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0669 - Stützpunkt Donnergott

Titel: 0669 - Stützpunkt Donnergott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gab das Startzeichen. Das Beiboot glitt aus der Schleuse der PINOR und schwebte wie schwerelos in einen Tunnel, der mit siebzehn Metern Durchmesser gerade groß genug war, das Schiff durchzulassen. Die zweiundvierzig Meter lange Walze wurde von positronischen Sensoren überwacht und zur Oberfläche geleitet. Im Eis verborgene Thermostrahler beseitigten den natürlichen Panzer, der über den Außenschotten lag, und das Beiboot konnte in die Atmosphäre Neptuns vorstoßen. Sobald es den Windschatten eines Berges verlassen hatte, geriet es in die Wirbel eines Orkans. „Donnergott" lag auf der Nachtseite des Planeten. Die Temperaturen waren bis auf fast 180 Grad minus abgesunken.
    Große Eisstücke prasselten gegen den Außenpanzer des Beiboots.
    „Voll beschleunigen", schrie Kartop, als der Raumer zu schwanken begann.
    Die Aggregate dröhnten. Vibrationen gingen durch das Schiff, doch es wurde nicht aus der Bahn geworfen. Es war schneller als die tobenden Naturgewalten. Es stieg durch die aufgewühlte Wasserstoffatmosphäre in den freien Raum auf und nutzte dabei wiederum den Ortungsschatten des Planeten gegen die beiden Monde. Danach wurde es schwieriger, den Antennen der Terraner zu entgehen. Kartop durfte nicht direkten Kurs auf die Sonne nehmen, sondern mußte sich zunächst noch weiter von seinem Ziel entfernen. In weitem Bogen schlich er sich förmlich um den Planeten herum, dem Kurs der Monde folgend, bis diese Neptun so weit umlaufen hatten, daß er im Ortungsschutz des Planeten beschleunigen und die Spitze des Schiffes auf die Sonne richten konnte. Darüber verstrichen neun Stunden.
    Kartop riskierte ebenfalls einen Linearflug von wenigen Sekunden Dauer, weil er glaubte, nur so schnell und sicher nahe genug an die Sonne herankommen zu können.
    An Bord herrschte Ruhe.
    Die Männer, die mit ihm flogen, wußten, worum es ging. Neun von ihnen waren ebenfalls Überschwere, vier waren Neu-Arkoniden und zwei Anti-Priester. Sie alle wußten, daß dies für Kartop ein Bewährungsauftrag war, bei dem er mit allen Mitteln beweisen mußte, wie wertvoll er für den Zweiten Vesyr war.
    Auf der Höhe der Merkurbahn kehrte das Beiboot in den Normalraum zurück. Es befand sich mitten in einer Ballung anderer Schiffe, die unterschiedliche Kurse verfolgten. Der Pilot verzögerte mit Höchstwerten.
    „Sie haben alle Hände voll zu tun", sagte Kartop und blickte auf die Ortungsschirme. „Und sie glauben, alle Feinde erledigt zu haben."
    Der Raumer schoß über die Merkurbahn hinaus und näherte sich der Sonne. Der Weiße Zwerg war deutlich auszumachen, obwohl er zur Hälfte hinter der Sonne verschwunden war.
    „Diese Entfernung halten wir zunächst", befahl der Offizier.
    Alle Positionen in der Zentrale waren besetzt. Die Funkoffiziere ließen die Antennen spielen. Sie zeichneten alles auf, was sie auffangen konnten. Obwohl das Beiboot so auffällig in die terranische Flotte hineingestoßen war, fiel es niemandem auf.
    Die Überschweren und ihre Helfer konnten beobachten, daß auch andere Raumschiffe in ähnlicher Weise in diesem Raumgebiet auftauchten. In der Nähe der Sonne herrschte ein unglaubliches Treiben.
    Kartop ging zu seinem Funkoffizier und hörte mit, was dieser abhörte. Die Besatzungen der terranischen Schiffe sprachen offen über Visiphon über das Projekt. Auf diese Weise erhielt Kartop alle Informationen, die er brauchte.
    „Da ist es wieder", sagte er, als der Funker den Meinungsaustausch von zwei Kommandanten abhörte.
    „Eindeutig: Rhodan will einen Sonnentransmitter nach lemurischem Vorbild bauen. Ich hätte es nicht für möglich gehalten."
    „Es gibt keinen Zweifel", erwiderte der Funker.
    „Geben Sie die Nachricht per Hyperfunk an Eymontop durch.
    Kodifizierten Rafferspruch verwenden. Achten Sie auf die beiden Neptunmonde und warten Sie mit der Sendung, bis sie außerhalb des Erfassungsbereiches sind. Es ist nicht notwendig, daß wir die Terraner mehr als vermeidbar auf uns aufmerksam machen."
    Positionsberechnungen ergaben, daß sie noch einige Minuten warten mußten. Dann befanden sich Triton und Nereide hinter dem Neptun, während sich der Stützpunkt „Donnergott" langsam der Sonne entgegenschob.
    Die Nachricht wurde abgestrahlt.
    Kartop saß wie gebannt in der Funkleitzentrale und hörte die Gespräche der terranischen Funker und Kommandanten ab.
    Daraus ging deutlich hervor, daß der Weiße Zwerg sich noch immer nicht in einer stabilen Umlaufbahn befand. Im Gegenteil.
    Durch menschliches

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