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0669 - Stützpunkt Donnergott

Titel: 0669 - Stützpunkt Donnergott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Versagen war der Raumkörper zu stark abgebremst worden. Er drohte in die Sonne zu stürzen.
    Die Situation war keineswegs so prekär, daß Kartop hoffen konnte, das Problem Solares Imperium werde sich von selbst erledigen. Aber es zeichnete sich eine Tendenz ab, die verdiente, beachtet zu werden.
    „Verbinden Sie mich mit dem Zweiten Vesyr", sagte Kartop.
    Sekunden später erschien das breite Gesicht Eymontops im Bildwürfel.
    „Sie gehen ein hohes Risiko ein", stellte der Kommandant fest.
    „Ich fasse mich kurz, Vesyr. Sie sollten wissen, daß die Terraner große Schwierigkeiten damit haben, den Weißen Zwerg in eine stabile Umlaufbahn zu bringen. Es gibt immer wieder Störungen."
    „Das ist mir nicht ganz neu", erwiderte Eymontop.
    „Ich weiß, Vesyr, aber ich wollte Ihnen vorschlagen, die Situation zu nutzen. Wenn es gelingt, nur eines der großen Schiffe in unsere Hand zu bekommen und dann mit einem Traktorstrahler auf den Weißen Zwerg einzuwirken, könnten wir einen durchschlagenden Effekt erreichen."
    Der Zweite Vesyr antwortete nicht. Er nickte nur anerkennend und brach die Verbindung ab, weil es zu gefährlich gewesen wäre, sie noch länger aufrechtzuerhalten. Es erschien ohnehin wie ein Wunder, daß bislang niemand das Beiboot geortet hatte.
    „Der Vesyr hat recht gehabt", sagte Kartop leise zu sich selbst.
    „Es ist besser, sich nicht bemerkbar zu machen.
    Nur deshalb leben wir noch."
    Er ging zum Piloten und deutete auf einen der Bildschirme.
    Auf ihm war der Weiße Zwerg neben der ungeheuren Rundung der Sonne zu erkennen. Ein 2500 Meter durchmessendes Ultraschlachtschiff folgte dem kleinen Stern in nur etwa fünfzehntausend Kilometern Entfernung.
    „Wir gehen näher an das Schiff heran", befahl Kartop.
    „Vielleicht können wir etwas über seine Besatzung und Bestückung erfahren."
    „Das ist gefährlich", entgegnete der Pilot. „Die Masse des Zwerges ist zwar gering, die Dichte ist aber ungeheuer groß.
    Daher ist auch seine Anziehungskraft sehr hoch.
    Das Schlachtschiff kann sich mühelos halten, ob wir es auch können, weiß ich noch nicht."
    „Wenn wir vorsichtig genug sind, wird es schon klappen. Gehen Sie so nahe heran, wie Sie können."
    Das Beiboot beschleunigte. Näher und näher schob es sich an das Schlachtschiff heran. Kartop wechselte wieder in die Funkleitzentrale über. Der Cheffunker sah ihn kommen und gab ihm ein Zeichen. Er ging zu ihm.
    „Was gibt's?"
    „Ich habe soeben gehört, daß nur zweihundertfünfzig Mann an Bord des Schlachtschiffs sind", antwortete der Funker. „Das liegt daran, daß reine Traktor- und Forschungsaufgaben zu erledigen sind. Die KampfStationen haben nur eine Notbesatzung.
    Kampfroboter sind überhaupt nicht an Bord. Man wollte die Masse des Schiffes verringern, um die Effektivität des Antriebs zu erhöhen."
    „Interessant", sagte Kartop zögernd. „Aber was hilft uns das?"
    Der Funker grinste.
    Er reichte dem Offizier eine Folie, die mit einer Reihe von Zahlen und Buchstaben beschriftet war.
    „Was ist das?"
    „Das sind die Kodeziffern des Bordtransmitters."
    Kartop blickte verblüfft auf. Mit einem Schlage begriff er, welchen Plan der Funker entwickelt hatte.
    „Sie meinen, wir könnten ein Einsatzkommando zusammenstellen, von Donnergott in das Schlachtschiff dort springen, die Besatzung überwältigen und das Schiff an uns bringen."
    „Mit den Antigravaggregaten dieses Riesen könnten wir den Weißen Zwerg ganz schön in Schwung bringen."
    „Sie sind ein Genie. Ich werde dafür sorgen, daß Ihre Leistung gebührend belohnt wird."
    Er klopfte dem Funker anerkennend auf die Schulter.
    „Geben Sie die Transmitterdaten sofort an Eymontop durch.
    Ich werde anschließend mit ihm sprechen."
    Kartop lächelte. Er blickte sinnend auf die Bildschirme. Jetzt hatte er die Chance, auf die er gewartet hatte. Er konnte dem Vesyr zeigen, daß er sich in ihm getäuscht hatte.
     
    3.
     
    Der Stützpunkt „Donnergott" enthielt alles, was der Überschwere benötigte. Er war mit bewundernswerter Konsequenz ausgerüstet worden.
    Der Zweite Vesyr befand sich in seinem Arbeitsraum, der mit allen modernen Kommunikationsmitteln ausgestattet war. Äsen betrat den Raum, als Kartop sich über Hyper-funk meldete.
    Eymontop bedeutete Äsen mit einer energischen Geste, daß er sich setzen und schweigen sollte. Äsen gehorchte. Phryl lag auf dem Arbeitstisch des Kommandanten und blickte den Besucher mit großen Augen an. Doch dieser hatte keine Augen für sie.
    Er

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