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0665 - Vampirstadt Berlin

0665 - Vampirstadt Berlin

Titel: 0665 - Vampirstadt Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Konowski. Beinahe zuviel über mich. Wie soll ich mir das erklären?«
    »Auch in Berlin gibt es englische Zeitungen. Ich habe mich eben kundig gemacht.«
    »Okay, belassen wir es dabei. Wie ich Sie kenne, haben Sie sich auch woanders kundig gemacht. In diesem Hotel, zum Beispiel.«
    »Ich wohne hier.«
    »Noch besser. Dann kennen Sie ja die Schlupfwinkel. Diese Juniorsuite hier ist von Nadine Berger gemietet worden. Da ich sie hier nicht gefunden habe, würde mich brennend interessieren, wo sich die Person aufhält? Haben Sie eine Ahnung?«
    »Nein.«
    »Tatsächlich nicht?«
    Er beugte sich vor. »Hören Sie, Sinclair, wenn ich es wüßte, würde ich es sagen. Ich will, daß wir gemeinsam mit dieser Brut aufräumen.« Er klopfte auf seinen Eichenpfahl. »Damit stoße ich denen das untote Leben aus dem Körper.«
    »Wie Sie wollen. Aber nicht hier oben. Wir müssen die Blutsauger finden, Konowski.«
    »Ich bin dabei.«
    »Wo fangen wir an?«
    Er hob die Schultern. »Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Draußen tobt eine mittelschwere Hölle. Keiner von den Gästen wagt sich hinaus. Manchmal sieht es so aus, als würde der Alexanderplatz in Flammen stehen. Ein Vorteil für die Blutsauger. Ihre Opfer bleiben zusammen. Sie selbst können aus ihren Verstecken kriechen und zuschlagen. Lohnt es sich für sie, in die Zimmer einzudringen?«
    »Irgendwie schon.«
    »Aber besser wäre doch ein Platz, wo die meisten Gäste zusammen sind. Das ist die Lobby. Als ich das Hotel betrat, da war sie überfüllt. Die Leute haben zwar Angst, das Hotel zu verlassen und auf die Straße zu gehen, aber schauen möchten sie. Die Blutsauger brauchen sich dann nur auf sie zu stürzen. Wie gefällt Ihnen das, Sinclair?«
    »Überhaupt nicht.«
    »Kann ich mir vorstellen, kommt aber der Wahrheit meiner Ansicht nach sehr nahe.«
    Ich zündete mir eine Zigarette an. Was Konowski sagte, war nicht von der Hand zu weisen. Wenn sich die Blutsauger nahe der Lobby versteckt hielten, war es für sie ein Leichtes, aus diesen Verstecken hervorzukommen und sich über die ahnungslosen zu stürzen. Andererseits brachte dies einen Vorteil mit sich. Wir hatten sie in der Nähe. Sie waren praktisch kompakt zusammen.
    »Nun?«
    »Ja, Konowski, ja«, dehnte ich. »Wie Sie es sehen, muß es hinzukommen.« Ich rauchte zwei Züge und drückte den Glimmstengel aus. »Kommen Sie, wir haben hier nichts mehr verloren.«
    »Meine ich auch.«
    Gemeinsam standen wir auf. Konowski hatte die beiden kleinen Flaschen geleert. Ich merkte ihm allerdings nichts an. Er hielt sich normal und gerade auf den Beinen.
    »Wissen Sie eigentlich, mit wie vielen Vampiren wir es zu tun haben?«
    »Gute Frage, Sinclair, gute Frage.« Er strich über die Barthaare. »Da muß ich leider passen. Sie sind von Wittenberg in einem VW-Bus hergeschafft worden. Wenn man nicht allzu großen Wert auf Bequemlichkeit legt, könnte ich mir vorstellen, daß zehn Leute sich da hineinquetschen.«
    »Plus Nadine Berger.«
    »Auch das.«
    »Was genau wissen Sie über ihre Rolle?«
    »Zu wenig, Sinclair. Sie ist hier, sie ist eine Blutsaugerin, das weiß ich.«
    »Stand sie mit Drake in Kontakt?«
    Er wiegte den Kopf. »Kann ich Ihnen nicht genau sagen. Ich glaube es nicht. Von ihr war nie die Rede. Ich habe vielmehr den Eindruck, als wäre sie geschickt worden.«
    »Sagt Ihnen der Name Will Mallmann etwas?«
    Konowski überlegte. »Nein, Sinclair, nein. Den habe ich wirklich noch nie gehört. Warum?«
    »War nur eine Frage am Rande.«
    »Das glaube ich Ihnen nicht. Sie stellen keine Fragen nur so am Rande.«
    »Es bleibt Ihnen überlassen.«
    Er wollte nicht mehr bleiben und öffnete die Zimmertür. Vor mir verließ er die Suite und betrat den Gang, eine Hand unter die Jacke geschoben, wo er den Eichenpflock umklammerte.
    Der lange Flur war leer wie ein Friedhof um Mitternacht, so sich kein Besucher mehr hintraut.
    Als ich die Tür schloß, drehte der Detektiv den Kopf und grinste mich scharf an. »Das ist ihre Etage, Sinclair. Die Etage der Blutsauger. Hier läßt sich nicht einmal ein Zimmermädchen blicken.«
    »Das will ich auch hoffen. Nicht daß jemand vom Personal auch als Blutsauger herumirrt.«
    »Gut, Sinclair, gut. Ja, da haben Sie gut gedacht. Kommen Sie, wir fahren nach unten.«
    Er lief vor zum Lift, den er erst holen mußte. Sein Zeigefinger hatte fast die Sensortaste berührt, als es geschah.
    Schlagartig verlöschte das Licht!
    Nichts brannte mehr, selbst die Notbeleuchtung

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