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0665 - Vampirstadt Berlin

0665 - Vampirstadt Berlin

Titel: 0665 - Vampirstadt Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Harry Stahl, ob der Gast John Sinclair eine Nachricht hinterlassen hatte.
    »Ich werde nachschauen, Moment bitte.« Es dauerte nicht lange. Mit einem Lächeln auf den Lippen drehte sich der Mann um. »Ja, Sie haben Glück, meine Herren. Es ist eine Nachricht für Sie hinterlegt worden.«
    Sie stammte von John Sinclair. Handschriftlich hatte er niedergeschrieben, wo er zu finden war.
    »Wieder in einem Hotel«, sagte Suko, nachdem sie sich von der Rezeption abgesetzt hatten.
    »In der Tat.«
    »Kennst du es?«
    Harry Stahl nickte. »Ja, ich kenne es dem Namen nach. Selbst habe ich dort noch nicht gewohnt. Es ist das höchste Hotel hier in Berlin und steht am Alexanderplatz.«
    Suko schaute dem Deutschen in die Augen. »Sag das noch mal, Harry. Wo steht der Kasten?«
    »Am Alex.«
    »Ist da nicht die Randale?«
    »Du sagst es.«
    Suko schloß für einen Moment die Augen. »Da kommen wir vom Regen in die Traufe. Klar, wie hätte es auch anders sein können?«
    »Willst du trotzdem fahren?«
    »Und ob ich will, Harry. Komm…« Er lief durch die Drehtür ins Freie. Dort sprach er weiter.
    »Vampire und Randalierer, diese Mischung hatte ich auch noch nicht…«
    ***
    Ein dunkles Zimmer lag wie eine Höhle vor mir. Ziemlich geräumig, sehr groß, eine Suite der Juniorklasse. Zwei breite Fenster bildeten die eine Front des Wohnraumes. Hinter den Scheiben schimmerte die Nacht in einem dunklen Blau.
    Ich hatte die Beretta noch nicht gezogen und versuchte, jeden Schritt so lautlos wie möglich zu setzen, was ziemlich einfach war, denn der Teppich schluckte die Geräusche. Natürlich rechnete ich damit, erwartet zu werden, man hätte mich auch sehen müssen, aber es war niemand da, der mich ansprach.
    Wie ein Tuch hing die Stille zwischen den Wänden. Auch ich atmete nur gepreßt, mein Herz klopfte schneller, und ich dachte dabei an Nadine Berger.
    Zweimal hatte mich ihre Nachricht erreicht. Einmal hatte ich sie für einen Moment gesehen, und ich fragte mich, ob sie tatsächlich hier auf mich wartete.
    Ich blieb genau dort stehen, wo sich dicht neben meiner Schulter der Lichtschalter befand. Noch zögerte ich, dann kickte ich dagegen, doch nichts geschah.
    Keine Lampe erstrahlte, selbst mit Verzögerung nicht. Es blieb dunkel in der Suite.
    Ich wartete noch gespannter. Wenn jemand das Licht außer Betrieb gesetzt hatte, geschah dies nicht ohne Grund. Vampire liebten die Finsternis, erst dann erwachen in ihnen die höllischen Kräfte. Das Licht der Sonne zerstört sie.
    Vor mir öffnete sich das Zimmer. Meine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt. Der Raum war mit hellen Möbeln eingerichtet worden, deshalb konnte ich sie auch besser erkennen.
    Das Bett, die Sitzgruppe mit den beiden Sesseln und dem runden Tisch, auf dem eine Blumenvase ohne Blumen stand. Rechts von mir konnte ich in das Bad gelangen.
    Dessen Tür war geschlossen.
    Diesmal zog ich eine Waffe. Nicht die Beretta, sondern meinen Dolch. Obwohl ich mich im 20.
    Stockwerk eines modernen Hotels befand, kam ich mir vor wie zeitversetzt auf einer düsteren Insel, die irgendwo in der Unendlichkeit schwebte.
    Die Tür zum Bad war schmaler. Ich hatte zuvor einen Blick auf das Bett geworfen und es leer gesehen.
    Ich blieb nicht direkt vor der Tür stehen, als ich meine Hand auf die Klinke legte. Einen Schritt war ich zur Seite getreten, drückte die Klinke nach unten - und zog die Tür mit einem Ruck auf. Sie kam mir entgegen, ich schaute in das dunkle Zimmer, aus dem mir der Geruch von Seife entgegendrang.
    Zu aufdringlich und stark.
    Keine Gestalt zeichnete sich zwischen Wanne und Waschbecken ab. Natürlich funktionierte das Licht nicht, so betrat ich im Dunklen den kleinen Raum.
    Rechts von mir wuchs etwas hoch. Ein viereckiger, kantiger Schatten, die Dusche. Man hatte sie von der Badewanne getrennt.
    Daß sie an der Vorderseite eine Schiebetür besaß, bemerkte ich Sekunden später, denn von innen wurde sie aufgerissen. Gleichzeitig wehte mir der schrille Schrei entgegen, und zusammen mit ihm wuchtete ein Schatten aus der Dusche und flog mir entgegen.
    Ich sprang seitlich zurück, stieß noch gegen die Kante des Waschbeckens, drehte den Kopf und schaute in ein Gesicht, das ich als bleiche Fratze ansah.
    Furchtbar sah es aus. Das Maul stand offen, die Zunge hing hervor, und oben im Kiefer schimmerten wie zwei helle Perlen die spitzen Zähne eines Blutsaugers.
    Er wollte gegen mich fallen. Im Spiegel war nicht einmal sein Schatten zu sehen. Der endgültige Beweis

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