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0665 - Vampirstadt Berlin

0665 - Vampirstadt Berlin

Titel: 0665 - Vampirstadt Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vampir fuhr mit einer blitzschnellen Bewegung herum, hielt dabei Sukos Arm noch fest und fauchte Harry Stahl mit schrecklich verzerrtem Gesicht an.
    Der Kommissar zuckte zurück. Einen derartigen Ausdruck hatte er noch nie im Gesicht einer Kreatur gesehen. Er war beinahe unbeschreiblich, und Angst durchrieselte ihn.
    »Schieß!« keuchte Suko. »Verdammt, schieß doch!«
    Drake lachte irre, als der Kommissar seine Waffe anhob. Er konzentrierte sich auf den Mann, das wiederum nutzte Suko aus. Mit einem wuchtigen Hochwerfen seines eigenen Körpers gelang es ihm, die Gestalt ins Wanken zu bringen.
    Sie hockte plötzlich nicht mehr auf dem Körper, kippte nach rechts weg, wollte Sukos Hand nicht loslassen und zerrte ihn mit.
    Mit einer artistischen Bewegung stieß Suko ihm den Fuß ins Gesicht. Der Vampir brüllte wütend, schüttelte sich, der Griff besaß plötzlich nicht mehr die Härte, und Suko zerrte mit einem einzigen Ruck seine Hand frei.
    Genau das hatte er gewollt.
    Er rollte sich herum, zog die Beine an, stemmte die Hacken gegen Pflastersteine, dann schnellte er mit einem Ruck in die Höhe, taumelte gegen Harry Stahl, der ebenfalls zur Seite gedrückt wurde, und beide starrten auf den Blutsauger, der es noch geschafft hatte, auf die Beine zu kommen.
    Er kniete auf dem nassen Pflaster, den Kopf schüttelnd und eine zuckende rote Glut in den Augen.
    Der Mund klaffte auf. Er war zu einem Maul geworden, aus dem es hervortropfte. Irgendein gelblicher Geifer, der dampfte, als er die Straße erwischte.
    Ein grelles Hupsignal ließ beide Männer zusammenzucken. Der Wagen kam aus Richtung Berlin. Er war groß und wuchtig, ein Truck. Mochte er auch das Tempolimit eingehalten haben, so wie er vor ihnen auftauchte, den blendenden Teppich aus Licht vor sich herschiebend, wirkte er wie ein Gebirge aus Stahl, das - einmal, in Bewegung - kaum gestoppt werden konnte.
    »Weg, Harry!«
    Suko flog zur Seite. Er wußte genau, daß es auch keinen Sinn hatte, wenn der Fahrer bremste. Dieser Truck würde alles überrollen, was sich ihm in den Weg stellte.
    Harry wurde zum Artisten, als er mit weiten Sprüngen in Richtung Graben rannte.
    Auch Suko war verschwunden, nur der Vampir nicht. Er mußte sich wie eine Figur im Scheinwerferlicht abmalen, er hatte die Arme halb erhoben, die Glutaugen weit aufgerissen, das Gesicht zur Fratze erstarrt, und so starrte er dem mächtigen Truck entgegen.
    Der Fahrer mußte ihn jetzt gesehen haben. Als sich Sheldon Drake nach vorn warf und sich so flach wie möglich machte, trat der Mann im Fahrerhaus auf die Bremse.
    Nicht einmal die mächtigen Reifen jaulten oder wimmerten. Sie rutschten einfach nur weiter und hätten den Blutsauger sicherlich zermalmt, doch Drake lag flach auf dem Boden, genau in der Lücke zwischen den Reifen. Wenn er Glück hatte, rutschten auch die hinteren vorbei.
    Der Wagen schlingerte, das Licht tanzte von einer Seite auf die andere, huschte über die Straßenränder hinweg, verlor sich in der Weite und kehrte wieder zurück, als es dem Fahrer gelang, seinen Wagen wieder auf die Straßenmitte zu lenken und ihn einigermaßen in die Spur zu bringen. Seine Heckleuchten waren für Harry und Suko wie rote Augen, als sie sich aus dem Graben erhoben und dorthin liefen, wo der Blutsauger lag.
    War er erwischt worden?
    Der Vampir »lebte«. Er drehte sich auf der nassen, schmutzigen Straße herum. Sein Gesicht leuchtete, als wäre es mit weißem Puder überpinselt worden, und Suko, der mit gezogener Waffe nicht weit von ihm entfernt hockte, zielte diesmal genau.
    Die gleiche Haltung hatte auch Harry Stahl eingenommen. Obwohl nicht abgesprochen, schossen beide zugleich.
    Und beide trafen!
    Der Vampir bekam die Kugeln diesmal in den Kopf. Es war zu dunkel, um Einzelheiten mitzubekommen, das wollten die beiden Männer auch nicht. Suko sprach Harry Stahl an und bat ihn, sich um den Fahrer zu kümmern, der bereits ausgestiegen war.
    Was die beiden sprachen, interessierte ihn nicht. Mit nach wie vor schußbereiter Waffe näherte er sich dem Blutsauger, dem er alles zutraute. Diesmal konnte er die Beretta wegstecken.
    Dr. Sheldon Drake, der Vampir, würde nie mehr eine Blutspritze in den Körper eines Menschen versenken können. Von zwei geweihten Silbergeschossen erwischt, hatte er sein untotes Dasein ausgehaucht. Der Körper verweste bereits. Die Haut fiel knisternd zusammen, als hätte jemand mit der Hand auf weiche Grillkohle gedrückt.
    Das gleiche geschah bei den Händen, die Füße

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