0667 - Lord der Apokalypse
Welt zurückkehren und ihre seit Anbeginn der Zeit prophezeite Herrschaft wieder antreten konnten.
In seinem Inneren verspürte Amun-Re die Ungeduld dieser Wesen, deren sichtbare Gestalt selbst der Alptraum eines Irren nicht vorausahnen konnte, aus ihrer Dimension wieder in diese Sphären zu wechseln. Dort, in einem Bewußtsein jenseits von Zeit und Raum, waren sie durch die Macht der Elben gefangen, und jeder Rückweg war ihnen durch die Macht ihres Hochkönigs Glarelion versperrt. Doch nachdem die Zeit gekommen war und sich die schwarzen Schatten dunkler Zauberkräfte über die Welt senkten, zogen sich die Elben zurück und wurden eins mit der Natur, um dort in einer neuen Existenz weiterzubestehen.
Aber keine Tür, die verriegelt wurde, bleibt auf ewig verschlossen. Und was eingesperrt wird, kann auch wieder befreit werden. Und so warteten die fünf Blutgötzen, die einst in den Tempeln von Amun-Re’s Atlantis verehrt wurden, auf den Tag, an dem sich ihr Gefängnis öffnen würde und sie wieder in die Welt zurückkehren konnten, um ihre Herrschaft anzutreten.
Tsat-hogguah, der Echsengott mit dem Schädel einer häßlichen Kröte, der ledrigen, schleimigen Schuppenhaut und dem Stachelschweif, von dessen Spitze das Gift tropft, das selbst die Götter in den Wahnsinn treibt.
Muurgh, der Alptraumdämon mit dem erhabenen Antlitz eines gefallenen Engels und dem Körper eines Adonis, dessen Arme und Beine jedoch aus Schlangenleibern bestehen, die von ihren Schädeln herab grüngelbes Gift geifern.
Yob-Soggotth, der Vielgestaltige, in dessen Körpersubstanz sich Millionen von verfluchten Seelen in ewiger Qual winden und dessen Gesichtszüge wie eine Parodie auf das menschliche Antlitz wirken.
Jhil, die Göttin mit dem verführerischen, makellosen Körper einer schaumgeborenen Göttin, deren Gesichtszüge durch einen Papageienschnabel anstelle von Mund und Nase verunziert werden.
Und Grohmhyrxxa, der Insektendämon mit dem Fliegenschädel, der zu besiegen, aber niemals zu töten ist.
Hier in diesem Tempel war es Amun-Re gelungen, einen Teil des Tores zu öffnen, um die Blutgötzen für eine kurze Weile in diese Welt zu holen. Aber Zamorra und seine Freunde hatten die Blutgötzen zurück in ihre Dimension jenseits allen menschlichen Begreifens getrieben. Amun-Re wurde im Tempel eingeschlossen, als der Eingang einstürzte. Das hatte den Zauberer zwar aufgehalten und seiner Rache beraubt. Aber nicht für lange. Es waren nur geringe Zauberkräfte nötig, um Steine und Geröll so zu bewegen, daß eine Öffnung entstand, durch die Amun-Re aus seinem Gefängnis schlüpfen konnte.
Aber damals war er zu geschwächt gewesen, um sich sofort an Zamorra und seinen Freunden zu rächen.
Der Herrscher des Krakenthrons verbannte die Erinnerungen aus seinem Bewußtsein. Er durfte jetzt nicht an Zamorra denken, sondern mußte sich auf seine Aufgabe konzentrieren.
Im Inneren des Tempels war noch alles unverändert. Ein runder Bau, dessen Deckengewölbe zu einem gigantischen Dom emporwuchs. Fünf Apsiden waren in Form des fünfzakkigen Sterns angelegt. Amun-Re wußte, daß dieses unheilige Zeichen bis auf den heutigen Tag bekannt war und von Magiern unter der Bezeichnung ›Drudenfuß‹ bei jeder Art von Beschwörungen und sonstigen Hexenkünsten benutzt wurde.
Im Zentrum des Sanktuariums stand der Altar, auf dem Amun-Re damals das blonde Mädchen den Blutgötzen zum Opfer darbringen wollte. Denn das Haar des Opfers muß so hell sein wie das Leuchten der Sonne. Auch sie war damals entkommen, doch ohne das Opfer war die Kraft von Amun-Re’s Beschwörungen nichts wert.
Alles in dem geheimen Felsentempel war so geschaffen, daß es den Urgesetzen der schwarzen Zauberkunst entsprach, die sich in Bruchstücken bis auf den heutigen Tag erhalten hat.
Das Gewölbe der Apsiden wurde jeweils von zwei nebeneinander liegenden Säulen getragen, von denen Ketten herabhingen. An ihnen mußten fünf Opfer angekettet sein, wenn Amun-Re noch einmal versuchte, die Blutgötzen in diese Welt zu schaffen.
Fünf Mädchen mit Körpern von makelloser Schönheit und dunklen Haaren. Sie waren die erste Labung für Tsat-hogguah und sein Gefolge nach ihrem Erscheinen.
Auf dem Altar aber mußte ein Mädchen sterben, dessen Schönheit und Anmut die fünf anderen Opfer übertraf und dessen Haar mit dem Glanz der Sonne wetteifern konnte.
Dann war es möglich, Tsat-hogguah und seine Kreaturen für eine Weile herüberzuholen, um mit Hilfe ihrer Macht die
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