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0664 - Tunnel durch die Zeit

Titel: 0664 - Tunnel durch die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem Panzerschott, das die Schaltzentrale des Zeitmodulators abschloß, hielt ein Captain der Solaren Abwehr mit zwei überschweren Robotern Wache. Er salutierte vor Rhodan und Maurice.
    „Bitte, seien Sie leise im Schaltraum, Sir", sagte er. „Professor Waringer hat mir aufgetragen, Ihnen das auszurichten."
    „Schon gut, Captain", erwiderte Perry Rhodan.
    Als das Schott sich öffnete, erblickte er einen halbkreisförmigen Saal, in dem zahlreiche Schalttische standen. In der gewölbten Rückwand befand sich ein großer Bildschirm; er zeigte das Abbild des Hauptgezeitenwandlers mit dem riesigen Turm im Mittelpunkt, aufgenommen und übertragen von einer schwebenden Robotkamera.
    Auf den übrigen Bildschirmen waren Diagramme und die Meßschleifen, Leuchtzacken und andere Oszillogramme zu sehen. Zwei Pulte enthielten Kommunikationsanschlüsse zur Hauptpositronik. Auf ihren Bildschirmen flimmerten wechselnde Symbol- und Zahlenkolonnen.
    Das Dröhnen war noch zu hören, als sich das Schott hinter den beiden Männern geschlossen hatte. Deshalb nahmen sie sich jeder einen der Funkhelme, die auf einem Tisch beim Schott bereitlagen.
    Rhodan setzte seinen Helm auf und verschloß ihn. Er schützte wirksam gegen alle Außengeräusche und vermittelte zudem die Funkbefehle, die Waringer gab, sowie die kurzen Meldungen der Auswertungsspezialisten an den Kommunikationspulten.
    „Zeitmodulator erhält volle Energie, arbeitet noch im Leerlauf!"
    erklärte Professor Waringer sachlich. Dennoch war das schwache Vibrieren seiner Stimme nicht zu überhören. „Achtung, ich stelle jetzt den Anschluß an den Haupt-Gezeitenwandler her!
    Es können unerwünschte Nebeneffekte auftreten, sobald die durch die Para-Verbundleitung fließende Hyperenergie zerhackt wird."
    Perry Rhodan beschränkte sich darauf, zuzuhören. Solange es um rein wissenschaftliche Probleme ging, überließ er deren Lösung den Spezialisten.
    „Jetzt!" sagte Waringer gepreßt Im ersten Augenblick nahm der Großadministrator keine Veränderung wahr, dann schienen die Diagramm- und Oszillographenschirme plötzlich verrückt spielen zu wollen.
    Gleichzeitig stellte sich bei Rhodan das Gefühl ein, als würde er federleicht.
    Sekundenbruchteile später kehrte das Gefühl normaler Schwere zurück. Dafür wurde es Rhodan übel. Vor seinen Augen flimmerte es, und sein Magen schien eine Art Raketenstart zu versuchen. Mit Hilfe einer speziellen Atemtechnik, die eigentlich für andere Notfälle gedacht war, vermochte Perry Rhodan erfolgreich gegen die Übelkeit anzukämpfen.
    Hubert Selvin Maurice hatte in dieser Beziehung kein Glück. Er erstickte beinahe, bevor er sich den Funkhelm vom Kopf reißen konnte. Einer der bereitstehenden Medoroboter schwebte lautlos heran und verpaßte ihm eine Injektion. Auch anderswo zischten Injektionsdüsen.
    „Minuswert wird plangemäß erreicht", berichtete Waringer unbeeindruckt. Aber wir kommen nicht an die Pluswerte heran, sondern erreichen nur plus 3,448 Minuten. Das sind natürlich Grobwerte. Ich bitte um positronische Auswertung!"
    Die Auswertung wurde eine halbe Minute später durchgesagt.
    „Die Bewegungen in Richtung Zukunft schlucken mehr Energie als berechnet", meldete der betreffende Wissenschaftler. „Grund ist offenbar der Rücksturz in die Relativvergangenheit, der jedem Ausschlag in Richtung Zukunft vorausgeht. Es wird eine Erhöhung der Stoßenergiezufuhr für Plusausschlag um rund dreißig Prozent empfohlen."
    „Rund dreißig Prozent!" erwiderte Waringer. „Wir wollen doch nicht um Jahre in die Zukunft, sondern nur um rund fünf Minuten!
    Ich werde erst einmal um zehn Prozent erhöhen."
    Perry Rhodan sah, wie Hubert Selvin Maurice, zwar noch sehr blaß im Gesicht, seinen frisch gereinigten Funkhelm wieder überstülpte. Im nächsten Augenblick trat ein völlig neuer Effekt auf.
    Es war, als schwebten plötzlich milchige Nebelstreifen in der Schaltzentrale. Der Eindruck mußte jedoch täuschen, denn durch sie hindurch war alles so klar zu erkennen wie vorher. Auf den Bildschirmen der Kommunikationsanschlüsse jagten sich die Symbol- und Zahlenkolonnen.
    Geoffry Abels Stimme klang seltsam hohl, als sie verkündete: „Wir erreichen trotz erhöhter Energiezufuhr beim Plusstoß nur einen Mittelwert von rund 4,262 Minuten. Dennoch stabilisiert sich die Pendelbewegung, so daß ich es riskieren werde, doch eine Erhöhung um dreißig Prozent zu schalten."
    Rhodan sah, wie sein Schwiegersohn die entsprechende Schaltung vornahm.

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