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067 - Der geflügelte Tod

067 - Der geflügelte Tod

Titel: 067 - Der geflügelte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wollte sich davor drücken. Sie fand viele Ausreden, aber ich entkräftete sie alle, und dann mußte das Mädchen auch unter das kalte, rauschende Naß.
    Als wir sie kennenlernten, war sie so dreckig gewesen, daß wir nicht erkannten, was für eine liebliche Schönheit sie war. Sie hatte sich so gut wie nie gewaschen, um Cantacca zu mißfallen, aber der Dämon wollte sie trotzdem zu seiner Gefährtin machen. Die Vorbereitungen für die Dämonenhochzeit waren bereits angelaufen.
    Wir wuschen nicht nur den Sand und das eingetrocknete Blut ab, sondern auch einen Großteil unserer bleiernen Müdigkeit, und wir tranken so viel von dem kristallklaren, herrlich erfrischenden Wasser, wie nur in unseren Magen paßte.
    Nachdem ich so voll war, daß es in meinem Inneren vernehmlich gluckste, fiel mir mein Abenteuer in der Feuerwelt ein.
    Dort hatte ich damals brennendes Wasser unabsichtlich geschluckt, und die Folge davon war gewesen, daß ich mich allmählich in ein Feuerwesen verwandelte.
    Ich konnte nur hoffen, daß nach dem Genuß dieses Wassers nicht auch irgendwelche unliebsame Folgeerscheinungen auftraten.
    Cruv und Jubilee begaben sich auf die Suche nach der Wolfsblüte. Ich sagte Boram, er solle sicherheitshalber mit ihnen gehen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten.
    Mr. Silver widmete sich meinen Blessuren. Seine Heilmagie wirkte wieder einmal Wunder. Dieser Freund war unbezahlbar, das erwies sich immer wieder.
    Ich fühlte mich nach seiner »Behandlung« wie neu.
    »Ich könnte schon wieder Bäume ausreißen«, sagte ich grinsend.
    »Tu dir keinen Zwang an«, erwiderte der Ex-Dämon. »Hier sind so viele, daß es auf ein paar mehr oder weniger nicht ankommt.«
    Es raschelte in unserer Nähe, und ich dachte, Jubilee, Cruv und Boram würden schon wieder zurückkommen. Das wäre mir sehr recht gewesen, denn ich hatte alle gern in meiner Nähe.
    Aber als sich die Zweige jener Büsche teilten, die über dem Pfad zusammenwuchsen, sah ich ein fremdes Gesicht, und ich nahm sicherheitshalber gleich eine Abwehrhaltung ein. Zu viele unschöne Dinge hätte ich auf Coor schon erlebt. Das macht einen übervorsichtig.
    Der Mann, der uns entgegentrat, war klein.
    Eigentlich war er nur deshalb klein, weil er einen so großen Buckel hatte. Hoch und breit wölbte sich die Krümmung seines Rückens. Wie eine schwere Last drückte sie auf den Mann. Er hatte dicke Tränensäcke und weiche Lippen, die er nun zu einem freundlichen Lächeln verzog. Sein Haar war dicht und gekraust. Er konnte etwa fünfzig Jahre alt sein.
    Ein brauner Lederbeutel hing an seiner Seite. Prall gefüllt. Und gestützt war der Mann auf einen kunstvoll geschnitzten Stock. Es war die naturgetreue Nachbildung einer Schlange, deren Kopf sich nach vorn bog.
    Der Fremde schien müde zu sein. Oder er war einfach zu faul, die Füße zu heben. In Ledersandalen schlurfte er heran.
    Sein Blick pendelte zuerst zwischen Mr. Silver und mir hin und her, und dann schaute er Parthos an, der auf dem Boden saß und mit dem Rücken an einem Baum lehnte.
    »Ihm geht es nicht gut, nicht wahr?« sagte er. Das war nicht schwer zu erraten gewesen.
    Wenn Parthos behauptet hätte, es ginge ihm miserabel, wäre selbst das noch geprotzt gewesen. Er brauchte dringend die weiße Wolfsblüte, sonst würde sich der Verfall, der in Fujex' Kerker begonnen hatte, fortsetzen.
    Die Flucht und der Angriff der Vogelmonster hatten ihm alles abverlangt, was sich an Kräften in ihm befunden hatte. Er war ausgebrannt, war nur noch eine leere Hülle.
    »Ich bin Hyxten«, sagte der Fremde. »Ich kann ihm vielleicht helfen.«
    Vielleicht mißtraute ich Hyxten zu Unrecht, aber wenn man auf Coor nicht stets auf der Hut war, erlebte man die unliebsamsten Überraschungen.
    »Helfen? Womit?« fragte Mr. Silver. Auch er war argwöhnisch.
    »Ich bin ein einsamer Wanderer«, sagte Hyxten. »Ein Pilze-, Beeren-, Wurzel- und Kräutersammler.«
    »Ihm fehlt die weiße Wolfsblüte«, sagte Mr. Silver. »Wenn er sie bekommt, wird es ihm besser gehen.«
    Hyxten nickte. »Ja, die weiße Wolfsblüte ist nicht schlecht. Sie gibt einem Mann die verlorene Kraft wieder. Aber ihre Wirkung hält nicht allzu lange an. Hinterher wird euer Freund noch ausgelaugter sein als jetzt. Der Genuß der weißen Wolfsblüte ist nicht ungefährlich. Sie putscht einen auf, gibt einem das Gefühl, stark und leistungsfähig zu sein, und eine Zeitlang ist man das auch, aber schließlich fordert sie ihren Tribut, und man stürzt ab in bodenlose

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