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0667 - Lord der Apokalypse

0667 - Lord der Apokalypse

Titel: 0667 - Lord der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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er auch kein Mensch der Erde war, sondern einer völlig anderen Welt entstammte.
    »Du wirst jenen fragen müssen, der dir das angetan hat«, erwiderte sie.
    »Den Dunklen Lord?« Lamyron lachte bitter auf. »Ich bin froh, daß ich ihm entrinnen konnte - durch deinen Ruf, dem ich folgen konnte. Der Dunkle versklavte mich. Du hast mich befreit. Ich kann nicht zurück und ihn fragen. Er wollte mich töten, und er wird mich töten. Ich entging seiner tödlichen Kraft, aber er veränderte mich. Und ich bin schwach, sehr schwach. Ich glaube, ich kann dir nicht bieten, was du mir abfordern willst.«
    »Was, denkst du, fordere ich?«
    »Meine Magie. Aber sie ist verbraucht. Es wird Tage dauern, bis ich sie wieder nutzen kann.«
    »Das Feuer der Zeit?«
    »Was weißt du davon?« fragte er erschrocken.
    »Ich bin die Fürstin der Finsternis. Vieles weiß ich.«
    »Auch das Feuer der Zeit kann ich nicht anwenden. Ich brauchte all meine Kraft, um mich gegen den Dunklen Lord zu wehren, und ich lebte nicht mehr, wenn du mich nicht mit dem Höllenzwang belegt und zu dir gerufen hättest. Und dank der schweren Eisenflügel wäre ich auch hier noch ertrunken, wenn du nicht…«
    »Genug der Lobeshymnen«, unterbrach sie ihn. »Wenn du mir nicht von Nutzen sein kannst, werde ich dich töten.«
    »Damit bin ich nicht einverstanden«, erwiderte er.
    Sie lachte grell auf. »Wer fragt denn dich danach? Oh - ich weiß. Niemand ist damit einverstanden, daß er getötet werden soll. Aber nenne mir einen einzigen Grund, warum ich dich nicht töten sollte.«
    »Du brauchst, was ich kann. Vielleicht ist es möglich, einen Teil meiner Fähigkeiten auf dich zu übertragen, Fürstin der Finsternis.«
    Sie starrte ihn an.
    »Das meinst du ernst? Ja, du meinst es…«, murmelte sie. »Aber wie soll das gehen?«
    »Ich kann es dir nicht erklären. Ich kann es nur tun.«
    »Obgleich du deine Magie erst nach Tagen wieder nutzen kannst, wie du eben noch behauptet hast?« stieß Stygia hervor.
    »Es ist etwas ganz anderes. Etwas, das dir gefallen wird.«
    Er öffnete den breiten Ledergürtel, der seinen Lendenschurz hielt, und legte das Tuch ab.
    Stygia starrte ihn an, sah sein Begehren, das ihrem Körper galt.
    »So willst du es?« fragte sie etwas spöttisch. »Eine sonderbare Art, magische Kräfte zu übertragen, findest Du nicht auch?«
    »Sonderbar vielleicht, aber nur ein angenehmer Nebeneffekt.«
    »Nebeneffekt, soso…«, murmelte die Fürstin. »Du gehörst wahrhaftig zur Gattung Mann - nie um eine Ausrede verlegen.«
    »Aber ich sehe auch, daß du es willst. Wir werden beide unser Vergnügen an diesem Nebeneffekt haben, und es könnte tatsächlich so funktionieren«, sagte er. »Wenn du mich danach am Leben läßt.«
    »Wir werden sehen«, lachte die Dämonin. »Wenn du gut genug bist -vielleicht…«
    ***
    Der Dunkle Lord schäumte vor Wut. Sein Sklave, der prophetische Engel Lamyron, war vor seinen Augen verschwunden, gerade in jenem Moment, in welchem der Lord ihn vernichten wollte, weil Lamyron sich als nutzlos für ihn gezeigt hatte.
    Das Tor zwischen den Welten schloß sich wieder.
    Der Dunkle aber wollte seinen Sklaven nicht einfach so gehen lassen. Denn auch wenn er für ihn nicht mehr von Nutzen war, konnte vielleicht jemand anderer sich seiner Fähigkeiten noch bedienen. Und das sollte nicht sein.
    Der Dunkle Lord begann, mit Hilfe seiner Paradox-Magie nach Lamyron zu suchen.
    Er suchte dort, wo Lamyron nicht sein konnte. Und fand ihn überall dort, wo er war. Nun brauchte er nur noch alle »Fundorte« zu ignorieren, und hatte seine Beute wieder…
    ***
    Der Berg mitten in der libyschen Wüste barg ein schreckliches Geheimnis aus den Tagen, bevor Atlantis von den Fluten des Ozeans hinabgeschlürft wurde. Die geheime Mysterienstätte, die tief im Inneren des Felsens verborgen war, hätte auf ewige Zeiten den Blicken der Menschen entschwinden müssen. Doch auch die höchsten Berge und die tiefsten Abgründe des unendlichen Weltmeeres können nichts verbergen, was das Schicksal neu aufsteigen läßt, wenn die Stunde gekommen ist.
    Die Beduinen aus diesem Teil der Wüste nannten den verfluchten Felsen Dschebel es Dschehena, den Berg der Hölle. Das Vieh, das in seine Nähe getrieben wurde, verendete, Pferde und Kamele ließen sich nicht dorthin lenken, und wer die Kühnheit besaß, sich dem geheimnisvollen Dschebel zu nähern, wurde nie wieder gesehen.
    Von offizieller Regierungsseite war es ein Berg wie jeder andere. Die Luftaufklärung

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