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0662 - Wächter der Knochengruft

0662 - Wächter der Knochengruft

Titel: 0662 - Wächter der Knochengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gewaltig.
    Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, dachte sie.
    »Hier ist etwas«, sagte Tellux plötzlich und blieb stehen.
    Absichtlich stieß Monica gegen ihn und hielt sich an ihm fest. »Und was? Ein lauschiges Plätzchen?«
    »Nicht direkt«, sagte er.
    Mit dem Fuß berührte er etwas.
    Und vor ihnen öffnete sich ein Schacht, der in die Tiefe führte.
    ***
    Der Wächter erstarrte.
    Etwas stimmte nicht.
    Der Zugang zu dem unterirdischen Gewölbe war doch versiegelt seit langer Zeit! Wieso war er jetzt schon wieder geöffnet worden?
    Das erste Mal war ihm die Öffnung entgangen, und er hatte erst festgestellt, daß jemand - oder etwas - eingedrungen war, als er die seltsame Schlange entdeckt hatte.
    Sofern es wirklich eine Schlange war, denn die sahen eigentlich doch etwas anders aus… zumindest noch in jener Zeit, da er auf eine andere, biologischere Weise gelebt hatte als jetzt.
    Diesmal aber bekam er das Öffnen des geheimen Zugangs mit.
    Abermals kam jemand.
    Der Wächter machte sich bereit, den Eindringling zu vertreiben.
    ***
    Su und Esteban hatten erst kurz vorher diese Stelle erreicht und sich umgesehen. Die Spur, der sie folgten, endete hier; zu sehen war niemand und auch das Fahrzeug, das die Spur erzeugt hatte, war nirgendwo mehr zu sehen.
    Daraus folgerte Su messerscharf, daß Esteban und sie jetzt allein hier waren. Wer immer sich hier aufgehalten hatte, war längst wieder fort.
    Denn daß hier ein ganzes Auto im Nichts verschwinden konnte, daran wollten weder Su noch der Kolumbianer glauben. Zumindest so lange nicht, wie die Auto-Spur auf relativ festem Untergrund blieb und nicht direkt in den Morast führte.
    Eine illegale Schrott-Entsorgung hatte hier also wohl nicht stattgefunden.
    Nach kurzer Zeit entdeckten die beiden Diebe den Zugang in die Tiefe und stiegen hinab. Esteban war es, der herausfand, wie man diesen Zugang von innen wieder schloß.
    Nur für den Fall, daß der andere Besucher ein zweites Mal hier auftauchte…
    Und dann waren sie den Schacht hinabgegangen, diesen gemauerten Stollen, der durch die Dunkelheit irgendwohin führte.
    Sie befanden sich unmittelbar vor ihrem Ziel…
    ***
    »Ausgeflogen - die Gepflogenheit der meisten Leute, denen ich einen dienstlichen Besuch abstatten will«, brummte Sheriff Bancroft. »Wenigstens hat er seine Wohnungstür nicht abge… Moment mal.«
    Der Sheriff nahm das Türschloß näher in Augenschein.
    »Schrott«, stellte er dann trocken fest. »Das muß mal ein verdammt gutes Schloß gewesen sein, aber derjenige, der's geknackt hat, war besser und Sie brauchen ganz bestimmt nicht wieder Ihre Magie zu benutzen, Nicole, um herauszufinden, wann hier was geschehen ist - ich bin mir auch so sicher: Die Leute aus dem Pickup waren's.«
    Dabei sah das Schloß äußerlich sogar unversehrt aus, aber wer sich etwas nachdrücklicher gegen die Tür lehnte, konnte sie nach innen aufdrücken. Bancroft tat dies und trat ein.
    »Hier sieht's noch immer so skurril aus wie damals«, stellte er nach kurzem Rundblick fest. »Gute Güte, wie kann ein auch nur halbwegs vernünftiger Mensch inmitten solch obskuren Kitsches leben?«
    Schaudernd musterte er die unzähligen Figürchen und sonstigen Gegenstände, die Franco gesammelt hatte und die überall im Wohnraum auf Schränken, Fensterbänken, in Regalen und teilweise sogar auf dem Fußboden standen. Von der Spielzeug-Guillotine bis zum Schrumpfkopf gab es nichts, was es nicht gab, und auch noch jede Menge kaum vorstellbarer Dinge mehr.
    Auch Nicole konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie man sich inmitten dieser schaurigen Exponate wohl fühlen konnte. Damals wie heute nicht.
    Bancroft nahm ein Paar Stiefel auf. »So zierlich, wie die sind, ist es sicher eine Damengröße«, überlegte er.
    »Vielleicht gehören sie seiner Freundin. Wie hieß die noch gleich… Dany, glaube ich.«
    »Dann ist die garantiert unter die Einbrecher gegangen«, grinste der Sheriff. »Hier gibt's Einbruchwerkzeug im Stiefelschaft.«
    »Warten Sie mal«, murmelte Nicole und versuchte, sich an das Bild aus der Zeitschau zu erinnern. Sie bedauerte, daß sie es nicht eingefroren hatte, um es jederzeit wieder abrufen zu können. So mußte sie sich auf ihre Erinnerung verlassen.
    »Ich glaube«, sagte sie langsam, »als die drei Personen auf den Pickup zu liefen und einstiegen, war das Mädchen barfuß. Vielleicht sind das hier nicht Danys Stiefel, sondern…«
    »Das würde heißen, daß sie die Stiefel hier zurückgelassen hat? Und

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