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0667 - Lord der Apokalypse

0667 - Lord der Apokalypse

Titel: 0667 - Lord der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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abgeschlagen wurde. [8]
    Und nun würde Asmodis, der Fürst der Finsternis, für alles bezahlen…
    ***
    Lamyron löste sich wieder von Stygia, von ihrem Körper, dessen Hitze er genossen hatte. Er fühlte sich nun auch auf andere, körperliche Weise erschöpft. Das Gewicht der eisernen Flügel zerrte an ihm. Er taumelte
    siehe PZ 299 und PZ 279 zurück, lehnte sich gegen einen Felsvorsprung.
    Nicht weit entfernt gischtete die Brandung um die Felsen.
    Langsam wandte Stygia sich ihm zu. Ihre Augen funkelten. Der Geflügelte sah ihr an, daß sie das wilde Spiel genossen hatte. Dennoch loderte in ihr finstere Wut.
    »Du hast deinen Spaß gehabt«, zischte sie. »Aber wo bleibt die Wirkung? Du wolltest mir einen Teil deiner Fähigkeiten übertragen - nun, wo sind sie?«
    »Spaß hattest du auch«, erwiderte er. »Du konntest es nicht verbergen, Dämonenfürstin.«
    Ruckartig hob sie den Kopf, schleuderte das lange dunkle Haar zurück. Aus ihrer Stirn wuchsen Hörner. Aus ihrem gerade noch glatten Rücken entfalteten sich ledrige, fledermausartige Schwingen.
    »Gib es zu: es hat nicht funktioniert! Du wußtest schon vorher, daß es so nicht geht.«
    »Warum hast du dich dann darauf eingelassen?« gab er spöttisch zurück, während eine innere Stimme ihn -fragte: Und warum habe ich selbst mich darauf eingelassen? Sex mit einer Dämonin? Bin ich wirklich so tief gesunken?
    »Vielleicht wollte ich nur wissen, wie gut du bist. Und wie dreist«, sagte Stygia. Sie strich mit den Händen über ihre Brüste und ihre Hüften. »Sonst sind es die Geschöpfe meiner Art, die andere Kreaturen verführen«, sprach sie weiter. »Es war überraschend, mit welcher Frechheit du dich mir nähertest.«
    »Und es hat dir gefallen«, sagte er. Vielleicht steckt doch schon zu viel des Dunklen Lords in mir. Ich werde stets vorsichtig sein müssen mit allem, was ich denke oder tue.
    Sie trat dicht vor ihn. »Das Feuer der Zeit«, sagte sie. »Ohne deine Fähigkeiten bist du nutzlos für mich. Du konntest sie nicht auf mich übertragen. Aber - könntest du sie nutzen, wenn ich meinerseits dir magische Kraft geben würde?«
    »Vielleicht«, erwiderte er. »Aber Ungeheuer deiner Art verschenken nichts. Welchen Preis forderst du mir dafür ab? Meine Seele?« Er lachte leise auf. »Ich fürchte, damit kann ich dir nicht dienen. Vermutlich habe ich überhaupt keine Seele.«
    »Deinen Körper will ich, und deine Magie. Für den Seelenfang bin nicht ich zuständig. Willst du, daß ich dir helfe, mir zu helfen?«
    Er starrte sie an.
    Sie hätte es gar nicht nötig, so zu betteln. Sie mußte vor einem furchtbaren Dilemma stehen. Vor einer Bedrohung, die sie allein und mit ihren eigenen dämonischen Möglichkeiten nicht abwehren konnte.
    Ihm war klar, daß sie ihn töten würde, wenn er ablehnte. Schon deshalb, daß er sie nicht verriet, niemandem von ihrer Schwäche erzählte.
    »Ich bin einverstanden«, erklärte er.
    Ihre Flügel und Hörner schrumpften, verschwanden wieder in ihrem Körper, den sie nun erneut gierig an den Lamyrons preßte. »Dann versuchen wir es - jetzt!«
    Ihre Hände berührten seine Schläfen, während ihre Körper sich ein zweites Mal in diesen Stunden vereinten. Stygia versuchte, einen Teil ihrer eigenen magischen Kraft in Lamyron hineinzuprojizieren.
    Ha! schrien die bösen Gedanken des Dunklen Lords. »So ein Pech aber auch, wie? Da bin ich wieder, ausgerechnet jetzt!« Sein mentales Hohngelächter war erschreckend. »Und nun habe ich euch beide…«
    Er hatte sein Spiel schneller gewonnen, als er selbst zu hoffen gewagt hatte. Er hatte nicht nur Lamyron wieder in seiner Gewalt, sondern auch die Fürstin der Finsternis.
    Überwältigt in jenem kurzen Augenblick, in dem beide völlig wehrlos waren…
    Nun waren sie seine Marionetten.
    ***
    Per Flugzeug erreichte Tan Morano New Orleans im US-Bundesstaat Louisiana und fuhr von dort aus mit einem Mietwagen weiter nach Baton Rouge, der Hauptstadt.
    Er fürchtete nicht, anderen Vampirdämonen in die Quere zu kommen. Erstens hatte er nicht die Absicht, den hier ansässigen Vampirsippen ihr Gebiet streitig zu machen, und zweitens vermochte er selbst sich gut genug abzuschirmen. Wenn bei einer direkten Begegnung, Nase vor Nase, nicht einmal ein Mann wie Zamorra Morano als Vampir erkannt hatte, wie sollten es dann wesentlich magieschwächere Kreaturen schaffen?
    Morano hatte ein ganz anderes Ziel.
    Er wollte einen ganz bestimmten Mann treffen und ihm eine wichtige Information

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