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0668 - Die dunkle Bedrohung

0668 - Die dunkle Bedrohung

Titel: 0668 - Die dunkle Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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Ozeans emporgehoben hatte. Doch er war auch der Narr, der in seiner Wißbegier die geheime Kammer öffnete, in der Amun-Re seit dem Tag des ersten Untergangs von Atlantis durch die Mächte seiner Götzen beschirmt schlief, während seine Seele von Tsat-hogguahs Kreaturen gepeinigt wurde. [5]
    Mit seinen erwachenden Zauberkräften vernichtete Amun-Re die milde Herrschaft Rostans über das Atlantis, dessen Erinnerung sich bis in Platos Schriften ziehen, und errichtete aufs Neue die Schreckensherrschaft des Krakenthrons. Aber er hielt es nicht für notwendig, Rostan, seinen Gegner im Zauberduell, zu töten. Und so wurde Rostan, der Wissende, ein Flüchtling in der Wildnis. Und das Schicksal bestimmte ihn zum Lehrer jenes Jungen, der von einer Reißzahntigerin aufgezogen worden war.
    »Hüte dich vor einem Mann, der dir mit zwei Schwertern entgegentritt und eine Tigerin seine Mutter nennt.« Mit dieser Prophezeiung hatte Muurgh den Amun-Re beim ersten Versinken von Atlantis in einen Jahrtausende währenden Schlaf gesenkt. Und Rostans ahnender Geist spürte, daß der Jüngling, den er auf das Leben unter den Menschen vorbereitete, dieser Mann war, vor dem der Herrscher des Krakenthrones zitterte.
    Dieser Gunnar sollte einst die drei Schwerter finden, die Amun-Re für alle Zeiten den Tod geben konnten. Und doch trat er ihm beim Endkampf nur mit Gorgran und Salonar gegenüber, als die Glocke des Schicksals läutete. Denn in seiner Narrheit hatte Gunnar den Griff Gwaiyurs in die erkaltete Hand seiner toten Gefährtin Moniema gelegt, die mit allen seinen Gefährten von Amun-Re und seinen Henkern auf grausamste Weise getötet worden war.
    »Wen gibt es, dem Gwaiyur bedingungslos gehorcht?« Gewaltsam unterbrach Professor Zamorra seinen Gedankengang.
    »Sie hat noch nicht zu uns gefunden.« Jetzt war es wieder die Stimme von Carsten Möbius, die redete. »Aber ich spüre, daß sie bald zu uns stoßen wird.«
    »Wen meinst du damit, Carsten?« drängte der Meister des Übersinnlichen.
    »Moniema!« flüsterte der Millionenerbe durch den Transfunk. »Moniema, die Hexenprinzessin von Boroque…«
    ***
    Yves Cascal stand seinem größten Feind gegenüber.
    Er trat aus der Sichtdeckung hervor, die Tan Morano ihm bisher gewährt hatte, und er spürte auch, daß im gleichen Moment die Magie erlosch, mit der der Vampir ihn zu schützen versucht hatte. Wieso er für diese Impulse empfänglich war, konnte Cascal nicht sagen; möglicherweise wurden sie ihm von seinem Amulett übermittelt, das er bei sich trug. Der sechste Stern von Myrrian-ey-Llyrana, das sechste und damit zweitstärkste aller Amulette, die der Zauberer Merlin einst geschaffen hatte, um erst mit dem siebten wirklich zufrieden zu sein, das Professor Zamorra besaß.
    Cascal ahnte, daß er nicht bis ganz an den Erzdämon herankommen würde, an den Mörder seines Bruders. Die Feuerbarriere würde er sicher nicht lebend durchdringen können.
    Aber es gab andere Möglichkeiten.
    Cascal wußte, daß der Ju-Ju-Stab Lucifuge Rofocale nur zu berühren brauchte, um den Dämon auszulöschen. Und dafür mußte Cascal nicht unbedingt bis auf ein paar Zentimeter an ihn heran.
    Er hatte es sich oft genug ausgemalt, was er tun würde. Und jetzt war es soweit.
    Er verschwendete keinen Gedanken an Tan Morano. Der Vampir spielte in diesem Augenblick keine Rolle. Jetzt gab es für Cascal nur noch Lucifuge Rofocale.
    Der Rächer schleuderte den Ju-Ju-Stab!
    Das unterarmlange, geschnitzte Stück Holz flog durch die Luft, begleitet von Ombres Haß und seinen Flüchen, seinem Zorn.
    Hatte Lucifuge Rofocale damit nicht gerechnet?
    Hatte er wirklich geglaubt, sein Feind würde versuchen, bis ganz zu ihm vorzudringen?
    Solche Fairneß gewährte Cascal dem Mörderdämon nicht. Lucifuge Rofocale war auch nicht fair gewesen, als er den an den Rollstuhl gefesselten Maurice ermordet hatte.
    Der Ju-Ju-Stab flog.
    Lucifuge Rofocales Ausweichen kam zu spät.
    Der Stab berührte den Schwarzblütigen, dessen häßliche Dämonenfratze nicht einmal mehr Zeit bekam, sein Entsetzen zu zeigen…
    ***
    Es eilte. Carsten Möbius hatte Zamorra versprochen, ihm so schnell wie möglich einen Hubschrauber zur Verfügung zu stellen, der ihn am Château Montagne aufnahm und an sein Ziel in Marokko brachte. Die gecharterte Maschine brauchte nicht erst aus Frankfurt zu kommen, sondern startete in Lyon und brauchte nur kurze Zeit, um das Château zu erreichen.
    Zamorra überlegte nur kurz, ob er Nicole wecken sollte. Aber

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