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0666 - Im Bann des Sonnendreiecks

Titel: 0666 - Im Bann des Sonnendreiecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagte in tadellosem Lemurisch: „Wir sind Freunde. Wir kommen aus eurer ehemaligen Heimat und sind hierher verschlagen worden. Wir möchten auf eurem Planeten landen."
    Deutlich war zu erkennen, wie der Fremde nachdachte.
    Offensichtlich verstand er die alte Sprache seines alten Volkes nicht mehr! Mit Sicherheit war dieses Idiom also auf den Planeten rund um die Duo-Sonnen vergessen. Lerg sagte kurz: „Translatoren Zwischenschalten!"
    „Schon geschehen!"
    Der Translator spielte die Ansprache des Kommandanten noch einmal ab. In der Zwischenzeit hatten die beiden Männer Gelegenheit, sich näher und intensiver zu betrachten. Lerg sah einen Mann mit großem, runden Schädel, auf dem kein Haar zu wachsen schien. Weiße, buschige Augenbrauen bildeten waagrechte, an den Schläfen hochgezogene Linien über den runden großen Augen. Der Mann war klein und gedrungen. Eine gewisse Müdigkeit ging von ihm aus.
    Der Mann von Neu-Lemur sagte: „Ich habe verstanden. Die Geschütze von zwölf Schiffen sind auf dein Schiff gerichtet. Die Schiffe werden dich auf einen Raumhafen unseres Planeten eskortieren. Betrachtet euch als festgenommen."
    Lerg wich geschickt aus und erklärte: „Es ist ein seltsamer Brauch, diejenigen Menschen, die von eurer Heimat kommen, festzunehmen. Dein Volk ist von dem Planeten ausgewandert, von dem wir gestartet sind. Unser Volk stammt aus eurem Volk!"
    Der Gesprächspartner, der in eine weiße, eng anliegende Uniform mit vielen runden Markierungen auf der linken Brustseite gekleidet war, gab ungerührt zurück: „Das alles ist mir unverständlich. Es mag zutreffen oder nicht, ich weiß es nicht. Jedenfalls werdet ihr mir folgen."
    Lerg erkundigte sich vorsichtig: „Und was geschähe, wenn ich dies ablehnen müßte?"
    „Ihr kennt die Macht unserer Geschütze noch nicht."
    „Wir haben die gleichen Argumente. Soeben hatten wir ein kurzes Gefecht mit den Angehörigen der Yjancs vom Planeten Pacaty. Natürlich blieben wir Sieger."
    Eine wegwerfende Handbewegung sprach deutlich aus, was der Fremde dachte.
    „Ich bin Clessidro", meinte er, „und wir werden zusammen landen."
    Inzwischen hatten sich die Schiffe genähert. Sie bremsten ihre Fahrt ab und bildeten einen Ring, in dessen Zentrum der Explorer flog. Die Geschwindigkeiten und der Kurs der Schiffe wurden einander angeglichen. Ohne die Translatoren zu benutzen, fragte jemand aus der Feuerleitzentrale: „Sollen wir uns wehren? Die Ziele sind bereits erfaßt!"
    „Nein. Wir wollten ohnehin auf Neu-Lemur landen. Bleiben wir aber weiterhin wachsam."
    „Verstanden."
    Wieder richtete Lerg das Wort an Clessidro.
    „Einverstanden, Clessidro. Ich bin übrigens Lerg Mopron. Wir landen gern auf dem Planeten Neu-Lemur."
    Deutlich war die Verwunderung des anderen Mannes zu sehen.
    Lerg fing an zu lachen; er kannte den Grund dafür, daß dieser Mann dort unsicher wurde.
    „Woher kennt ihr den Namen unserer Welt?"
    „Wir haben ihn uns ausgerechnet!" erklärte Lerg. „Du bist erstaunt, weil wir ihn kannten. Aber ich sagte schon, daß wir aus einem gemeinsamen Stamm kommen. Aber - Lachen ist nicht der schlechteste Anfang einer Freundschaft!"
    „Und bei weitem das beste Ende!" gab Clessidro ruhig zurück.
    „Ihr hattet Glück, daß wir unsere Sperrforts abgeschaltet haben."
    „Wenn wir dies nicht gewußt hätten", bestätigte Lerg, der noch immer grinste, „dann wären wir bei der Untersuchung von Neu-Lemur nicht so nahe herangegangen. Trotzdem sollten wir uns wegen unserer Gefangennahme noch etwas unterhalten. In Ruhe."
    „Das ist nicht meine Aufgabe. Ich werde mich wieder der Schönheit unserer Welt und des sternenarmen Kosmos widmen, sobald wir gelandet sind!" sagte Clessidro kurz und zuckte mit den Schultern. „Folgt uns!"
    „Gern."
    Er nickte Lerg zu und verschwand vom Schirm. Aus den Lautsprechern kam ein hartes Klicken. Dann ertönte die Stimme des Nachrichtentechnikers: „Translatoren abgeschaltet."
    „So!" sagte Lerg zufrieden und blickte die Schirme an. Auf der Panoramagalerie sah er deutlich die zwölf Schiffe, die noch immer in gleicher Geschwindigkeit und gleichem Abstand den Explorer eskortierten.
    Langsam wuchs der Planet aus der rotglühenden Dunkelheit hervor. Von hier sah er aus wie eine halbierte Kugel. Die Wolken und darunter das Meer spiegelten das rötliche Licht der Sonne Pool.
    882000 Lichtjahre vom Planeten Terra entfernt...
    Der Explorerkommandant hätte die zwölf kleinen Schiffe binnen kurzer Zeit ohne große Mühe

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