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067 - Der grausame Götze

067 - Der grausame Götze

Titel: 067 - Der grausame Götze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Ereignis dieser Art, das sie miterlebt hatten. Und es würde auch nicht das letzte sein. Aber in diesem Fall handelte es sich um todkranke Menschen, die in die Gewalt des Satans geraten waren und sich nun für unsterblich hielten.
    Sie rannten die breite Hauptstraße hinunter. Nach hundert großen Schritten riß Dorian Coco am Arm herum und deutete auf ein Haus.
    „Ist das nicht der Junge?"
    Sie liefen auf die Stufen zu, die zum Hauseingang hinaufführten. Ja, es war Michail Liadow, der Cellovirtuose.
    „Er wird niemals mehr Cello spielen können!" murmelte Dorian. Der Junge sah unbeschreiblich aus. Sein Körper war aufgedunsen. Finger, Zehen, Arme und Beine erinnerten an dicke Stoffsäcke, mit nassem Sägemehl gefüllt. Er hockte wie ein Frosch mit zerbrochenen Knochen auf einem Travertinstein. Auch sein Kopf war leichenfahl und aufgedunsen. Die Augen waren geöffnet und blickten an Dorian und Coco vorbei zum Flugplatz. Die Schönheit dieses schmalen, lockigen Engelskopfes war zerstört. Das Haar war bis auf wenige Flecken ausgefallen.
    Einer der alten rostigen Dolche steckte in der Brust des Jungen. Der Dolch war bis zum Heft hineingetrieben worden; vermutlich ragte die Spitze aus dem Rücken hervor.
    „Tot. Und die Ameisen kommen wieder in die Siedlung zurück", sagte Dorian schaudernd. Er deutete auf eine dunkelrote wimmelnde Linie zwischen dem eingetrockneten Blut und dem Gras.
    „Alles löst sich auf. Die Orgie dort ... Es ist wie ein letztes Aufbäumen, Dorian", meinte Coco. Sie zog ihn mit sich.
    Zuerst gingen sie langsam, dann beschleunigten sie ihre Schritte. Schließlich rannten sie wie gehetzt aus Dormogorsk hinaus. Man mußte sie beobachtet haben, denn schon nach einigen Minuten sahen sie draußen einen Wagen in rasender Geschwindigkeit näher kommen. Die breiten Raupenketten wirbelten steile Fontänen aus Lehm und Erde auf. Längst war der letzte Rest Schnee geschmolzen, und die Feuchtigkeit hatte Felder und Weideflächen in bodenlosen Morast verwandelt.
    Sie blieben erst stehen, als der Transporter neben ihnen bremste und Kiwibin mit gesträubtem Bart und aufgerissenem Mund ihnen aus der Kabine etwas zurief, das sie nicht verstanden.
    Dann riß er die Tür auf und sprang vor Dorian und Coco in den Schlamm, der sich in den Panzerspuren gebildet hatte.
    „Wir haben uns große Sorgen gemacht", schrie er, um das Dröhnen des schweren Diesels zu übertönen. „Und beinahe wäre etwas Furchtbares passiert. Ich habe mich bei der Armee für immer verhaßt gemacht. Kommen Sie schnell. Sie müssen alles berichten!"
    Als sie neben dem Fahrer und Kiwibin in der schallgedämpften Kabine saßen, sagte Hunter: „Sie werden sich wundern, wenn Sie hören, was dort alles passiert ist und was noch bevorsteht."
    Kiwibin starrte ihn mit mörderischem Ernst an und sagte rauh und stockend: „Wissen Sie nicht, daß die Militärs beinahe eine Atombombe auf Dormogorsk abgeworfen hätten?"
    „Nein", sagte Dorian. Er fühlte, daß ihm das Blut aus dem Gesicht wich. „Ich kam zu spät ans Telefon, Das waren doch Sie, nicht wahr?"
    „Ja. Genosse... Verzeihung, Mister Hunter. Erzählen Sie. Was geht dort in Dormogorsk vor? Sind sie alle wahnsinnig geworden?"
    Coco schüttelte den Kopf. Der Transporter raste auf die Ansammlung der größten Zelte zu.
    „Nein. Es sind arme Opfer, die mit allen Mitteln versuchen, sich die Kräfte zu bewahren, die sie vor vier Wochen zum erstenmal erprobt haben. Wir werden Ihnen ausführlich Bericht erstatten."

    Genosse Kiwibin war nervös und schwitzte vor Aufregung. Hingegen schien der weißhaarige Mann, der Dorian als General Kulakowski vorgestellt wurde, erleichtert zu sein.
    Während die Ordonnanzen aufgeregt hin und her rannten, um ein Essen auf den Tisch zu bringen, berichtete Dorian, immer wieder von erregten Zwischenrufen und Fragen unterbrochen, was sich in der Siedlung abgespielt hatte.
    „Wollten Sie tatsächlich die Bombe abwerfen?" fragte er schließlich. Er glaubte noch immer, daß Kiwibin in berechtigter Sorge maßlos übertrieben hatte.
    Der General nickte nur. Er wischte sich mit einem großen blauen Tuch immer wieder den Schweiß vom Gesicht.
    „Wir mußten die Satansbrut vernichten. Wir hätten keine andere Wahl gehabt, und wir hätten Dormogorsk opfern müssen."
    „Und uns dazu. Schöne Aussichten für einen Parlamentär!" knurrte Dorian.
    Er sagte ihnen, daß die Teufelsanbeter wieder eine Phase erreicht hatten, in der sie vom Wahnsinn heimgesucht wurden. Er sagte

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