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0662 - Wächter der Knochengruft

0662 - Wächter der Knochengruft

Titel: 0662 - Wächter der Knochengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gerade beim Mittagessen ein interessantes Gespräch mit einem Kollegen aus dem Krankenhaus geführt. Da wurde heute vormittag eine Unfallpatientin eingeliefert, mit deren Blutbild er nicht fertig wird. Das sei… hm, sagen wir mal, nicht ganz menschlich. Sagt Ihnen das was, Sheriff?«
    »Allenfalls, wieviel Ihr Kollege getrunken hat.«
    »Der Kollege ist stocknüchtern, aber Sie haben doch hin und wieder mit so seltsamen Fällen zu tun, die sich nicht zwischen zwei Aktendeckel pressen lassen und die oft genug auf meinem Seziertisch landen… wäre das nichts für Sie?«
    »Wie bitte definiert der Arzt in diesem Fall den Begriff ›nicht ganz menschlich‹?« hakte Nicole ein.
    Bancroft gab die Frage weiter.
    »Keine Ahnung. Das müssen Sie Doc Severin schon selbst fragen…«
    »Tun wir!« sagte Nicole.
    Bancroft sah sie mißtrauisch an. »Warum?« fragte er, ohne die Sendetaste zu betätigen.
    »Vertrauen Sie mir einfach, Jeronimo«, sagte Nicole leise. »Ich habe das Gefühl, daß uns das ein Stück weiterbringt.«
    Aber mehr als nur ein Gefühl war es wirklich nicht…
    ***
    »Wir hätten das Gewehr mitnehmen sollen«, stieß Tellux hervor. »Dann könnten wir jetzt zurückschießen.«
    »Auf Menschen schießen?« stöhnte Monica auf.
    »Die da«, Tellux deutete in die Richtung, aus der die Kugeln heranflogen, »schießen auch auf Menschen. Oder glaubst du, daß sie uns für Panzerhornschrexen halten?«
    Die Telepathin winkte ab.
    Sie versuchte sich auf die Gegner zu konzentrieren und ihre Gedanken zu erfassen. Aber so ganz wollte das nicht funktionieren. Das waren nur zum Teil menschliche Gedanken. Sie wurden von etwas anderem überlagert. Von…
    ...etwas Dämonischem ?
    Sie konnte nur feststellen, daß es sich um zwei Personen handelte.
    Beruhigen konnte sie das nicht gerade.
    Sie bemühte sich, mehr herauszufinden. Aber Tellux riß sie aus ihrer Konzentration. »Wir müssen hier weg«, stieß er hervor. »Schnell!«
    »Sie kommen näher«, sagte Monica etwas geistesabwesend.
    »Stell dir vor - das habe ich auch schon festgestellt!« knurrte er. »Wenn wir nicht schleunigst verschwinden, werden sie uns töten!«
    Wie gefährlich Feuerwaffen waren, hatte er längst schon gelernt.
    Um so realistischer schätzte er ihre Chancen ein, davonzukommen -nämlich auf fast »null«. Der in die Tiefe führende, schräg verlaufende Schacht war fast gerade gebaut. Und bisher hatten sie unverschämtes Glück gehabt, nicht getroffen worden zu sein. Auch die Querschläger, die von den Wänden abprallten, hatten sie bisher verfehlt.
    Aber wie lange noch?
    Deckung gab es so gut wie keine.
    Plötzlich hörten die Schüsse auf.
    Aber die Schritte kamen immer näher.
    »Sie haben keine Munition mehr«, vermutete Monica, die sich endlich aus ihrer telepathischen Versunkenheit reißen konnte. »Weg hier, jetzt, schnell!«
    Sie sprang auf.
    Es war ein gewaltiges Risiko, aber sie war sicher, daß die Angreifer ihre Munition tatsächlich verschossen hatten. Sicher würden sie nachladen, aber das dauerte ein wenig. Hoffentlich lange genug, daß Tellux und Monica den unterirdischen Gang verlassen konnten. Wenn sie erst einmal draußen in der freien Landschaft waren, konnten sie leichter mit ihren Gegnern fertig werden.
    Sie schafften es tatsächlich, ins Freie zu kommen.
    Abrupt stoppte Tellux seinen Lauf, hielt Monica fest.
    »Ein Allidil!« stieß er hervor.
    In der Tat klaffte direkt vor ihnen der Rachen eines Alligators auf…
    ***
    Der Wächter war ratlos.
    Er wollte die Eindringlinge abwehren, aber sie kamen nicht. Statt dessen hörte er eigenartige Geräusche, die mit nichts vergleichbar waren, was er kannte. Die Geräusche entfernten sich.
    Was sollte er tun?
    Er war sicher, daß die Bedrohung noch längst nicht vorbei war. Denn warum sonst sollte sich diese eigenartige Schlange hier befinden?
    Sicher gehörte beides zusammen.
    Vielleicht sollte er versuchen, die sprechende Schlange zu vernichten.
    Er kehrte zu den Skeletten zurück.
    Die Schlange zischte ihn an.
    Ihr Maul umschloß das Schwert.
    ***
    »Warum schießt du nicht?« tadelte Su den Kolumbianer, während sie ihre beiden Pistolen nachlud. »Willst du, daß sie entkommen und anderen erzählen, was sie hier gesehen haben?«
    »Was ’aben sie gesehen denn?« fragte Esteban.
    Su starrte ihn verblüfft an.
    »Den Zugang nach hier unten!«
    »Dafürr verrschwende ich nicht Kugeln tödliche«, sagte Esteban. »Sie können doch nichts anfangen mit Wissen von Zugang. Sie wissen

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