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0665 - Vampirstadt Berlin

0665 - Vampirstadt Berlin

Titel: 0665 - Vampirstadt Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie die genaue Anzahl?«
    »Zehn oder weniger? Aber es können welche hinzugekommnen sein, wenn sie Unschuldige gebissen haben.«
    Suko nickte. »Da kann er leider recht haben, Harry.«
    Stahl strich durch sein Haar. Er sah nicht mehr so gut gekämmt und proper aus. »Wie machen wir es denn? Trennen wir uns?«
    »Hören Sie«, sagte Konowski. »Hier unten habe ich schon nachgeschaut und nichts gefunden. Das ist alles vorbei. Die sind den Gästen nachgerannt.«
    »Kennen Sie sich im Hotel aus?«
    »So einigermaßen. Ich bin auch mit Sinclair durch das Treppenhaus gelaufen.«
    »Was ist mit der Elektrik?«
    »Ausgefallen.« Konowski schaute Suko bedauernd an. »Im Moment läuft alles auf Notstrom. Deshalb ist es auch so düster. In der Bar brennen sogar Kerzen. Das Totenlicht für zwei Vampire.«
    »Das will ich sehen.« Suko hatte bereits herausgefunden, welchen Weg er gehen mußte.
    Er betrat ein totenstilles Gebiet. Außer ihm hielt sich niemand auf. Die beiden erledigten Vampire hatte er sehr rasch gefunden. Sie lagen eingeklemmt zwischen Bank und Theke.
    Er wollte schon gehen, als er ein Geräusch hörte. Nicht in seiner Nähe, es war aus der Tiefe der Bar aufgeklungen, wo ein Tisch anfing zu wackeln.
    Suko, der dabei war, die Kerzenflammen zu löschen, er wollte nicht die Gefahr eines Hotelbrandes riskieren, bekam einen langen Hals, als er in die Richtung blickte.
    Dort wuchs ein Schatten hoch, der sich bis jetzt geduckt hatte. Er wußte nicht, ob es ein normaler Mensch oder ein Blutsauger war, blies aber die letzte Kerze aus und lauerte in der Dunkelheit vor der Theke.
    Die Gestalt mußte dunkel gekleidet sein. Jedenfalls gab die Kleidung keinen Kontrast zur herrschenden Finsternis ab. Nur das Gesicht war zu sehen.
    Die Gestalt ging vor, und Suko setzte sich ebenfalls in Bewegung, wobei er seine Dämonenpeitsche zog und einmal den Kreis schlug, damit die drei Riemen hervorgleiten konnten.
    Sicher war sicher…
    Genau im rechten Winkel näherte er sich dem Unbekannten und konnte schon jetzt sagen, wann sie zusammentreffen würden.
    »He, Mann!«
    Die Gestalt blieb stehen. Sie drehte den Kopf in Sukos Richtung, und der ging noch einen Schritt.
    Beide sahen sich.
    Und beide erkannten, mit wem sie es zu tun hatten.
    Einmal Vampir, einmal Opfer!
    Suko hatte noch gesehen, daß der Blutsauger die Uniform eines Portiers oder Empfangschefs trug, dann erwischten die Gestalt bereits die drei Riemen und schleuderten sie so hart zurück, daß sie sich drehte, auf einen der kleinen Tische fiel, ihn umriß und zwei Stühle direkt mit. Zwischen den Möbelstücken blieb der Vampir liegen, über sich eine Rauchwolke, die sich mit ätzendem Gestank verteilte. Ein Zeichen, daß der Blutsauger erledigt war.
    Suko leuchtete ihn für einen Moment an. Er hatte sehr gut getroffen. Diese Gestalt würde kein Blut mehr von einem Menschen aussaugen können.
    Natürlich war der Krach der umstürzenden Stühle und Tische gehört worden. Harry Stahl und der Detektiv liefen herbei. Bevor sie eine Frage stellen konnten, gab Suko die Antwort. »Es ist wieder einer weniger, Freunde.«
    »Und wer?« flüsterte Konowski.
    »Einer der Hotelangestellten. Der Phantasie-Uniform nach muß es der Portier oder Empfangschef gewesen sein, der den Leuten die Koffer abnimmt.«
    »Hast du sonst noch jemanden gesehen?« fragte Harry.
    »Nein.« Suko hatte die Dämonenpeitsche wieder in den Gürtel gesteckt. Konowski wollte wissen, was das für ein Gegenstand war, und Suko erklärte es ihm in wenigen Worten.
    »Bleiben wir zusammen?« fragte Harry.
    »Du mit Konowski. Und wir fahren getrennt hoch. Ich nehme die Stockwerke mit den geraden, ihr die mit den ungeraden Nummern. Einverstanden?«
    »Ich ja.«
    Konowski hob die Schultern, als er seinen dünnen Oberlippenbart streichelte. »Am liebsten würde ich ja verschwinden. Aber das geht auch nicht, verdammt.«
    Harry Stahl meinte dazu: »Wer so bewaffnet ist wie Sie, der hat förmlich eine Verpflichtung.«
    »Ja, gehen wir…«
    ***
    Die zweite Hölle empfing mich nicht so, wie ich die erste verlassen hatte.
    Ich war gut aus dem Hotel gekommen und schaute vor mir auf die breite Straße. Noch spiegelten sich die Reklamelichter als buntes Kaleidoskop auf dem schwarzen Asphalt, der aussah, als wäre er mit blassen Farben bestrichen worden.
    Leer war die Fahrbahn nicht. Ich sah die rauschenden Trabis, ein Mannschaftswagen der Polizei fuhr durch die hier geisterhaft wirkende Stille. Die Randale war in vollem Gange. Aus

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