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0664 - Der Vampir von Denver

0664 - Der Vampir von Denver

Titel: 0664 - Der Vampir von Denver Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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unwillkürlich und beobachtete angewidert, wie der Vampir den Ast aus der Wunde zog. Er warf das Stück Holz zur Seite und riß den Parapsychologen mühelos vom Boden hoch.
    »Zeit zu sterben«, sagte er zornig grinsend und präsentierte seine Fangzähne.
    Zamorra verschwendete keine Zeit mit einer Antwort, sondern rief das Amulett. Es materialisierte in seiner Hand. Er wollte damit zuschlagen, aber der Vampir sah im letzten Augenblick, was er beabsichtigte, stieß ihn zurück und brachte sich schwebend ein paar Meter über dem Boden in Sicherheit.
    Der Parapsychologe holte mit dem Amulett aus und schätzte seine Chancen ab, den Vampir vom Boden aus mit einem Wurf zu erwischen. Mit ein wenig Glück konnte es klappen. In der gleichen Sekunde baute sich das grünliche Schutzschild um ihn herum auf, brach aber direkt wieder in sich zusammen. Er wurde magisch angegriffen!
    Zamorra spürte, wie sich unsichtbare Klauen um seinen Hals legten und zudrückten. Er schnappte nach Luft, während des Vampirs Hände unsichtbare Zeichen in den Nachthimmel schrieben. Mors versuchte ihn mit Magie zu erwürgen!
    Zamorras Lungen brannten. Ihm wurde schwarz vor Augen, als sein Körper vor dem Sauerstoffmangel kapitulierte. Er wußte, daß er nur noch eine einzige Chance hatte. Mit letzter Kraft schleuderte er das Amulett!
    Es verfehlte Mors um mehr als einen Meter.
    Es war vorbei…
    ***
    Fu Long stand zwischen den Bäumen und beobachtete den Kampf. Der Dämonenjäger schlug sich tapfer und nutzte Mors' Arroganz für seine eigenen Zwecke. Der Vampir hätte beinahe applaudiert, als Zamorra den Killer schließlich pfählte, dessen unerwartete Rückkehr auch für Fu Long zur Überraschung wurde. Er hatte nicht geglaubt, daß jener so mächtig war. Aber er war auch angeschlagen, das konnte der Vampir deutlich spüren.
    Er sah, wie Zamorra nach Luft rang, und seufzte. Eigentlich versuchte er ein persönliches Eingreifen grundsätzlich zu vermeiden, aber dieses Mal schien es keine andere Möglichkeit zu geben. Sein Plan hing vom Ausgang dieses Kampfes ab.
    Fu Long schwang sich in die Luft und warf sich mit aller Kraft gegen den Vampirkiller!
    Mors fauchte vor Wut und Überraschung. Er wollte sich auf den neuen Gegner stürzen, erkannte dann aber, wer vor ihm schwebte, und zögerte.
    »Eine dumme Situation«, sagte Fu Long lächelnd. »Da stehe ich direkt vor dir, verhindere, daß du einen der größten Gegner der Hölle vernichtest, aber du kannst mich nicht töten, weil du meine Familie noch nicht gefunden hast. Wirklich ärgerlich.«
    »Fühl dich nicht zu sicher, Chinese«, antwortete Mors. »Vielleicht werde ich dich auch einfach so töten.«
    »Ich warte.«
    Die beiden Vampire sahen sich haßerfüllt an. Fu Long wußte, daß er ein Risiko einging, wenn er den arroganten Vampir provozierte, aber er konnte sich nicht vorstellen, daß Mors gegen seinen Auftrag handeln würde. Das stand gegen seine Überzeugung und hätte ihm außerdem eine ganze Menge Feinde eingebracht. Nicht zuletzt Don Diego, mit dem sich niemand gerne anlegte.
    Nach einem Augenblick knurrte Mors wütend und senkte den Blick.
    »Du kannst den Dämonenjäger haben«, sagte er abwertend. »Ich brauche sein Blut nicht. Und es wird das letzte sein, das du jemals trinken wirst. Das verspreche ich dir.«
    Er verschwand.
    Fu Long schwebte zu Boden und hockte sich neben dem Parapsychologen, der erschöpft zwischen den Bäumen lag.
    »Ich will dein Blut nicht, Zamorra. Ich habe seit Jahren kein Blut mehr getrunken«, sagte er deutlich. »Erinnere dich daran, wenn es zählt.«
    Fu Long hoffte, daß der Dämonenjäger seine Worte noch verstanden hatte, denn im nächsten Moment hatte Zamorra bereits das Bewußtsein verloren.
    Der Vampir lud ihn sich mühelos über die Schulter und schwebte in den Nachthimmel.
    Sein Plan ging in die entscheidende Phase.
    ***
    »Das kann nicht dein Ernst sein!« ereiferte sich Chang. Qian zuckte als Antwort nur mit den Schultern, während Eric und John sich eher ratlos ansahen. Es gefiel ihnen nicht, daß die beiden Männer gegensätzlicher Meinung waren, denn das bedeutete, daß die Brüder sich für eine der beiden Seiten entscheiden mußten - und wenn sie die falsche erwischten, sah es schlecht für sie aus. Aus Sicherheitsgründen entschieden sie sich daher für einen neutralen Gesichtsausdruck, der nichts verriet, und versuchten in den Schatten des kleinen Büros unterzutauchen.
    »Wenn wir heute nacht die Fremde einweihen«, fuhr Chang wütend

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