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0662 - Wächter der Knochengruft

0662 - Wächter der Knochengruft

Titel: 0662 - Wächter der Knochengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Magie benutzt wurde. Das hatte ihn aufmerksam gemacht.
    Er kannte die beiden. Der Dicke mußte der Sheriff sein, und die Frau… sie war mit dabeigewesen, als vor einiger Zeit jemand versucht hatte, ihn, Franco, mit Hilfe einer Schlangenskulptur zum Diener des Kobra-Dämons Ssacah zu machen. Das hatte natürlich nicht funktioniert, weil Astaroths Magie Franco schützte und es ihm ermöglicht hatte, den Ssacah-Keim abzutöten. Astaroth war ein starker, mächtiger Dämon, stärker als Ssacah…
    Der junge Magier wich vom Fenster zurück, so, daß die Gardine sich nur kaum merklich bewegte. Wer von draußen heraufschaute, nahm die Bewegung sicher nicht wahr.
    Franco glaubte nicht, daß das Auftauchen jener beiden Menschen Zufall war. Damals hatte ihr Erscheinen im Zusammenhang mit Magie gestanden, und auch jetzt war wieder Magie eingesetzt worden. Sie wollten etwas von ihm.
    Aber nicht jetzt! Er hatte keine Zeit für unnötige Spielereien dieser Art. Es ging hier um mehr, um Wichtigeres als das, wofür sich möglicherweise die Polizei interessierte.
    Franco verließ die Wohnung und schaffte es gerade noch, durch den Hinterausgang zu entwischen, als Bancroft und die Frau das Haus erreichten und zur Vordertür hereinkamen…
    ***
    Monica Peters war mit einigen der Straße der Götter-Flüchtlinge in die Everglades hinausgefahren. Ein bißchen Abwechslung konnte keinem von ihnen schaden. Mit zwei Propellerbooten waren sie unterwegs; die flachen Geräte zischten über das Wasser zwischen den Inseln aus Schilfgewächsen entlang und hier und da auch über den mehr oder weniger festen Boden. Flach und breit, wie sie waren, konnten sie auch auf Sumpfboden nicht so schnell einsinken, und die hochgebauten Propellermotoren waren effektiver als Räder oder Schiffsschrauben von Bootsmotoren.
    Monica hatte jeden der Gruppe mit der Bedienung dieser für das Naturschutzgebiet typischen Fahrzeuge vertraut gemacht, und die Menschen aus der Straße der Götter fanden sich erstaunlich schnell damit zurecht. Was sie allenfalls vor ein Rätsel stellte, war, daß diese Maschinen nicht mit Dhyarra-Magie angetrieben wurden wie die fliegenden Teppiche ihrer vernichteten Welt…
    Aber sie genossen die Schönheit dieser Landschaft, die wärmende Sonne, und dabei stellte Monica fest, daß diese Leute das UV-Licht viel besser vertrugen als Menschen der Erde. Obwohl keiner der Männer und jungen Frauen Sonnenschutz auf die Haut gebracht hatten, gab es bei keinem von ihnen Anzeichen von Sonnenbrand. Monica dagegen rieb sich bereits zum dritten Mal mit Sonnenöl ein.
    In Griffweite der blonden Telepathin steckte ein Gewehr in einer Halterung. Bei weitem nicht alle Alligatoren waren so friedlich wie der uralte, handzahme Old Sam, der sich mit den Jahren an die Menschen gewöhnt hatte und gut mit ihnen auskam, solange sie ihn Vorräte stibitzen und Touristen erschrecken ließen…
    Hier und da lagen die großen Panzerechsen träge auf dem Sumpfgras oder glitten durchs dunkle Wasser.
    »Wie am Krokodilfluß in Grex«, übertönte Tellux das Fauchen und Brummen des Propellermotors, während er neben Monicas Fahrersitz stand und sich an der Lehne festhielt. »Aber da waren die Bestien noch dreimal größer!«
    »Ich bin nie an eurem Krokodilfluß gewesen«, gab Monica zurück. »Aber die Viecher hier reichen mir schon völlig.«
    Der junge Bursche, der wie die Telepathin bei diesem Ausflug ins Herz der Natur auf Kleidung verzichtet hatte, grinste.
    Das zweite Propellerboot schloß zu ihnen auf. Der Fahrer winkte heftig und deutete an, stoppen zu wollen. Monica drosselte das Tempo ihres Fahrzeugs und brachte es am Rand eines größeren, festen Landstreifens zum Stillstand. Sie schaltete den Motor ab; der Propeller lief langsam aus und kam zur Ruhe, wie auch der des anderen Gleitbootes.
    Monica sprang auf den kaum merklich unter ihr federnden Boden und ging hinüber. »Was ist los?«
    »Jemand hat ein spezielles Bedürfnis«, grinste der Fahrer. »Überhaupt kann eine kleine Pause sicher nicht schaden. Wir sind schon ziemlich weit gefahren, nicht wahr? Diese Geräte sind viel schneller als ein fliegender Teppich.«
    Monica schmunzelte. Sie sah eines der Mädchen hastig zwischen hohen Sträuchern verschwinden.
    Auch Tellux war ausgestiegen. Monica betrachtete fasziniert seine schlanke, muskulöse Gestalt. Eher ein Krieger als ein Musiker. Sie dachte daran, ebenfalls für kurze Zeit zwischen hohen Sträuchern zu verschwinden - allerdings aus einem ganz anderen

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