paraventil finden würden, Sir", erwiderte Hoschtra unerschütterlich. „Aber auch wir können schnell reagieren. Ich habe Berechnungen angestellt und dabei herausgefunden, daß wir die Abwehr - der Laren mit einer geringfügigen Modulation unserer Zapfstrahlenenergiestruktur neutralisieren können. Dazu wären nur Schaltvorgänge erforderlich."
Roi Danton wollte aufbrausen, kam aber noch rechtzeitig zu der Erkenntnis, daß Vorwürfe gegen Hoschtra in diesem Stadium der Entwicklung nicht angebracht waren. Der Mann hatte immer nur das Beste gewollt, und vielleicht erwies sich seine neue Erfindung sogar bei der Verteidigung der Hundertsonnenwelt als nützlich. Mehr Schaden, als bereits angerichtet war, konnte sie jedenfalls nicht anrichten.
„Überprüfen Sie die Berechnungen noch einmal, Professor", erklärte er deshalb. „Sie müssen ganz sicher sein. Erweist sich das Ergebnis als positiv, sollten die entsprechenden Schaltungen vorgenommen werden."
Glückstrahlend eilte der Wissenschaftler davon.
Roi
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