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0664 - Tunnel durch die Zeit

Titel: 0664 - Tunnel durch die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Im nächsten Augenblick schwollen die Außengeräusche so stark an, daß sie teilweise die Isolierung des Funkhelms durchdrangen. Rhodan vernahm ein schrilles Pfeifen, das allerdings noch erträglich war.
    Durch das Pfeifgeräusch hindurch erklang wieder Waringers Stimme.
    „Neuer Ausschlag in Richtung Zukunft erreicht rund 4,9 Minuten!" verkündete der Hyperphysiker triumphierend. „Wir haben es fast geschafft. Achtung, Ausschlag nach der Minus-Seite! Gut, der Grobwert von 0.00001 Sekunden wird gehalten.
    Und wieder Ausschlag nach der Plus-Seite!"
    Er unterbrach sich einen Herzschlag lang, dann rief er erregt: „Wir überschreiten unser Limit in Richtung Zukunft, steigen über sechs Minuten, jetzt sieben Minuten, acht Minuten." Wieder schwieg er kurz, dann flüsterte er: „Wir haben plus zwanzig Minuten überschritten und jagen weiter in Richtung Zu ..."
    Ein berstendes Krachen ertönte.
    Perry Rhodan sah, wie die Diagramm- und Oszillographenschirme rötlich aufglühten, dann verschmolzen sämtliche optischen Eindrücke zu einem rasenden Wirbel.
    „Zurückschalten auf Grundwert!" befahl er mit harter Stimme.
    „Wir stürzen bereits zurück, Perry", erwiderte Waringer. Aber viel zu schnell. Es scheint, als hätten wir einen zusätzlichen Rücksturzimpuls erhalten. Achtung, wir fallen unter das untere Limit!" Seine Stimme überschlug sich beinahe. „Alarm! Wir stürzen in die Gegenwart zurück! Sofort Alarm für die Heimatflotte! Das Solsystem muß soeben sichtbar geworden sein!"
    Perry Rhodan riß sich den Funkhelm vom Kopf, schaltete seinen Armband-Telekom ein und rief den Verbindungsoffizier der Solaren Heimatflotte, der in der Verteidigungszentrale des Hauptgezeitenwandlers saß.
    „Hier Rhodan!" sagte er schwer. „Das Solsystem befindet sich wieder in der Gegenwart. Alarmieren Sie die Heimatflotte und geben Sie anschließend das Kodesignal, das den Vollalarm für die Zivilbevölkerung auslöst!"
     
    *
     
    Perry Rhodan verzichtete darauf, sich persönlich in die Verteidigungszentrale zu begeben. Er ließ lediglich eine Hyperkomverbindung mit Solarmarschall Julian Tifflor herstellen, der sich im Flaggschiff der Heimatflotte befand.
    Er mußte fast eine halbe Minute warten, da Tifflor wichtige Befehle zu erteilen hatte. Dann erschien das Gesicht des Gefährten aus alten Tagen in dem Trivideo-Kubus des Hyperkoms.
    „Alles klar, Perry", sagte Tifflor. „Sämtliche fünfzehntausend Einheiten der Heimatflotte suchen laut Plan ihre Kampfpositionen auf. Bully hält sich mit der DORO bereit."
    Rhodan spürte, wie ihn eine Welle der Sympathie zu dem Mann überflutete, der seit den Tagen des Aufbaus der Anfänge des Solaren Imperiums dabei gewesen war. Julian Tifflor erfüllte seine Pflicht, ohne zu zaudern. Auf solche Menschen konnte man sich verlassen.
    „Danke, Tiff!" erwiderte er. „Wir sind aus unbekannten Gründen wider in die Gegenwart geschleudert worden. Aber hier wird fieberhaft gearbeitet, um das Solsystem wieder in sein altes Versteck in der Zukunft zu bringen. Ich hoffe, wir schaffen es, bevor die Laren angreifen."
    „Bis jetzt wurden noch keine anfliegenden Raumschiffe geortet, Perry", erklärte Tifflor. „Aber vom Meßschiff CLARA aus wurde eine Zone struktureller Verschiebung ausgemacht, die sich in der Nähe des Systems befindet. Erste positronische Auswertungen führten zu dem vorläufigen Schluß, daß die Laren innerhalb des Hyperraums oder an der Schwelle zur Zukunft eine Basis geschaffen haben, von der aus sie nach uns suchen."
    „Gut", meinte der Großadministrator. „Das könnte in der jetzigen Lage vorteilhaft für uns sein, da die Laren Zeit brauchen werden, um ihre Basis jenseits des Normalraums mit Schiffen zu verlassen. Ich werde mich um den Haupt-Gezeitenwandler kümmern. Bis später!"
    „Bis später!" erwiderte der Solarmarschall.
    Perry Rhodan unterbrach die Verbindung und sah eine Weile den Wissenschaftlern und Technikern zu, die fieberhaft schalteten. Jeder kannte seine Aufgabe, denn jeder war für eine ganze Serie von Notfällen vorbereitet worden, Notfälle, die mittels positronischer Situationsspiele in allen Einzelheiten vorausberechnet worden waren. Dementsprechend war ein Katalog von Sofortmaßnahmen für jeden der möglichen Fälle vorbereitet worden.
    Der Großadministrator mußte an die Menschen in den Städten der solaren Planeten denken. Sie würden inzwischen größtenteils die Tiefbunkeranlagen aufgesucht haben, wo sie vor Kernwaffenangriffen aus dem Raum

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