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0665 - Vampirstadt Berlin

0665 - Vampirstadt Berlin

Titel: 0665 - Vampirstadt Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Wer sagt es denn? Man muß nur wissen, welche Tür man öffnet. Dann geht alles wie von selbst. Kommen Sie, Sinclair, jetzt wird es hell.«
    Er hatte nicht gelogen. Kaum setzte ich den Fuß über die Schwelle in den Wohnraum hinein, flackerte Licht auf. Zuerst an der Deckenleuchte, dann bekamen auch die Wandlampen und eine Stehlampe einen hellen Kranz.
    Konowski stand tatsächlich vor einem Bild. Jetzt drehte er sich um und schaute mich an, wobei er ein breites Grinsen zeigte, das seinen Oberlippenbart noch mehr an den Seiten vergrößerte.
    »Können wir jetzt reden, Konowski?«
    »Dazu bin ich hier.«
    »Klar. Alle guten Dinge sind drei. So heißt es doch.« Ich rückte einen der Sessel zurecht und nahm Platz.
    »Einen Schluck aus der Minibar?«
    »Ja, Wasser.«
    Das trank Konowski nicht. Er hatte sich für Wodka entschieden und gleich zwei kleine Flaschen neben sich gestellt. Auf ein Glas verzichtete er, drehte die erste auf und trank, bis sie leer war. Dann stellte er sie zurück und streckte die Beine aus.
    Ich schaute ihn an. »Haben Sie mir nicht einiges zu erzählen, Konowski?«
    »Klar.«
    »Ich warte!«
    Er legte ein Bein angewinkelt über sein Knie, räusperte sich und meinte locker: »Zunächst einmal möchte ich mich bei Ihnen entschuldigen, Sinclair.«
    »Wie schön. Wofür?«
    »Ich schlug Sie an der Treppe nieder.«
    Unwillkürlich faßte ich gegen meinen Nacken. »Ach wie nett. Sie waren das.«
    »Ja.«
    »Darf ich den Grund erfahren?«
    Konowski steckte sich erst eine Zigarette an. Sie war filterlos. Er paffte die blauen Wolken und sagte dann: »Ich wollte einfach verhindern, daß Sie durchdrehten und es zu einer Panik gekommen wäre. Das ist allein der Grund.«
    »Mehr nicht?«
    »Reicht das denn nicht?«
    Ich hob die Schultern. »Für Sie vielleicht. Ich hätte da anders gehandelt.«
    »Bestimmt.«
    »Was haben Sie damit bezweckt? Nennen Sie mir nur nicht wieder Ihre ersten beiden Gründe.«
    »Nein, das nicht, Sinclair. Ich wollte den Fall nur in die richtige Bahn lenken. Unsere Gegner sollten in dieses Hotel kommen. Hier kann ich sie leichter stellen, wie ich meine.«
    »Bei den vielen Stockwerken?« säuselte ich.
    »Nun ja, ich gehe einmal davon aus, daß sie sich konzentrieren werden.«
    »Schön. Sie haben trotzdem noch genügend Ausweichmöglichkeiten.«
    »Stimmt. Nur glaube ich daran, daß sie sich nahe der Halle aufhalten werden.«
    »Wo genau?«
    »Das werden wir herausfinden.«
    »Toll, Ihr Optimismus. Aber sagen Sie mir bitte, was Sie damit zu tun haben.«
    »Womit?«
    »Stellen Sie sich nicht dumm. Oder jagen Sie Vampire nur so zum Spaß.«
    Er lachte. »Nein, das nicht.« Dann drehte er die zweite Flasche auf, leerte sie aber nur bis zur Hälfte.
    Das Lachen war bei ihm eingefroren. Sehr ernst schaute er mich an. »Sinclair, ich will Ihnen etwas sagen. Ich hasse Vampire.«
    »Das tun viele.«
    »Stimmt. Nur bin ich persönlich betroffen. Dieser Dr. Sheldon Drake hat sich meine Schwester geholt und sie zu einem Blutsauger gemacht.« Seine Stimme klirrte plötzlich. »Deshalb will ich ihn. Aus diesem Grunde helfe ich Ihnen, mit der verdammten Brut aufzuräumen. Und wenn Sie mich jetzt fragen, was ich von Beruf bin, dann werden Sie lachen, wenn ich antworte.«
    »Versuchen Sie es trotzdem.«
    »Ich bin Privatdetektiv. Ein Schnüffler, Sinclair. Mit Büro in Neukölln.«
    »Aha.«
    »Mehr sagen Sie nicht?« Er trank wieder und stellte diesmal das leere Fläschchen weg.
    »Nein, warum?«
    »Ich dachte schon, Sie würden mir an die Gurgel fahren. Aus verschiedenen Quellen weiß ich, daß ihr Polizisten uns Privatschnüffler nicht leiden könnt.«
    »Ihr Job ist mir so lange egal, wie Sie mir nicht in die Quere kommen, Konowski.«
    »O danke.« Er fuhr über seinen Oberlippenbart und zwirbelte ihn. »Da wir die Brut mittlerweile lokalisiert haben, sollten wir gemeinsam gegen sie vorgehen.«
    Ich schaute ihn an und überlegte, ob ich ihm trauen konnte. Ich beschloß, positiv über ihn zu denken und fragte, mit welchen Waffen er die Blutsauger bekämpfen wollte.
    Er hob einen Zeigefinger und bewegte ihn. »Sie werden lachen, aber ich habe mir etwas ausgedacht.« Er griff unter seine Jacke und holte einen Eichenpflock hervor, der unten zugespitzt war.
    Damit nicht genug. Um die Spitze hatte er ein silbernes Hütchen oder Dreieck geklemmt und strich mit der Fingerkuppe darüber wie der Liebhaber über die Haut seiner Freundin. »Einverstanden, Geisterjäger?«
    Ich nickte. »Sie wissen viel,

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