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0667 - Lord der Apokalypse

0667 - Lord der Apokalypse

Titel: 0667 - Lord der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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gemütlichen Abend vorgestellt hatte. Aber durch seine beginnende Langeweile zog er jetzt die Aufmerksamkeit der anderen auf sich.
    »Vielleicht machen sie eine Revolution«, sagte er. »Da können sie’s nicht gebrauchen, wenn du sie jagst, Zamorra. Oder sie wollten dich erpressen, daß du ihnen hilfst.«
    »Auch möglich«, sagte Nicole. »Aber dadurch, daß der Versuch gescheitert ist, können wir das jetzt vergessen. Wir müssen nur unter allen Umständen verhindern, daß es sich wiederholt.«
    »Aber wie? Noch bessere Sicherheitsmaßnahmen als bisher können wir kaum ergreifen«, gab Patricia zu bedenken. »Ein hundertprozentiger Schutz ist niemals möglich.«
    »Bleibt nur, vielleicht doch Privatunterricht zu versuchen.«
    »Hmmmmm«, machte Rhett. »Wir könnten es ja auch ganz lassen, nicht? Was ich wissen muß, bringt mir Fooly bei - wie geht es ihm eigentlich?«
    »Er ist immer noch ziemlich schwach und muß in Ruhe gelassen werden«, sagte Patricia. »Siehst du das ein, Rhett? Du darfst ihn jetzt nicht stören und nicht aufregen.«
    »Ich rege ihn nie auf! Er ist doch mein Freund!«
    Sie hatten den Drachen in sein Quartier im Gästetrakt des Châteaus gebracht. Dort konnte er sich erholen. Zamorra und Nicole hofften, daß er das auch tat und nicht trotzdem wieder irgendwelchen Unfug anzustellen begann. Immerhin: der Drache war nicht dumm. Er wußte selbst am besten, was für ihn gut war und wann er seinen eigenen ständigen Tatendrang doch eher bremsen mußte.
    »Wie ist das nun?« drängte Rhett weiter. »Darf Fooly mir alles Notwendige beibringen? Dann brauche ich doch nicht mehr in die Schule. Dann können mich die Dämonen nicht mehr entführen.«
    »Nein!« entschied Patricia energisch.
    »Aber warum nicht? Mit Fooly macht das Lernen viel mehr Spaß als in der Schule. Und er paßt auf mich auf, und hier im Château bin ich sicher, und…«
    »Nein!« wiederholte Patricia nachdrücklich. »Du lernst von Fooly nur dumme Streiche und faule Ausreden. Nichts da - es wird in der Schule gelernt.«
    »Die Option ›Privatunterricht‹ solltest du trotzdem nicht außer acht lassen«, sagte Nicole.
    »Es bringt doch nichts«, erwiderte Patricia schulterzuckend. »Wir haben das alles doch früher schon mal durchdiskutiert. Um völlig sicher zu sein, dürfte Rhett das Château überhaupt nicht verlassen. Nicht mal zum Spielen mit den Kindern im Dorf. Und selbst wenn Privatlehrer hierher kommen, wer garantiert uns, daß die nicht abgefangen und als Geiseln genommen werden? Wir lassen’s so, wie es ist. Ich kann den Jungen doch nicht einsperren.«
    »Humpf«, machte Rhett. »Ich habe da ‘ne Idee. Ihr habt doch vor ein paar Wochen in Amerika das Zauberschwert gefunden, nicht?« Er sah Zamorra und Nicole an.
    »Ja.«
    »Vielleicht geht es den Dämonen darum. Vielleicht wollen sie es haben. Deshalb haben sie Mom und mich entführt, um uns gegen das Zauberschwert einzutauschen. Damit kann man doch den Amun-Re erschlagen, oder?«
    »Wer hat dir das denn erzählt?« fragte Zamorra verblüfft. Oder konnte der Junge sich daran erinnern? Hatte er jetzt schon Zugriff auf einen Teil der Erinnerungen aus seinem früheren Leben als Bryont Saris?
    »Fooly«, gestand Rhett.
    »Wer sonst«, murmelte Patricia.
    »Salonar, das Drachenschwert«, sagte Zamorra, »ist eines von drei Schwertern, die benötigt werden, um Amun-Re zu erschlagen. Der Krieger, der sich dem Zauberer entgegenstellt, muß diese drei Schwerter zugleich benutzen.«
    »Aber das geht doch gar nicht. Er hat doch nur zwei Arme. Oder…?« hakte Rhett sofort nach; die Sache an sich hinderte ihn daran, zu fragen, warum Salonar ›Drachenschwert‹ genannt wurde. Zamorra hatte dies befürchtet und war jetzt angenehm enttäuscht; angesichts der innigen Freundschaft Rhetts mit dem Jungdrachen Fooly wäre es schwer gewesen, ihm zu erklären, daß Salonar aus der Zunge eines Eisdrachen geschaffen worden war. Im nachhinein ärgerte sich der Professor, weil er den Begriff ›Drachenschwert‹ überhaupt ausgesprochen hatte.
    »Ich weiß nicht, wie es geht«, sagte er. »Ich weiß nur, daß es so sein muß. Und daß wir das Schwert nicht mehr haben. Ich hab’s letztens, als wir in Deutschland waren, dem rechtmäßigen Besitzer Michael Ullich zurückgegeben.« [3]
    »Du könntest es also gar nicht mehr gegen uns eintauschen?«
    »Richtig.«
    »Ich werde Fooly fragen, wie man mit zwei Händen und drei Schwertern einen Zauberer erschlägt«, beschloß Rhett und sprang auf.

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