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0669 - Stützpunkt Donnergott

Titel: 0669 - Stützpunkt Donnergott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Das Beiboot geriet in den unerwartet starken Anziehungsbereich des Gestirns und wurde von ihm eingefangen. Alle Versuche, den Raumer zu retten, scheiterten."
    „Und da hat Sie die Panik ergriffen. Sie sind als erster von Bord gegangen", sagte Eymontop.
    Kartop schwieg. Er wußte, daß der Zweite Vesyr ihm nicht glauben würde, wenn er berichtete, was wirklich vorgegangen war.
    Der Kommandant riß Kartop die militärischen Rangzeichen und Orden von der Brust. Er entfernte alle Leistungsbeweise, die der Offizier für frühere Taten erhalten hatte.
    „Sie haben die Flotte beleidigt und ihre Ehre in den Schmutz gezogen, Kartop. Sie haben Ihre Chance vertan."
    „Bringen Sie mich erneut vor Posijur?"
    „Das wäre zuviel Ehre für Sie. Nein. Ich klage Sie nicht an.
    Sie werden unter uns leben, und Sie werden die Verachtung aller spüren."
    „Werde ich eine Aufgabe bekommen?"
    „Nein. Sie sind ab sofort ein Niemand, für keinen von uns vorhanden. Sehen Sie zu, wie Sie damit fertig werden."
    Kartop preßte die Lippen zusammen und schwieg. Er hatte nicht die Spur einer Chance, sich zu rechtfertigen. Da kein anderes Besatzungsmitglied die Katastrophe überstanden hatte, gab es auch keinen Zeugen, der für ihn hätte aussagen können.
    Der Zweite Vesyr trat von ihm zurück. Kartop drehte sich um und verließ den Raum. Er lebte, und dennoch war es, als ob er tot wäre. Er würde ab sofort für niemanden mehr vorhanden sein.
    Jeder würde durch ihn hindurchblicken, als ob er Luft sei.
    Dennoch dachte Kartop nicht daran, aufzugeben. Er war niedergeschlagen und enttäuscht, und doch hoffte er, irgendwann wieder einmal eine Chance zu bekommen. Ihm würde es genügen, als rangniedrigster aller Besatzungsmitglieder wieder in die Flotte aufgenommen zu werden.
    Er betrat die Kantine und ging auf einen Wasserautomaten zu.
    Zwei Überschwere standen davor und sprachen miteinander.
    Er versuchte, sich an ihnen vorbeizuschieben, aber das ging nicht.
    „Ich möchte einen Schluck Wasser", sagte er.
    Sie beachteten ihn nicht. Sie taten, als wäre er nicht vorhanden.
    Er wollte zornig auffahren, erkannte aber noch rechtzeitig, wie sinnlos das gewesen wäre. Er wandte sich um und beschloß, eine andere Kantine aufzusuchen. Irgendwo würde er schon einen Automaten finden, der nicht blockiert wurde.
    Auf der Erde wurden die Ereignisse mit größtem Interesse verfolgt. Die Fernsehstationen auf allen Erdteilen brachten kontinuierliche Reportagen. Ein Heer von Journalisten bemühte sich um jede prominente Persönlichkeit des Solaren Imperiums, um Interwiews zu bekommen. Großadministrator Rhodan war ein von der Presse heiß umkämpfter Mann, aber gerade er erwies sich in diesen Tagen als ungewohnt pressefeindlich.
    Am 2. November des Jahres 3459 ging er zusammen mit zwei SolAb-Agenten, die ihm in weitem Abstand folgten, durch den Zoologischen Garten von Terrania City. Die Sonne war gerade erst aufgegangen, und das Leben erwachte in den weitläufig angelegten Gehegen.
    Vor einer durch eine Panzerplastscheibe abgesicherten Dschungellandschaft blieb er stehen. Eine seltsame Kreatur kroch lautlos durch das üppig wuchernde Gebüsch auf ein Schwein zu, das in einer Ecke des Käfigs ahnungslos im Schlamm wühlte.
    Das Raubtier glich einer Kombination aus einer übergroßen Spinne und einer Riesenschlange. Der Kopf war mit sechs Facettenaugen und scharfen Greifzangen besetzt. Acht Spinnenbeine trugen den vorderen Teil des langgestreckten Körpers, während der hintere Teil sich in Schlangenbewegungen voranschob. Die Eiyx trug ein grün schillerndes Schuppenkleid.
    Nur die Beine waren mit grauem Flaum überzogen. Das Tier galt als gefährlichster Räuber der Dschungelwelt eines Sonnensystems, das zur Zentral-Galaktischen Union gehörte.
    Von den Gehegen klang das Gebrüll hungriger Tiere herüber. Über die Wipfel einiger Bäume hinweg konnte Rhodan die Köpfe riesiger Urweltsaurier sehen, die in Prallfeldgehegen lebten.
    Die beiden SolAb-Agenten rückten zusammen mit einem dritten Mann zum Großadministrator auf.
    „Sir."
    Rhodan schreckte aus seinen Gedanken auf.
    „Kossler? Was gibt's?"
    Der Mann, ein Staatssekretär, reichte Rhodan eine Akte.
    „Ich denke, Sie sollten wissen, Sir, daß ein walzenförmiges Raumschiff in den Weißen Zwerg gestürzt ist. Das Schiff konnte nicht mehr identifiziert werden. Überlebende hat es natürlich nicht gegeben."
    „Ist ein Raumer als vermißt gemeldet worden?"
    „Nein, Sir. Sofortige Erkundigungen und

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