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0665 - Vampirstadt Berlin

0665 - Vampirstadt Berlin

Titel: 0665 - Vampirstadt Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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angeschnallt.«
    Das war auch wichtig, denn Harry Stahl fuhr wie ein Henker. Der Audi schlingerte über das Gelände in Richtung Straße.
    Zum Glück wurde der Dunst nicht dichter. Auf der Fahrbahn hatte er sogar Lücken bekommen.
    Um diese Zeit herrschte noch Betrieb. Beim ersten Gegenverkehr merkte Suko erst, wie schmal die Straßen waren. Hinzu kam das glatte Pflaster mit dem Film aus Feuchtigkeit.
    Die Scheinwerfer der entgegenkommenden Fahrzeuge wirkten wie helle Glotzaugen, besonders die der Lastwagen, deren Fahrer ziemlich rücksichtslos fuhren und oft genug ihre Hupe gebrauchten, um sich den Weg freizumachen.
    Der Kommissar fluchte einige Male vor sich hin. Besonders dann, wenn sie von rücksichtslos gelenkten Fahrzeugen überholt wurden, obgleich sie auch nicht gerade langsam fuhren.
    Suko hielt die Augen auf. Als sie durch einen kleinen Ort rollten und langsamer fuhren, ließ er seinen Blick auch über die Schlange der vor einer Tankstelle wartenden Trabis gleiten, die eine lange Lawine bildeten.
    »Das hört irgendwann auch einmal auf«, erklärte Harry Stahl.
    »Hoffentlich.«
    Der Ort blieb hinter ihnen zurück. Wieder umgab sie die Einsamkeit der flachen Landschaft, die wie tot unter den Nebelschleiern und der Dunkelheit lag.
    »Wenn man wüßte, wohin der Typ in Berlin will, könnte uns wohler sein«, sagte Harry.
    »Da werden wir auch John Sinclair finden.«
    »Meinst du?«
    »Darauf wette ich!«
    Und weiter ging die Fahrt über Holperstraßen.
    Sie überholten einige Wagen, weil Harry hin und wieder sehr schnell und riskant fuhr, doch ein VW-Bus befand sich nicht darunter. Ihn hatten sie nicht zu Gesicht bekommen.
    Der Ort Treuenbriezen lag vor ihnen. Sehr dunkel, nur wenige Lichter brannten. Wie ausgestorben sah er aus. Das Licht der Straßenleuchten spiegelte sich auf den Oberflächen der Pfützen, wenn es ihm gelungen war, den Nebel zu durchbrechen.
    Suko rechnete mit allem. Er versuchte auch, Blicke in die Seitenstraßen zu werfen. Möglicherweise hatte Drake eine Pause eingelegt und den Wagen geparkt.
    Nichts…
    Hinter einer engen Kurve wäre es fast passiert. Ein Lastwagen kam von der anderen Seite. Inmitten der Kurve überflutete sie dessen Scheinwerferlicht.
    Harry Stahl fluchte. Er bremste, zog den Wagen noch nach rechts, sie schleuderten, er kam von der Fahrbahn ab und rutschte auf einen Platz zu, der von keinem Gehsteig gesäumt wurde.
    Der Lastwagen stand ebenfalls quer. Er kam aus dem Westen. Ein dickbäuchiger Fahrer kletterte aus der Kabine. Schimpfend lief er auf den Audi zu.
    Harry Stahl hatte den Wagen verlassen. Bevor die Schimpfkanonade über ihn zusammenbrach, zeigte er seinen Ausweis.
    Der Brummifahrer wurde still.
    »Wer zu schnell gefahren ist, wollen wir lieber nicht feststellen lassen. Meister.«
    »Ich nicht«, sagte der Fahrer.
    »Tatsächlich? Wessis können sich nicht alles erlauben, merken Sie sich das.«
    »Aber die dämlichen Straßen hier und die noch dämlicheren Autofahrer. Vorhin wäre ich beinahe von einem alten VW-Bus gerammt worden. Stellen Sie sich das vor…«
    »Wie war das?«
    Harry Stahl hatte so scharf gesprochen, daß der Fahrer einen Schritt zurückging, dabei in eine tiefe Pfütze trat und anfing zu fluchen.
    »Ich will eine Antwort.«
    »Wieso denn?«
    »Ich möchte wissen, wie das war mit dem VW-Bus. Das ist alles. Wo kam er Ihnen entgegen?«
    »Nicht weit von hier.«
    »Wie weit?«
    »Drei Kilometer.«
    »Danke, Meister. Und fahren Sie demnächst so, wie es angeordnet wurde. Nicht immer läuft es so glimpflich ab.«
    »Klar.« Er schob seine flache Mütze zurück. »Ich werde mich bemühen und umdenken. Fahre jetzt so wie Sie, hahaha…«
    Suko hatte im Wagen gewartet. Durch das heruntergedrehte Fenster das Gespräch allerdings mitbekommen.
    Harry wartete, bis der LKW den Weg freigemacht hatte. Fünf Neugierige hatten sich angesammelt und verschwanden wie Geistwesen in der Dunkelheit zwischen den Häusern, als der Audi sie passierte und in Richtung Ortsausgang rollte.
    »Drei bis fünf Kilometer, das schaffen wir«, sagte Harry. »Auch wenn er wie ein Geisteskranker fährt.«
    »Dann müßten wir noch schneller sein.«
    »Mal sehen. Aber der wird achtgeben nach dem Beinaheunfall mit dem Lastwagen.«
    »Dann drück uns die Daumen.«
    Harry grinste und schielte auf den neben ihm sitzenden Suko, der im Licht seiner Lampe die Karte studierte. Die Hälfte der Strecke lag hinter ihnen. Suko hoffte, daß sie den Bus tatsächlich noch vor Berlin erreichen

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